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Prädikat – das Satzglied mit Beispielen einfach erklärt!

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In der Schule sprecht ihr gerade über das Prädikat und du brauchst Hilfe oder möchtest einfach dein Wissen auffrischen? Dann bist du hier bei uns genau richtig.

Wir erklären dir mit Hilfe von Beispielen…

… was ein Prädikat ist,
… wie du es erkennst
… und worin sich Prädikat und Prädikativ unterscheiden.

Am Ende dieses Artikels kannst du dein Wissen dann gleich mit ein paar Übungen auf die Probe stellen. Lass uns loslegen!

Was ist ein Prädikat?

Das Prädikat ist ein Satzglied, das aus dem Verb (Tuwort) gebildet wird. Es bildet das Zentrum des Satzes und verrät dir, was jemand tut oder was passiert. Dabei bezieht es sich immer auf das Subjekt des Satzes.

Das Prädikat muss der Anzahl und Person des Subjekts angepasst werden. Du musst das Verb, das das Prädikat bildet, also immer entsprechend konjugieren!

Um das Prädikat in einem Satz zu finden, kannst du dir einfach folgende Fragen stellen: Was tut das Subjekt? und Was passiert (dem Subjekt)?

Schauen wir uns dazu doch mal ein paar Beispiele an:

“Anna liest ein Buch.” > Was tut Anna? Sie liest.
In diesem Beispiel ist “liest” also das Prädikat.

“Max und Moritz lernen für die Deutschklausur.” > Was tun Max und Moritz? Sie lernen.
Hier ist “lernen” das Prädikat.

Wie du siehst ist es ganz leicht, das Prädikat mit Hilfe einer Frage zu bestimmen.

Doch auch die Position der einzelnen Satzglieder innerhalb des Satzes kann dir weiterhelfen. In Aussagesätzen steht das Prädikat nämlich immer an zweiter Stelle. Von dort kannst du es auch nicht verschieben.

Denk aber daran, dass das nur für Aussagesätze gilt! In einem Fragesatz steht das Prädikat nämlich für gewöhnlich an erster Stelle:

Liest Anna ein Buch?”
Lernen Max und Moritz für die Deutschklausur?”

Und das sind auch schon die Grundlagen! Das ist aber natürlich noch nicht alles: als nächstes wollen wir einen Blick auf einteilige und mehrteilige Prädikate werfen.

Einteiliges vs. mehrteiliges Prädikat

In unseren Beispielen haben wir bisher nur das einteilige Prädikat benutzt. Dabei handelt es sich um Vollverben, die alleine, also als einziges Verb in einem Satz stehen können.

Zusätzlich dazu gibt es noch das mehrteilige Prädikat, das auch zweiteiliges Prädikat genannt wird. Es besteht, wie der Name schon sagt, aus mehr als einem Teil.

Bei einem mehrteiligen Prädikat spricht man übrigens auch von einer Prädikatsklammer oder Satzklammer. Das liegt daran, das zwischen den beiden Teilen weitere Wörter bzw. Satzglieder stehen – diese werden sozusagen von den Prädikatsteilen eingeklammert.

Im Folgenden zeigen wir dir nun, wie so ein mehrteiliges Prädikat aussehen kann, wenn der Satz ein trennbares Verb, Modalverb oder Hilfsverb enthält. Klicke einfach auf die Plus-Zeichen, um mehr zu erfahren!

Schauen wir uns als erstes ein Beispiel mit einem trennbaren Verb an. Das sind Verben mit einer sogenannten Vorsilbe (Präfix), die du in manchen Sätzen voneinander trennen kannst:

“Jana steht jeden Morgen um 6 Uhr auf.” > Was tut Jana? Sie steht auf.
“Steht” und “auf” sind hier die beiden Teile, die zusammen das Prädikat bilden.

In diesem Beispiel haben wir das Verb “aufstehen” in zwei Teile geteilt. Wie du siehst ist dabei die Vorsilbe (“auf”) an das Ende des Satzes gerückt.

Das Präfix änderaußerdem nie seine Form. Es ist also immer “auf”. Den ersten Teil des Prädikats hingegen musst du konjugieren, also an die Anzahl und die Person des Subjekts anpassen.

