Der Quintenzirkel, schon wieder. Hast du schonmal im Musikunterricht davon gehört? Er ist rund, enthält Noten, Notenlinien, und alle Musiker reden davon … du bald auch 😉
Du wirst Tonarten anhand ihrer Vorzeichen erkennen und diese auch einzeichnen können!
Quintenzirkel – Das Intervall macht ihn rund
Warum sind Intervalle so wichtig? Ohne Intervalle keine Melodie.
Intervalle sind einfach zwei auseinanderstehende Noten. Egal, wie weit (oder eng) sie auseinanderstehen, es ist immer ein Intervall! Auch, wenn sie gleichzeitig, oder nacheinander gespielt werden, es ist immer ein Intervall!
Den ein Intervall ist einfach nur ein Abstand zwischen den Noten.
Der Quintenzirkel heißt so, weil das Intervall immer im 5er-Abstand die nächste Note anzeigt, wodurch sich die Noten irgendwann wiederholen, wodurch sich der Kreis schließt.
Hier mal bildlich mit Noten und Tastatur:
Quintenzirkel verstehen und lesen können … kein Ding!
Den Quintenzirkel kannst du wie eine Uhr verwenden: Draufgucken, suchen, einordnen. Der Unterschied zur Uhr: Man kann ihn in beide Richtungen verwenden. Aber erstmal der Zirkel:
Quintenzirkel: Dur und Moll
Die Großbuchstaben stehen für die Durtonart, die Kleinbuchstaben für die parallele Molltonart. Die parallele Molltonart ist immer einen ganzen + einen halben Ton unter der Durtonart zu finden. Auf dem Klavier heißt das: drei Tasten (die Schwarzen mitzählen!) nach links.
Dur-Tonarten klingen generell neutral bzw. fröhlich, während Moll-Tonarten allgemein als melancholisch wahrgenommen werden.
„Parallele Molltonart“ bedeutet einfach, dass die beiden Tonarten die gleichen Töne verwenden, aber auf einen anderen Ton starten. Dadurch entsteht eine andere Abfolge von Intervallen.
Am Quintenzirkel kannst du auch ganz einfach ablesen, was b-Tonarten und #-Tonarten sind. Links die b-Tonarten, rechts die #-Tonarten. Unten treffen sie sich enharmonisch (das habe ich aber weiter unten erklärt 😉 ).
Quintenzirkel Merksätze
Ein Quintenzirkel-Merksatz wird dir enorm helfen. Hier mal Beispiele in der Box:
Wofür Quintenzirkel: Tonarten bestimmen!
Also, nicht nur. Man verwendet ihn, (1) um Tonarten zu bestimmen, und (2) als Hilfe, wenn du mal selbst etwas komponierst. Wie du die Tonart nun bestimmst, ist ganz einfach.
Wie ich oben gesagt habe, kannst du den Zirkel wie eine Uhr verwenden. Dafür guckst du dir die Vorzeichen eines Stücks an (immer ganz links auf den Linien, diese # und b) und zählst, wie viele das sind. Dann musst du nur noch im Quintenzirkel im Kreis abzählen (oben beim “c” anfangen).
Was das Komponieren betrifft, kannst du genauso vorgehen. Wenn du eine bestimmte Wirkung hervorrufen möchtest, überlegst du erst, welche Tonart für dich am besten passt. Dann suchst du im Quintenzirkel danach, und schreibst dir die Vorzeichen auf das Notenpapier. Dann kannst du loslegen 😉
Was war mit den Akkorden?
Ich habe oben erstmal nur von „der Tonart“ gesprochen. Eine Tonart besteht aber immer aus einer Tonleiter und den passenden Akkorden. Beide kannst du mithilfe des Quintenzirkels ablesen.
Akkorde zusammengesucht? Dann kannst du im Quintenzirkel nun ablesen, welcher Akkord sich in welchen anderen Akkord auflöst (also wieder entspannt). Diesen Effekt verwendet man immer wieder, gerade am Ende des Songs. Das erzeugt Spannung und Entspannung. So bleibt der Song interessant.
Wenn du jetzt mit deinem Grundakkord startest (z.B. C-Dur), dann nimmst du einfach den Akkord rechts neben dem C (also G-Dur). Warum?
Dieser Akkord verwendet Töne der ausgewählten Tonleiter (hier also C-Dur). Aber nur einen der drei Töne des G-Dur-Akkords kannst du im Grundakkord (als C-Dur) finden. Außerdem ein Ton (das “h”) einen halben Ton unter einem Ton des Grundakkords (dieser “möchte” sich deshalb nach oben auflösen).
