Das Präteritum ist eine der drei deutschen Vergangenheitsformen. Du lernst die Zeitform schon in der Grundschule kennen und benutzt sie dann dein ganzes Leben lang.
Damit dir die Präteritum Zeitform keine Probleme bereitet, erklären wir dir in diesem Artikel alles, was du über die einfache Vergangenheit wissen musst. Erfahre hier mithilfe von Beispielen und Übungen, wie du sie bildest und verwendest.
Los geht’s!
Es kann dir aber auch unter anderem Namen begegnen. Das Präteritum wird nämlich auch Imperfekt, 1. Vergangenheit oder einfache Vergangenheit genannt.
Verwendet wird das Präteritum vor allem in der schriftlichen Sprache. Du findest die Zeitform also zum Beispiel in Märchen oder sogenannten Anekdoten.
Wann wird das Imperfekt verwendet?
Das Imperfekt kannst du in zwei Situationen verwenden. Wir wollen mal einen genaueren Blick darauf werfen!
Du gibst eine in der Vergangenheit abgeschlossene Handlung wieder
Du berichtest über Fakten oder Zustände in der Vergangenheit
Präteritum Bildung – So funktioniert es!
Jetzt weißt du, was das Präteritum ist und wann du es verwendest – aber wie bildest du es? Das wollen wir uns als nächstes anschauen, also aufgepasst!
Regelmäßige Verben
In der folgenden Tabelle wollen wir uns das jetzt mal in der Praxis ansehen. Dazu betrachten wir zunächst die sogenannten regelmäßigen Verben. Diese bildest du immer gleich, nämlich genau so, wie wir es oben beschrieben haben.
Endung: – te
Beispiel 1 (lachen): ich lach–te
Beispiel 2 (arbeiten): ich arbeite–te
Endung: – test
Beispiel 1 (lachen): du lach–test
Beispiel 2 (arbeiten): du arbeite–test
Endung: – te
Beispiel 1 (lachen): er/sie/es lach–te
Beispiel 2 (arbeiten): er/sie/es arbeite–te
Endung: – ten
Beispiel 1 (lachen): wir lach–ten
Beispiel 2 (arbeiten): wir arbeite–ten
Endung: – tet
Beispiel 1 (lachen): ihr lach–tet
Beispiel 2 (arbeiten): ihr arbeite–tet
Endung: – ten
Beispiel 1 (lachen): sie lach–ten
Beispiel 2 (arbeiten): sie arbeite–ten
Unregelmäßige Verben
Bei der Bildung des Präteritums musst du allerdings gut aufpassen. Es gibt nämlich auch die sogenannten unregelmäßigen Verben. Doch was genau bedeutet das?
Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Für die Bildung von unregelmäßigen Verben gibt es keine einheitlichen Regeln. Die Endungen sind zwar zum Teil dieselben, aber hier ändert sich auch der Vokal im Wortstamm.
Tatsächlich ist es hier am einfachsten, die verschiedenen Formen der meistgenutzten unregelmäßigen Verben auswendig zu lernen. Aber schauen wir uns doch erstmal ein paar Beispiele an:
Beispiel 1 (denken): ich dach–te
Beispiel 2 (sein): ich war
Beispiel 3 (wissen): ich wuss–te
Beispiel 1 (denken): du dach–test
Beispiel 2 (sein): du war-st
Beispiel 3 (wissen): du wuss-test
Beispiel 1 (denken): er/sie/es dach–te
Beispiel 2 (sein): er/sie/es war
Beispiel 3 (wissen): er/sie/es wuss–te
Beispiel 1 (denken): wir dach–ten
Beispiel 2 (sein): wir war–en
Beispiel 3 (wissen): wir wuss–ten
Beispiel 1 (denken): ihr dach–tet
Beispiel 2 (sein): ihr war–t
Beispiel 3 (wissen): ihr wuss–tet
Beispiel 1 (denken): sie dach–ten
Beispiel 2 (sein): sie war–en
Beispiel 3 (wissen): sie wuss–ten
Modalverben
Modalverben verändern den Inhalt eines Vollverbs. Sie stehen also nicht alleine im Satz. Beim Sprechen werden sie im Präteritum verwendet.
Es gibt sechs Modalverben:
müssen, können, dürfen, sollen, wollen und mögen.