Wir schauen uns das noch einmal genauer an:

“Jana steht jeden Morgen um 6 Uhr auf.”
“Jana und Hannah stehen jeden Morgen um 6 Uhr auf.”
“Du stehst jeden Morgen um 6 Uhr auf.”

Auch Modalverben (“dürfen”, “können”, “mögen”, “müssen”, “sollen” und “wollen”) bilden ein mehrteiliges Prädikat. Sie können die Aussage eines Satzes verändern und werden so gut wie immer mit einem weiteren Verb kombiniert:

“Lena darf nach der Schule eine Pizza essen.”
Das Modalverb in diesem Beispiel ist “darf”.

“Lukas muss sein Zimmer aufräumen.”
Hier ist das Modalverb “muss”. Dieses Beispiel zeigt auch, wie ein Modalverb die Aussage eines Satzes verändert: Es ist immerhin ein Unterschied, ob Lukas sein Zimmer aufräumen muss oder will.

Die Position der beiden Prädikatsteile ist hier wieder dieselbe wie bei den trennbaren Verben: Den ersten Teil des Prädikats, das Modalverb, findest du an zweiter Stelle im Satz. Der zweite Teil steht ganz hinten und bildet den Schluss des Satzes.

Und auch hier musst du den ersten Teil wieder konjugieren, während der zweite Teil unterverändert bleibt:

“Lukas muss sein Zimmer aufräumen.”
“Lukas und Johannes müssen ihr Zimmer aufräumen.”
“Du musst dein Zimmer aufräumen.”

Schließlich wollen wir uns noch die sogenannten Hilfsverben ansehen. Davon gibt es drei Stück: “haben”, “sein” und “werden”.

In den meisten Fällen musst du auch die Hilfsverben mit einem weiteren Verb kombinieren, mit dem sie dann zusammen das Prädikat bilden:

“Maria wird sich heute einen Film ansehen.”
Hier ist “wird” das Hilfsverb.

“Lars hat gestern einen Film gesehen.”
In diesem Beispiel ist “hat” das Hilfsverb.

Die Position der beiden Prädikatsteile ist auch hier wieder dieselbe. Der erste Teil des Prädikats, in diesem Fall also das Hilfsverb, wird außerdem an das Subjekt angepasst – das kennst du ja inzwischen schon.

Zur Veranschaulichung haben wir hier nochmal ein paar Beispiele für dich:

“Maria wird sich heute einen Film ansehen.”
“Du wirst heute einen Film ansehen.”

“Lars hat gestern einen Film gesehen.”
“Du hast gestern einen Film gesehen.”

“Anton ist heute nicht zur Schule gegangen.”
“Du bist heute nicht zur Schule gegangen.”

In manchen Fällen kannst du die Hilfsverben aber auch als Vollverben verwenden. Dann können sie, wie jedes andere Vollverb auch, als einziges Verb in einem Satz stehen. Das könnte zum Beispiel so aussehen:

“Lisa hat Bauchschmerzen.”
“Tom ist in seinem Zimmer.”
“Charlotte wird morgen 10 Jahre alt.”

Prädikat und Prädikativ – Das ist der Unterschied

Zum Schluss wollen wir dir nun noch ganz kurz das sogenannte Prädikativ vorstellen. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Satzglied. Du kannst es als Ergänzung zum Prädikat betrachten, wobei das Prädikativ selbst allerdings kein Verb ist.

Es gibt zwei Arten von Prädikativen: das Subjektsprädikativ und das Objektsprädikativ.

Das Subjektsprädikativ

Das Subjektsprädikativ bezieht sich auf das Subjekt des Satzes und es bestimmt es näher. Es bildet zusammen mit einem sogenannten Kopulaverb das Prädikat des Satzes:

“Johanna ist schlau.”
Das Subjektsprädikativ in diesem Beispiel ist “schlau”. Es bezieht sich auf das Subjekt, “Johanna”, und bildet zusammen mit dem Kopulaverb “ist” das Prädikat.

“Martin ist Arzt.”
Hier ist “Martin” das Subjekt, “ist” das Kopulaverb und “Arzt” ist das Subjektsprädikativ, das sich auf das Subjekt bezieht.

Anders als das Prädikat steht das Prädikativ nicht an zweiter Stelle im Satz. Stattdessen findest du dort das Kopulaverb, das du immer an das Subjekt anpassen musst.

