Hast du schon einmal von Martin Luther gehört? Vielleicht kennst du ihn als den Mann, der die 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug. Doch wer war dieser Martin Luther genau? Was hat ihn zu diesem historischen Schritt bewegt, und welche Folgen hatte dies für die Kirche und die Welt?
In unserem Martin Luther Steckbrief erfährst du alles über den Mönch, Theologen und Gründer der Reformation – einer Bewegung, die die ganze Kirche auf den Kopf stellte.
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Inhalt
Wer war Martin Luther?
Martin Luther war ein deutscher Mönch, Theologe und Professor, der durch seine Kritik an der katholischen Kirche im Jahr 1517 eine religiöse Revolution auslöste.
Er stellte die kirchliche Praxis infrage, dass man durch den Kauf von Ablassbriefen von Sünden erlöst werden könne. Mit seinen 95 Thesen protestierte er gegen diese und andere Missstände.
Dadurch entstand die Reformation, eine Bewegung, die zu einer tiefen Spaltung in der Kirche führte und die Grundlagen des Christentums nachhaltig veränderte.
Luthers Übersetzung der Bibel ins Deutsche machte zudem die heiligen Schriften für viele Menschen erstmals direkt zugänglich.
Martin Luther Steckbrief: Leben, Werk und Bedeutung der Reformation
Wichtige Werke im Martin Luther Steckbrief
95 Thesen (1517)
Luther veröffentlichte 1517 seine berühmten 95 Thesen, die er an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg anschlug. In diesem Text kritisierte er die Praxis des Ablasshandels und die Macht des Papstes, indem er die Kirche aufforderte, zu den wahren biblischen Lehren zurückzukehren. Die Thesen lösten die Reformation aus und brachten Luther in schweren Konflikt mit der katholischen Kirche, die ihn als Häretiker verfolgte.
Von der Freiheit eines Christenmenschen (1520)
In seiner Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ erklärte Martin Luther, dass der Mensch allein durch den Glauben an Gott frei wird und nicht durch gute Werke oder das Befolgen von kirchlichen Regeln.
Diese Schrift schrieb Luther als Antwort auf eine Drohung des Papstes, der ihn wegen seiner Lehren bestrafen wollte. In dem Text erklärte Luther, dass der Glaube den Menschen wirklich frei mache, während die Kirche falsche Wege lehrte, die die Menschen von Gott entfernten. Luther wollte, dass die Menschen ihre Freiheit im Glauben an Gott finden, statt sich an kirchliche Vorschriften zu halten.
Er widmete das Werk einem Freund, Hieronymus Mühlpfordt, und erklärte, dass seine Kritik an der Kirche aus dem Wunsch kam, die wahre christliche Freiheit zu fördern. Luther wollte, dass die Menschen direkten Zugang zu Gott haben, ohne die Vermittlung der kirchlichen Autoritäten.
Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche (1520)
Rechts siehst du das Werk „De captivitate Babylonica ecclesiae, praeludium“ (Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche) aus dem Jahr 1520, das als eine der Schlüsselschriften der Reformation gilt und Luthers Kritik an der römischen Kirche untermauerte. Luther hat die sakramentale Praxis der katholischen Kirche kritisiert und stellte infrage, warum die Kirche so viele Sakramente hatte und welche davon tatsächlich biblisch begründet waren. Luther forderte eine Rückkehr zu den Grundlagen der Bibel und argumentierte, dass viele kirchliche Lehren und Rituale von der ursprünglichen christlichen Botschaft abwichen.
Er betrachtete die Kirche seiner Zeit als in einer „babylonischen Gefangenschaft“ und forderte eine tiefgreifende Reformation, die die wahre Freiheit der Gläubigen wiederherstellen sollte.
Deutsche Übersetzung des Neuen Testaments (1522)
Luther übersetzte das Neue Testament ins Deutsche, um es für alle Menschen verständlich zu machen, nicht nur für Priester und Gelehrte. Am 21. September 1522 erschien seine erste Übersetzung, das „Septembertestament“, gedruckt in Wittenberg, und die 3000 Exemplare waren sofort ausverkauft.
Luther übersetzte das Neue Testament während seines Aufenthalts auf der Wartburg, wo er sich unter dem Schutz seines Landesherrn aufhielt. Innerhalb von elf Wochen schaffte er die Übersetzung aus dem Griechischen und wählte eine klare, einfache Sprache, die die Menschen damals gut verstanden. Diese Bibelausgabe war entscheidend für die Verbreitung der Reformation und trug dazu bei, dass sich die deutsche Sprache in verschiedenen Regionen aneinander anglich. Bis zur vollständigen Bibelübersetzung brauchte Luther dann noch zwölf weitere Jahre.
Das Augsburger Bekenntnis (1530)
Das Augsburger Bekenntnis wurde 1530 von Martin Luther und Philipp Melanchthon verfasst und auf dem Reichstag in Augsburg Kaiser Karl V. überreicht. Es erklärte den lutherischen Glauben und zeigte, dass die lutherische Lehre im Einklang mit der ursprünglichen Kirche stand und nur Missstände korrigiert wurden. Eine Kirchenspaltung war nicht beabsichtigt.
Das Augsburger Bekenntnis wurde später im Augsburger Religionsfrieden 1555 als Grundlage für die Religionsfreiheit der Protestanten anerkannt. Es wurde auch von einigen reformierten Kirchen übernommen.
Die Abkürzung CA stammt vom lateinischen Titel „Confessio Augustana“. In einigen Ländern, wie Österreich, wird es auch als AB abgekürzt, zum Beispiel in der „Evangelischen Kirche AB“.
Gesamtausgabe der Lutherbibel (1534)
Die Lutherbibel von 1534 hatte großen Einfluss auf die Verbreitung des Christentums und die deutsche Sprache. Dank der Erfindung des Buchdrucks konnte die Bibel weit verbreitet werden. Zu Luthers Zeiten wurden etwa 200.000 Exemplare gedruckt, aber eine vollständige Bibel war für einfache Menschen sehr teuer – sie kostete etwa einen Monatslohn eines Arbeiters. Deshalb lernten viele Menschen die Lutherbibel nur durch den Vortrag in Kirchen und Schulen kennen.
Die erste Gesamtausgabe wurde 1534 von Hans Lufft in Wittenberg gedruckt und enthält einen Titelholzschnitt von „Meister MS“. Insgesamt wurden 100.000 Exemplare produziert. Besonders bekannt sind die Illustrationen, die teils von Lucas Cranach dem Älteren und teils von anderen Künstlern stammen. Luther soll sich auch an der Gestaltung der Holzschnitte beteiligt haben, die der Bibel eine besondere Bedeutung gaben.
Quiz zu dem Martin Luther Steckbrief
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