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Finites Verb – Das Wichtigste schnell und einfach erklärt

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Behandelst du gerade das Thema finite Verben und hast Schwierigkeiten damit?

Kein Problem! In diesem Artikel erklären wir dir, was ein finites Verb ist und wie du es ganz einfach erkennst.

Legen wir los!

Was sind finite Verben? – Übersicht

Finite Verben sind Verben, die ihre Form durch bestimmte grammatische Merkmale verändern.

Dabei spielen Numerus, Person, Modus, Genus Verbi und Tempus eine wichtige Rolle. Das Verb passt sich nämlich genau an diese Merkmale an und verändert dementsprechend die Form.

Zum Beispiel würde das Verb „laufen” zu „liefen” weil nur bestimmte Merkmale auf dieses Verb zutreffen.

Was genau jedes Merkmal davon bedeutet, erklären wir gleich.

Finit Infinit – Die Unterschiede

Zunächst ist es wichtig, den Unterschied zwischen finiten und infiniten Verben zu klären.

Der Unterschied zwischen finiten und infiniten Verben liegt darin, dass infinite Verben immer unveränderlich sind und nicht nach Person, Numerus, Tempus oder Modus konjugiert werden. Man nennt den Infinitiv deshalb auch Grundform.

Es gibt drei infinite Verbformen:

  • Einfacher Infinitiv
  • Partizip I
  • Partizip II

Den einfachen Infinitiv bildest du, indem du zu vor die Grundform eines Verbs schreibst.

  • Ich mag es Bücher zu lesen.
  • Er ging ins Wasser, um zu schwimmen.
  • Wir spielen Fußball und versuchen das Tor zu treffen.

Um das Partizip I zu bilden, musst du in den meisten Fällen -d an die Grundform eines Verbs hängen. Das Partizip I wird verwendet, um mehrere Handlungen in einem Satz zu betonen oder eine Handlung, die im Augenblick geschieht, auszudrücken.

  • Lächelnd schaut sie ihn an.
  • Mit dem Flugzeug fliegend, näherten sie sich ihrem Ziel.
  • Ich sehe den laufenden Mann.

Um Sätze mit dem Partizip II zu bilden, musst du die Vorsilbe –ge vor die Grundform eines Verbs hängen und den Buchstaben t (bei regelmäßigen Verben) oder en (bei unregelmäßigen Verben) ans Ende des Verbs hängen (gemacht, gesagt, gefragt / gelesen, gegessen, gelassen).

  • Ich wurde nach meiner Meinung gefragt.
  • Sie hat den Zeitungsartikel gelesen.
  • Wir sind nach London gereist.

Numerus und Person

Damit ein deutscher Satz grammatikalisch korrekt ist, benötigt man ein finites Verb. Das finite Verb bezieht sich immer auf das Subjekt, also der Person oder dem Gegenstand.

Es gibt drei verschiedene Personen, die entweder in der Einzahl (Singular) oder in der Mehrzahl (Plural) stehen. Die Anzahl nennt man auch Numerus.

Person und Numerus

Personalpronomen

Beispiel

1. Person Singular

ich

ich gehe

2. Person Singular

du

du gehst

3. Person Singular

er/sie/es

er/sie/es geht

1. Person Plural

wir

wir gehen

2. Person Plural

ihr

ihr geht

3. Person Plural

sie

sie gehen

Hinweis: Die 3. Person Singular zeigt auch das Geschlecht an.

  • Er → männlich (maskulin)
  • Sie → weiblich (feminin)
  • Es → neutral

Tempus (Zeitform)

Es gibt sechs verschiedene Zeitformen, Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II.

Damit du herausfindest, welche Zeitform verwendet wurde, musst du erneut auf die Endung des Verbs schauen.