Quintenzirkel – Geht’s auch andersherum?
Klar! Wenn du nicht rechts, sondern linksherum suchst, verwendest du theoretisch den Quartenzirkel. Denn linksherum schreitest du in Quarten von Buchstaben zu Buchstaben, rechtsherum in Quinten.
Der Unterschied ist nur die Frage, die du dir stellst:
Quintenzirkel und enharmonische Verwechslung … da war doch was?!
Guck dir mal die unteren Töne des Quintenzirkels an (Ges/Fis). Spielst du die Töne nacheinander auf der Tastatur, wirst du merken, dass Ges und Fis anders geschrieben werden, es aber die gleichen Töne auf der Tastatur sind!
Du kannst theoretisch immer mehr Zeichen hinzufügen. Die Zeichen bedeuten ja einfach nur, dass du den Ton einen halben Ton erhöhst (#) oder einen halben erniedrigst (b).
Packst du immer mehr vor die Note, verschiebst du sie theoretisch immer höher/niedriger, nur durch die Vorzeichen (also die Note bleibt auf dem Papier wo sie ist, man packt einfach immer mehr Vorzeichen davor – das wirst du allerdings nie sehen – ist nur theoretisch 🙂 )
Warum ist das jetzt im Quintenzirkel so eingezeichnet? Weil sich da unten die beiden „Richtungen“ treffen, also die „b-Richtung“ und die „#-Richtung“.
Jetzt zeig’s uns → It’s time for a quiz!
Ergebnisse
#1. Welche Tonart hat fünf "b"? ? Denk an die Paralleltonart!
#2. Was ist die Paralleltonart von A-Moll? ? Dur hat eine Paralleltonart in Moll // Moll hat eine Paralleltonart in Dur
#3. Die enharmonische Verwechslung bedeutet ...
#4. Gehe ich den Quintenzirkel RECHTSherum ab, kommt für jede Stufe ein ___ dazu:
#5. Ich habe C-Dur und möchte G-Dur verwenden. Wo muss ich das Kreuz setzen?
Quintenzirkel – FAQs
Für was braucht man den Quintenzirkel?
→ Zum Erkennen von Tonarten, in der ein Song komponiert wurde. Und wenn du selbst etwas komponieren möchtest, kannst du ihn immer gut gebrauchen.
Was versteht man unter Quintenzirkel?
→ Töne, die im Abstand von einer Quinte (bestimmter Abstand von zwei Tönen) in einer Grafik im Kreis angeordnet sind. Super leichtes Ablesen garantiert 😉
Wie lerne ich den Quintenzirkel?
→ Merksätze! Merksätze beinhalten die richtige Reihenfolge. Außerdem kannst du schnell entdecken, wie viele Vorzeichen eine bestimmte Tonart hat.
Was macht man mit dem Quintenzirkel?
→ Tonarten bestimmen. Keine Vorzeichen? Dann ist’s wahrscheinlich C-Dur (ganz oben im Quintenzirkel). Viermal „#“? Dann ist’s E-Dur (oder die parallele Molltonart cis-Moll).
Welche Akkorde passen zusammen Quintenzirkel?
→ Passen zusammen heißt bestimmt: Welche ergeben eine angenehme Spannung, richtig? Nimm einfach den Akkord, der rechts von dem steht, den du gerade verwendest. Du nimmst den Grundton, den du im Zirkel liest, und packst zwei Töne der Tonleiter darauf.
Bsp.: Du möchtest zum C-Dur-Akkord hinspielen? Dann nimm den G-Dur-Akkord und pack ihn vor dem C-Dur-Akkord.
Bevor du vom G-Dur-Akkord zum C-Dur-Akkord leitest, möchtest du auch noch den G-Dur-Akkord anspielen? Dann nimm den d-Moll-Akkord („d“ steht rechts neben „g“) und pack ihn vor dem G-Dur-Akkord.
… immer so weiter 😉
→ Am Ende des Songs sollte aber alles wieder zum Grundakkord zurückgeführt werden! So bleibt’s geschmeidig 😉
Quintenzirkel PDF
Für dich haben wir alle wichtigen Grafiken in eine PDF zusammengestellt. Viel Spaß damit 🙂
Hast du eigene Ideen für ganz spezielle Merksätze? Wir freuen uns auf jeden Fall über neue Ideen. Einfach unten in die Kommentare schreiben 😉