Neben “sein” und “bleiben” gehört übrigens auch “werden” zu den Kopulaverben.

Es gibt außerdem Kopulaähnliche Verben. Dazu gehören: “gelten”, “aussehen”, “wirken”, “erscheinen”, “scheinen” und “heißen”.

Das Objektsprädikativ

Das Objektsprädikativ bezieht sich auf das Akkusativobjekt (“Wen oder Was?”) des Satzes. Hier benötigst du zusätzliche Verben wie “nennen”, “finden”, “halten für” oder “betrachten als”:

“Alex findet Saskia hübsch.”
“Findet” ist in diesem Beispiel das Verb und “hübsch” ist das Objektsprädikativ. Es bezieht sich auf das Objekt, “Saskia”.

“Simon findet den neuen Song gut.”
Auch hier ist das Verb “findet”. “Gut” ist das Objektsprädikativ und in diesem Fall bezieht es sich auf “den [neuen] Song”.

Zusammenfassung

Bevor du dich nun an unseren Übungen versuchst, wollen wir noch einmal das Wichtigste zum Thema Prädikat zusammenfassen!

Das Prädikat ist ein Satzglied, das aus einem Verb gebildet wird. Es bezieht sich immer auf das Subjekt und muss daran angepasst, also entsprechend konjugiert werden.

Um das Prädikat zu bestimmen, kannst du dir folgende Frage stellen: “Was tut das Subjekt?” und “Was passiert (dem Subjekt)?”.

Oft kannst du es aber auch an der Positionierung innerhalb des Satzes erkennen: Ein einteiliges Prädikat, bei dem es sich immer um ein Vollverb handelt, steht in einem Aussagesatz an zweiter Stelle.

Anders als das einteilige Prädikat, besteht das mehrteilige (zweiteilige) Prädikat aus zwei Teilen. Es wird gebildet aus trennbaren Verben, Modalverben + einem Verb in seiner Grundform und Hilfsverben + einem Verb in seiner Grundform.

Dabei steht der erste Teil des mehrteiligen Prädikats in Aussagesätzen für gewöhnlich an zweiter Stelle und muss konjugiert werden. Den zweiten Teil findest du ganz Ende des Satzes. Er steht im Infinitiv, also in seiner Grundform.

Da die beiden Teile des Prädikats auf diese Weise weitere Worte “einklammern”, spricht man beim mehrteiligen Prädikat auch von einer Satzklammer oder Prädikatsklammer.

Das sogenannte Prädikativ ist ebenfalls ein Satzglied. Es handelt sich dabei nicht um ein Verb, allerdings kannst du es als Bestandteil des Prädikats betrachten. Es gibt zwei Arten von Prädikativen: Das Subjektsprädikativ und das Objektsprädikativ.

Das Subjektsprädikativ bezieht sich auf das Subjekt und beschreibt es näher. Du bildest es zusammen mit einem Kopulaverb, wie zum Beispiel “sein”, “werben” oder “bleiben”.

Das Objektsprädikativ bezieht sich auf das Akkusativobjekt des Satzes und beschreibt es näher. Auch hier brauchst du ein zusätzlich Verb, mit dem das Objektsprädikativ das Prädikat bildet.

Übungsfragen

Und nun kommen wir zu unseren Übungsfragen! Die folgenden 8 Fragen drehen sich alle rund um das Thema Prädikat – kannst du sie alle richtig beantworten?

 

Ergebnisse

#1. Bestimme das Prädikat: “Mario hört jeden Morgen Musik.”

#2. Bestimme das Prädikat: “Sonja muss für die Matheklausur lernen.”

#3. Bestimme das Prädikat: “Chris denkt sich gerne Geschichten aus.”

#4. Bestimme das Prädikat: “Susi hat gestern ein Buch gelesen.”

#5. Richtig oder falsch: Das Prädikat steht in einem Aussagesatz immer an erster Stelle.

#6. Richtig oder falsch: Ein mehrteiliges Prädikat ist eine Prädikatsklammer.

#7. Richtig oder falsch: Es gibt zwei Arten von Prädikativen.

#8. Richtig oder falsch: Du kannst das Prädikat innerhalb eines Satzes beliebig verschieben.

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2 Kommentare zu „Prädikat – das Satzglied mit Beispielen einfach erklärt!“

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