Plusquamperfekt - SO wendet ihr die Zeitform richtig an (in 5 Minuten erklärt)

Plusquamperfekt – Zeitform RICHTIG anwenden (schnell erklärt)

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Bist du gerade dabei, die Zeitformen im Deutschen zu lernen und bist nun beim Plusquamperfekt angekommen? Das ganze Thema kann wirklich nervenaufreibend sein und braucht viel Übung.

Aber keine Sorge! Mit diesem Artikel soll dir das Thema leicht beigebracht werden. Bei uns erfährst du…

  • was das Plusquamperfekt ist,
  • wie es gebildet wird und
  • Beispielsätze dazu.

Zum Schluss, wenn du deine Kenntnisse testen willst, haben wir auch noch ein Quiz vorbereitet!

Also lass uns gleich mal los legen!

Es wird ein Wald abgebildet mit verschiedenen Wegweisern und dem jeweiligen Zeitformen nach der Reihenfolge.

Das Plusquamperfekt oder auch Vorvergangenheit, 3. Vergangenheit oder vollendete Vergangenheit genannt, ist eine der sechs Zeitformen, die wir im Deutschen verwenden.

Es ist also eine Erzählform, in der du einen Rückblick in die Vergangenheit wirfst, und dabei von einer Handlung berichtest, die vor einer darauffolgenden Handlung stattgefunden hat.

Plusquamperfekt verstehen – Beispiel

Damit du das Konzept vom Plusquamperfekt auch verstehst, haben wir hier noch ein Beispiel für dich.

Stell dir vor du erzählst deiner Großmutter über deinen gestrigen Tag. Dabei erwähnst du noch, dass du vor dem Lernen dein Frühstück gegessen hast. Der Satz würde dann so aussehen:

In diesem Bild wir ein Beispiel des Plusquamperfekt dargestellt. Es wird angezeigt, dass das Mädchen um 8:00 Uhr gefrühstückt hat und um 9:30 mit den Lernen anfing. Dieses geschehen erzählt sie ihrer Großmutter in der Vergangenheitsform.

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Plusquamperfekt – so wird es verwendet!

Wie du es vielleicht schon gemerkt hast besteht ein Satz in der vollendeten Vergangenheit aus zwei Teilen. Dabei bezieht sich der eine Teil des Satzes auf die 1. Vergangenheit und der andere auf die Vorvergangenheit.

In dem Bild wird ein Beispielsatz des Plusquamperfekt gezeigt mit der Beschriftung von der 1. Vergangenheit und der Vorvergangenheit

Außerdem gibt es keine Regel im Plusquamperfekt die besagt, dass du die 1. Vergangenheit oder die Vorvergangenheit in einer bestimmten Reihenfolge verwenden musst. Hier sind Beispiele:

Das sind Beispiel im Plusquamperfekt und in denen spezifisch gezeigt wird welcher Teil des Satzes die Vorvergangenheit und welcher die 1. Vergangenheit ist

Signalwörter Erkennen

Eine weiteres Merkmal, dass dir dabei hilft den Plusquamperfekt zu erkennen sind Signalwörter wie bevor, nachdem oder als. Beispielsätze sind:

Hierbei geht es um Beispielsätze mit Signal Wörtern im Plusquamperfekt

Plusquamperfekt bilden- Schritt für Schritt erklärt!

Kommen wir nun zum grammatikalischen Teil, denn damit du das Plusquamperfekt auch richtig bilden kannst, musst du dir Folgendes merken:

Präteritumsform von sein/haben + Partizip II des Vollverbs


Brauchst du für die Begriffe noch eine Erklärung? Dann klick sie hierunter einfach an!

Präteritum

1. Vergangenheit – beschreibt abgeschlossene Ereignisse in der Vergangenheit und wird meist angewandt, wenn wir etwas schreiben.

⇒ Ich lernte gestern fleißig.

Partizip II

Vorvergangenheit – beschreibt eine abgeschlossene Handlung.

Es dient dazu die Verben in die entsprechenden Zeitformen, also Perfekt, Plusquamperfekt und Futur II,  zu konjugieren.

gegessen, gelacht

Präteritumformen: Tabellenübersicht haben und sein

Das Präteritum bildet die 1. Vergangenheit im Plusquamperfekt, mithilfe der Hilfsverben sein und haben. Diese Hilfsverben werden in die Präteritumformen waren und haben konjugiert. Mit dieser Übersicht kannst du sehen, wie du die Wörter anpassen musst:

Person                sein / haben

ich                          war / hatte

du                           warst / hattest

er/sie/es                war / hatte

wir                          waren / hatten

ihr                           wart / hattet

sie                           waren / hatten

+ Partizip II

Plusquamperfekt – Partizip II bilden

Wenn du einen Satz im Plusquamperfekt bildest, brauchst du das Partizip II. Dabei wird am Anfang des Verbs eine Vorsilbe, wie zum Beispiel ge, eingestellt.  Das Ende des Verbs  hört je nach ihrer Art mit einem -t-en oder -et, auf. Dabei gilt:

(1) bei unregelmäßigen Verben mit -en (⇒ geschlafen, gelegen)

(2) bei regelmäßigen / gemischten Verben mit -t / -et (⇒ gesucht, geglaubt, geantwortet,…)

Weitere Beispiele zur Erklärung

Nehmen wir mal den Satz:

⇒ Gestern sah ich zum ersten Mal ein Pferd, davor hatte ich immer nur Esel gesehen.

