Ein Sonett Gedicht hat besondere Regeln und Eigenschaften. Falls du mehr zu dieser Gedichtform wissen möchtest, kannst du dir gerne diesen Artikel ansehen.
Hier bieten wir eine einfache Definition, schildern die wichtigsten Merkmale, erklären den Aufbau, die Struktur und vieles mehr.
Fangen wir an!
Ein Sonett ist eine Form eines Gedichts, die aus genau 14 Versen besteht. Es hat ziemlich strenge Regeln, nach denen es aufgebaut ist, weshalb es eine große Herausforderung für die damaligen Dichter gewesen ist.
Besonders in der Barockzeit waren solche Gedichte beliebt.
Den Ursprung fanden diese Gedichte im 13. Jahrhundert in Italien und der italienische Dichter Giacomo da Lentini gilt als Erfinder dieser Gedichtform.
Sonett Merkmale, Struktur & Inhalt
Durch die Besonderheit dieser Gedichtform, gibt es einige Merkmale, die man beachten muss. Zu den wichtigsten Merkmalen gehören
- die Anzahl der Verse und Strophen
- das Reimschema
- die Metrik
- die Struktur
- der Inhalt
Weiter unten findest du alle wichtigen Infos, die du zu diesen Merkmalen brauchst.
Sonett Beispiel
Damit du die Struktur, den Aufbau und die Merkmale nun in der Praxis sehen kannst, haben wir für dich ein Beispiel ausgesucht, damit dir der Umgang mit dieser Gedichtform noch leichter fällt.
Wir haben eines der bekanntesten deutschen Sonette, Goethes „Natur und Kunst”, untersucht und alle wichtigen Stellen markiert:
Für eine erfolgreiche Analyse solltest du also zunächst diese Fragen beantworten:
- Wie viele Verse und Strophen hat das Gedicht?
- Was ist das Reimschema des Gedichts?
- Was ist der Inhalt der jeweiligen Strophen?
Falls die Antworten auf die Fragen die erwähnten Merkmale widerspiegeln, weißt du, dass es sich um ein Sonett handelt.
Tenzone und Sonettenkranz
Oftmals werden Sonette in einer Gedichtsammlung zusammengefasst. Diese Sammlungen können entweder einem Oberthema gewidmet sein oder bilden eine Diskussion zwischen mehreren Dichtern ab.
Hierbei gibt es zwei Hauptformen von diesen Gedichtsammlungen, der Tenzone und dem Sonettenkranz.
Wirkung eines Sonetts
Die Wirkung eines Sonetts ist logischerweise nicht bei allen Gedichten gleich, weil jedes Gedicht eine andere Thematik aufgreift. Allgemein gibt es allerdings einige Effekte, die aufgrund der Struktur und den Merkmalen, auftreten können.
Da ein solches Gedicht aus nur 14 Versen besteht, muss der Dichter seine Worte sorgfältig wählen, damit die Gedanken und Gefühle möglichst gut übermittelt werden können.
Dies kann zu einer hohen Intensität und Konzentration der Sprache und des Inhalts führen, die den Leser fesselt.
Ein weiterer Effekt wird wegen der strengen Reimschemata und der metrischen Struktur erzeugt. Sie erzeugen einen starken musikalischen und rhythmischen Effekt, der das Lesen oder Hören des Gedichts zu einem ästhetischen Vergnügen machen kann.
Dies kann auch helfen, die Stimmung des Gedichts zu verstärken und seine Themen zu unterstreichen.
Die Entwicklung des Sonetts
Die Geschichte des Sonetts reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Es entstand in Italien und wurde von dem italienischen Dichter Giacomo da Lentini erfunden. Ursprünglich wurde das Sonett als Gedichtform für Liebesgedichte genutzt.
Im 14. Jahrhundert wurde das Sonett weiterentwickelt und durch den italienischen Dichter Francesco Petrarca populär gemacht. Er schrieb eine Sammlung von Sonetten an seine unerreichbare Geliebte Laura, was als Canzoniere bekannt wurde.
Petrarca prägte damit den Stil des italienischen Sonetts, das aus 14 Versen besteht und in zwei Quartette und zwei Terzette geteilt ist.
Während der Renaissance wurde das Sonett in Europa weiter verbreitet und von Dichtern wie William Shakespeare in England und Pierre de Ronsard in Frankreich verwendet.
Shakespeare entwickelte das englische Sonett mit einer leicht abweichenden Struktur (drei Quartette und ein abschließendes Couplet).
Das Sonett hat im Laufe der Zeit viele Variationen erfahren und wird auch in der modernen Dichtung weiterhin genutzt. Es bleibt eine beliebte und herausfordernde Gedichtform für Dichter auf der ganzen Welt.
FAQ
Hier findest du alle häufigen Fragen und Antworten zu Sonetten:
Sobald es 14 Verse hat, die in 4 Strophen aufgeteilt sind und einem bestimmten Reimschema (meistens “abba abba cde cde”) und einer bestimmten Metrik (oft Jambus) folgen.
Eine Gedichtsammlung von Sonetten, die auch ein Streitgespräch zwischen mehreren Dichtern darstellt.
Eine Gedichtsammlung von 15 Sonetten, die ein Oberthema hat. Das letzte Sonett besteht aus den Anfangs- oder Endversen der vorherigen 14 Stücke.
Die Wirkung variiert je nach Gedicht, allerdings sind die häufigsten Wirkungen:
- Eine hohe Intensität und Konzentration der Sprache
- Ein starker musikalischer Effekt
- ein rhythmischer Effekt
- eine hohe Ästhetik
Quiz
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