Beispiel 1 (müssen): Ich muss
Beispiel 2 (können): Ich kann
Beispiel 3 (dürfen): Ich darf
Beispiel 4 (sollen): Ich soll
Beispiel 5 (wollen): Ich will
Beispiel 6 (mögen): Ich mag
Beispiel 1 (müssen): Du musst
Beispiel 2 (können): Du kannst
Beispiel 3 (dürfen): Du darfst
Beispiel 4 (sollen): Du sollst
Beispiel 5 (wollen): Du willst
Beispiel 6 (mögen): Du magst
Beispiel 1 (müssen): Er/Sie/Es muss
Beispiel 2 (können): Er/Sie/Es kann
Beispiel 3 (dürfen): Er/Sie/Es darf
Beispiel 4 (sollen): Er/Sie/Es soll
Beispiel 5 (wollen): Er/Sie/Es will
Beispiel 6 (mögen): Er/Sie/Es mag
Beispiel 1 (müssen): Wir müssen
Beispiel 2 (können): Wir können
Beispiel 3 (dürfen): Wir dürfen
Beispiel 4 (sollen): Wir sollen
Beispiel 5 (wollen): Wir wollen
Beispiel 6 (mögen): Wir mögen
Beispiel 1 (müssen): Ihr müss-t
Beispiel 2 (können): Ihr könn–t
Beispiel 3 (dürfen): Ihr dürf-t
Beispiel 4 (sollen): Ihr soll-t
Beispiel 5 (wollen): Ihr woll–t
Beispiel 6 (mögen): Ihr mög–t
Beispiel 1 (müssen): Sie müssen
Beispiel 2 (können): Sie können
Beispiel 3 (dürfen): Sie dürfen
Beispiel 4 (sollen): Sie sollen
Beispiel 5 (wollen): Sie wollen
Beispiel 6 (mögen): Sie mögen
Präteritum Besonderheiten
Neben den vorgestellten Regeln zur Bildung des Präteritums gibt es noch weitere Dinge, auf die du achten musst. Wir wollen sie dir hier einmal kurz vorstellen.
Der Wortstamm endet auf s, ß oder z
Der Wortstamm von Verben endet hin und wieder mal auf s, ß oder z. Ist das bei starken Verben der Fall, musst du eines von zwei Dingen tun: Entweder lässt du die Endung -s, -ß oder -z weg, oder du fügst nach dieser Endung ein “e” ein.
So könnte das aussehen:
Du lässt etwas fallen. > Du ließest etwas fallen.
Aber auch hier solltest du unterscheiden zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Verben. Regelmäßige Verben, deren Wortstamm auf s, ß oder z endet, werden wie alle anderen Verben im Präteritum konjugiert.
Dazu gehören:
bremsen, grinsen, schubsen, tanzen, schätzen, grüßen, büßen, usw.
Der Wortstamm endet auf d oder t
Auch wenn der Wortstamm auf -d oder -t endet, fügst vor nach dem Wortstamm ein “e” ein.
Sieh dir dafür dieses Beispiel an:
Du sprintest. > Du sprintetest.
Präteritum und Perfekt – Das sind die Unterschiede
Neben dem Präteritum gibt es auch noch das sogenannte Perfekt. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine deutsche Vergangenheitsform, die auch als vollendete Gegenwart bezeichnet wird.
Tatsächlich sind sich das Präteritum und das Perfekt sogar sehr ähnlich – der größte Unterschied liegt in der Verwendung der beiden Zeitformen.
Natürlich werden die beiden Zeitformen ganz unterschiedlich gebildet. In den meisten Fällen kannst du sie aber problemlos miteinander austauschen, da sie beide dasselbe beschreiben: Eine Handlung, die sich in der Vergangenheit ereignet hat.
Es gibt nur eine Ausnahme: Wenn eine Handlung noch immer Bezug zur Gegenwart hat, kannst du nur das Perfekt verwenden.
Übungen
Jetzt weißt du alles, was du über das Präteritum wissen musst. Ob du dieses Wissen auch anwenden kannst, kannst du jetzt überprüfen.
Tippe dafür einfach die richtige Form des Präteritums ein. In den Klammern am Ende des Satzes siehst du, welches Wort du konjugieren musst und Achtung: Es gibt pro Frage nur eine richtige Antwort!
Ergebnisse
#1. Ich ..... im Sommer nach Italien. (fliegen)
#2. Du ..... in den Bergen. (wandern)
#3. Er ..... sehr schnell. (laufen)
#4. Ich ..... ein Stück des Kuchens. (essen)
#5. Wir ..... zu Besuch. (kommen)
Du möchtest noch ein bisschen mehr üben? Hier findest du noch weitere Aufgaben. Viel Spaß!
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Perfekt und Präteritum?
Der Unterschied zwischen Perfekt und Präteritum liegt hauptsächlich in der Verwendung der jeweiligen Zeitformen. Während das Perfekt eher in der gesprochenen Sprache Anwendung findet, wird das Präteritum mehr im Schriftlichen benutzt.
Wie bildet man das Präteritum Beispiel?
machen: ich machte → du machtest → er/sie/es machte → wir machten → ihr machtet → sie machten
Was ist die 1. Vergangenheit?
Die 1. Vergangenheit (auch Präteritum oder Imperfekt) ist eine Zeitform und wird benutzt, um über etwas Vergangenes und bereits abgeschlossenes zu erzählen.
Welche Zeit ist Imperfekt?
Das Imperfekt bezeichnet eine Vergangenheitsform in der deutschen Sprache.
Bist du schon optimal für Deutsch ausgestattet?
Fühlst du dich durch diesen Artikel gut über das Bilden des Präteritums informiert? Lass uns deine Meinung dazu gerne in einem Kommentar unten da!
Wir empfehlen dir passend zu diesem Thema auch unsere Übersicht über die Zeitformen im Englischen.
Es sind zwei Fehler in diesem Artikel, die die Sätze für Schüler oder Nicht-Muttersprachler unverständlich und verwirrend machen:
Bei den Beispielen zur Verwendung:
Sie saß auf EINEM Stuhl.
Bei den Übungen Satz #5: WIR… zu Besuch
Vielen Dank! Wurde verbessert 🙂