Mit dem ersten Teil des Satzes “gestern sah ich zum ersten Mal ein Pferd” wird also ein Ereignis aus der Vergangenheit beschrieben.

Für so etwas verwendest du dann das Perfekt oder Präteritum (hier: Präteritum).


Der zweite Teil des Satzes “davor hatte ich immer nur Esel gesehen” ist ein Ereignis, was vor dem Anderen stattfand.

Also weißt du nun, dass du diesen Satz im Plusquamperfekt formulierst.

Präteritumsform von sein/haben ⇒ hatte und

Partizip II von “sehen” ⇒ gesehen


Noch mehr Beispiele:

⇒ Ich las gestern zum ersten Mal einen Roman, davor hatte ich immer nur Comics gelesen.
⇒ Ich traf mich vorhin mit Luise, die hatte ich zuvor nur über Skype gekannt.

Plusquamperfekt – Ausnahmefälle im Partizip II

Hier sind einige Besonderheiten auf die du beim bilden des Partizips II, achten solltest:

Wenn ein Verb mit -ieren aufhört, dann fängt das Wort im Partizip II nicht mit ge- an.

Beispiel:  verlieren -> verlor

Ein Verb, dass nicht trennbar ist, fängt beim Partizip II nicht mit ge- an sondern:

erstellen -> erstellt

verändern -> verändert

missfallen -> missfallen

Wenn du einen Satz im Plusquamperfekt mit trennbaren Verben bildest, musst du folgendes beachten:

 

regelmäßige trennbare Verben = Vorsilbe + ge- + Verbstamm + t

Beispiel: ausarbeiten -> ausgearbeitet, bereitstellen -> bereitgestellt

 

unregelmäßige trennbare Verben = Vorsilbe + ge- + Verbstamm + en

Beispiel: wegwerfen -> weggeworfen, durchsehen -> durchgesehen

Beim Partizip II werden Verben die mit ent-, be-, ver-. er-, zer-, hinter- und miss-, anfangen so konjugiert:

entscheiden – entschieden

besitzen – besessen

verlieren – verloren

zerteilen – zerteilt

hintergehen – hintergangen

missachten – missachtet

Plusquamperfekt mit Modalverben konjugieren

Den Plusquamperfekt mit Modalverben wie müssen, sollen, mögen, dürfen und können, bildest du folgendermaßen:

Beispiel:

Er hätte mehr lernen müssen, bevor er in die Prüfung gegangen ist.

Ich hatte die Taschen kaufen sollen, als es sie noch auf Lager gab.

Sie hatte gut Klavier spielen können.

Nachdem meine Schwester keine Videospiele hatte spielen dürfen,  weinte sie den ganzen Tag.

Wir hatten einen Ausflug zum See reisen wollen, bevor es anfing zu regnen.

Plusquamperfekt – Zusammenfassung

Das Plusquamperfekt ist also eine der sechs Zeitformen, die wir in der deutschen Sprache verwenden. Es wird auch 3. Vergangenheit oder Vorvergangenheit genannt.


Du benutzt es, wenn du ein Ereignis aus der Vergangenheit beschreibst, was vor einem anderen stattfand.


Es wird gebildet, mit der Präteritumsform von sein/haben und dem Partizip II.

⇒ beispielsweise: hatte gelesen

Du erkennst den Plusquamperfekt anhand von Signalwörtern wir nachdem, bevor und als.


Du benutzt es, wenn du ein Ereignis aus der Vergangenheit beschreibst, was vor einem anderen stattfand.


Bei Modalverben bildest du Vorvergangenheit mit der Formel:

Präteritum von Haben + Infinitiv des Vollverbs + Infinitiv des Modalverbs

⇒ beispielsweise: waren laufen gewesen 

Das könnte dich vielleicht auch interessieren…

Plusquamperfekt – Quiz

Zum Schluss habe ich dir noch ein kleines Quiz vorbereitet.

Klick einfach die Antworten an, die du für richtig hältst.

Ergebnisse

#1. Gestern habe ich alle aus meiner Klasse kennengelernt...

#2. .... gingen wir zum Restaurant.

#3. Als der Regen anfing,...

#4. Wir ..., bevor der neue Auftrag kam.

#5. Bevor wir nicht genügend Geld sparten,...

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