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Umlaufvermögen verstehen in unter 5 Minuten!

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Du hast dir eine Bilanz angeschaut und fragst dich, was denn jetzt hier das Umlaufvermögen und was das Anlagevermögen ist?

Keine Sorge, in diesem Artikel erfährst du, was das Umlaufvermögen ist, wie es berechnet wird, wie es in der Bilanz behandelt wird und wie es zum Anlagevermögen abgegrenzt wird.

Legen wir sofort los!

Als Umlaufvermögen, auch kurzfristiges Betriebsvermögen, bezeichnen wir alle Vermögenswerte, die ein Unternehmen kurzfristig verwendet. Es wird dazu genutzt, Produkte herzustellen und die Kosten des Unternehmens zu bezahlen. Die Waren, die das Unternehmen verkauft, sind auch darin enthalten.

Du zählst dazu also etwa Rohstoffe, fertige Produkte oder dein Geldguthaben auf der Bank.

Das Umlaufvermögen (current assets) besteht per Ausschlussprinzip aus allen Vermögensgegenständen, die einem Unternehmen nicht zum dauerhaften Betrieb dienen. Es bildet somit das Gegenstück zum Anlagevermögen.

Anlagevermögen und Umlaufvermögen – der Unterschied einfach erklärt

Wir haben ja bereits festgestellt, dass das kurzfristige Betriebsvermögen quasi das Gegenstück zum Anlagevermögen darstellt.

Das Anlagevermögen ist in §246 HGB klar definiert. Und zwar wird es definiert als Vermögensgegenstände, die dem dauernden Gebrauch eines Unternehmens dienen. Diese sollen über einen längeren Zeitraum im Unternehmen verbleiben. Beispiele dafür sind Grundstücke, Maschinen, Lizenzen oder Wertpapiere.

Es existiert keine gesetzliche Definition zum Umlaufvermögen, also fasst du im Ausschlussprinzip alle Gegenstände zusammen, die ein Unternehmen kurzfristig besitzt. Alles was nicht zum Anlagevermögen gehört, wird dem Umlaufvermögen zugewiesen.

Also kannst du dir das grundsätzlich so merken:

Zum Umlaufvermögen gehört, was ein Unternehmen kurzfristig besitzt und zum Anlagevermögen gehört, was ein Unternehmen langfristig besitzt.

Gemeinsam ergeben diese beiden Vermögensarten das Gesamtvermögen.

Umlaufvermögen

Beispiele für das Umlaufvermögen

Machen wir das Ganze doch an einem Beispiel etwas klarer. Stellen wir uns vor, du besitzt ein Unternehmen, das Stühle herstellt.

Dann gehören zu deinem Umlaufvermögen folgende Sachen:

  • Holz, Schrauben, Nägel, andere Baumaterialien (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe)
  • fertige und unfertige Stühle (unfertige und fertige Erzeugnisse)
  • noch offene Kundenrechnungen (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen)
  • Geld in der Kasse oder auf der Bank (liquide Mittel)

Wenn dein Unternehmen Wertpapiere hält, können diese auch dazu gehören. Allerdings nur, wenn die weiterverkauft werden sollen oder eine kurzfristige Reserve bilden.

Wie berechne ich das Umlaufvermögen?

Um die Höhe des kurzfristigen Betriebsvermögens zu berechnen, gibt es 2 Ansätze. Und zwar den indirekten und den direkten Rechenweg.

Beim indirekten Rechenweg ziehen wir das Anlagevermögen von dem Gesamtvermögen ab und folgen damit dem Ansatz der HGB-Sichtweise, dass alle Vermögensgegenstände zum Umlaufvermögen zählen, die kein Anlagevermögen sind.

Die Formel dazu lautet:

Umlaufvermögen = Gesamtvermögen – Anlagevermögen

Die direkte Ermittlung funktioniert über die Addition der einzelnen Vermögenspositionen, die den current assets zuzuordnen sind.

Hier ergibt sich folgende Formel:

Umlaufvermögen = Forderungen + Vorräte + kurzfristig gehaltene Wertpapiere + Barmittel

Wie du also siehst, ist es denkbar einfach, das kurzfristige Betriebsvermögen zu berechnen.

Bilanz und Umlaufvermögen – was solltest du beachten?

Die Vermögenswerte im Umlaufvermögen musst du auf der linken Seite der Bilanz, also den Aktiva verbuchen. Du kannst es in vier Unterkategorien aufteilen:

  1. Vorräte
    1. Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe
    2. unfertige Erzeugnisse/Leistungen
    3. fertige Erzeugnisse/Waren
    4. geleistete Anzahlungen
  2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
    1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
    2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
    3. Forderungen gegen Unternehmen im Beteiligungsverhältnis
    4. sonstige Vermögensgegenstände
  3. Wertpapiere
    1. Anteile an verbundenen Unternehmen
    2. eigene Anteile
    3. sonstige Wertpapiere
  4. Liquide Mittel
    1. Schecks, Kassenbestände, Bundesbankguthaben, Guthaben bei anderen Banken
Umlaufvermögen

Des Weiteren gibt es wichtige bilanzielle Kennzahlen, die mit dem kurzfristigen Betriebsvermögen berechnet werden. Die Bedeutung der einzelnen Kennzahlen variiert stark von Branche zu Branche. Unternehmen, die Waren produzieren, haben generell ein größeres Anlagevermögen als Dienstleistungsunternehmen.

Umlaufintensität

Umlaufintensität = Umlaufvermögen/Gesamtvermögen

Dies beschreibt, welcher Teil des gesamten Vermögens auf das Umlaufvermögen fällt. Eine hohe Kennzahl bedeutet, dass ein Unternehmen sein Geld flexibel investieren kann.

Working Capital

Working Capital = Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten

Wenn diese Kennzahl positiv ist, bedeutet es, dass ein Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten aus seinem Umlaufvermögen begleichen kann. Das ist gut für ein Unternehmen, da wichtige Bestandteile des Anlagevermögens nicht für die Tilgung der Verbindlichkeiten genutzt werden muss. Je höher das Working Capital ist, desto liquider ist das Unternehmen.

Jetzt weißt du also, was das Umlaufvermögen ist und wie es berechnet wird. Merke dir: Zum kurzfristigen Betriebsvermögen gehören alle kurzfristigen Vermögensgegenstände!

Falls du dein neu erworbenes Wissen testen willst, probiere doch gerne das kleine Quiz hier aus.

Bestimme, ob die genannte Bilanzposition zum Anlagevermögen oder zum Umlaufvermögen gehört.

 

Ergebnisse

#1. Rohstoffe

#2. Grundstücke

#3. Hilfsstoffe

#4. Kasse

#5. Betriebsstoffe

#6. Unfertige Erzeugnisse

#7. Betriebs- und Geschäftsausstattung

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