Zeit
Tempus (Zeitform) Verwendung Beispiel
Präsens (Gegenwart) Handlungen und Ereignisse, die in der Gegenwart stattfinden ich male

du malst

er/sie/es malt

wir malen

sie malen

ihr malt

Präteritum (Vergangenheit) Handlungen und Ereignisse, die bereits stattgefunden haben ich malte

du maltest

er/sie/es malte

wir malten

sie malten

ihr maltet

Perfekt (Vergangenheit) Handlungen und Ereignisse, die bereits stattgefunden haben und die Auswirkung im Vordergrund steht ich habe gemalt

du hast gemalt

er/sie/es hat gemalt

wir haben gemalt

ihr habt gemalt

sie haben gemalt

Plusquamperfekt (Vergangenheit) Handlungen und Ereignisse, die vor einer anderen Handlung oder einem Ereignis stattgefunden haben ich hatte gemalt

du hattest gemalt

er/sie/es hatte gemalt

wir hatten gemalt

ihr hattet gemalt

sie hatten gemalt

Futur I (Zukunft) Handlungen und Ereignisse, die in der Zukunft passieren werden ich werde malen

du wirst malen

er/sie/es wird malen

wir werden malen

ihr werdet malen

sie werden malen

Futur II (Zukunft) Handlungen und Ereignisse, die in der Zukunft abgeschlossen sein werden ich werde gemalt haben

du wirst gemalt haben

er/sie/es wird gemalt haben

wir werden gemalt haben

ihr werdet gemalt haben

sie werden gemalt haben

Modus (Aussageweise)

Der Modus stellt die Aussageweise eines Verbs dar. Durch den Modus bekommt der Satz eine Bedeutung und Intention. Es gibt drei verschiedene Modi:

  • Indikativ (Wirklichkeitsform)
  • Konjunktiv (Möglichkeitsform)
  • Imperativ (Befehlsform)

Den Indikativ benutzt du, wenn etwas tatsächlich passiert und du es wiedergeben möchtest.

  • Ich mache gleich meine Hausaufgaben.
  • Er spielt gerne Fußball.
  • Ihr geht später auf das Konzert.

Der Konjunktiv stellt die Möglichkeitsform dar. Dabei wird er, je nach Aussageweise, in den Konjunktiv I und den Konjunktiv II, unterteilt.

Der Konjunktiv I wird meistens für die indirekte Rede verwendet, also kannst du ihn benutzen, wenn du etwas wiedergeben willst, was eine andere Person gesagt hat.

  • Er meinte, ich solle den Vortrag halten.
  • Sie sagte, sie fühle sich krank.
  • Er erzählte, er habe gestern gearbeitet.

Der Konjunktiv II wird benutzt, um Vorstellungen oder Wünsche auszudrücken. Dabei sind die ausgedrückten Handlungen oder Situationen unrealistisch.

  • Hätte ich im Lotto gewonnen, würde ich in einer Villa wohnen.
  • Ich hätte gerne einen Hund.
  • Er wäre ein guter Lehrer.

Der Imperativ stellt die Befehlsform dar und wird verwendet, wenn du jemanden dazu aufforderst, etwas bestimmtes zu tun.

  • Gib mir den Stift!
  • Geht jetzt schlafen!
  • Füttern wir unsere Katze!

Hinweis: Das Verb steht beim Imperativ immer am Anfang des Satzes.

Genus Verbi (Handlungsrichtung) – Aktiv & Passiv

Finite Verben passen sich auch an die Handlungsrichtung eines Satzes an. Es gibt zwei Handlungsrichtungen, Aktiv und Passiv.

Steht ein Satz im Aktiv, gibt es immer einen Handelnden, der etwas aktiv tut. Das Verb wird im Bezug auf den Handelnden konjugiert, da er das Subjekt im Satz ist.

  • Ich gehe heute ins Kino.
  • Wir liegen auf dem Bett.
  • Du liest ein Gedicht vor.

Hinweis: Die Worte KinoBett und Gedicht stellen in den Sätzen das Objekt dar. Die Objekte sind in Aktivsätzen immer passiv, weil sie das Ziel der Handlung sind.

Einen Passivsatz bildest du mit dem Verb werden. Hierbei ist es wichtig, dass du es der Zeitform entsprechend konjugierst.

  • ich werde, du wirst, er/sie/es wird, etc.
  • ich wurde, du wurdest, er/sie/es wurde, etc.

Außerdem musst du das Partizip II eines Verbs benutzen. Dieses bildest du in der Regel mit der Vorsilbe ge- vor einem Verb.

  • sagen → gesagt
  • fragen → gefragt
  • machen → gemacht
  • Der Hund wurde gefüttert.
  • Die Geschichten werden gelesen.
  • Das Aquarium wurde gesäubert.

Übungen – Teste dich selbst!

Wir haben nun vieles über finite Verben erklärt. Damit du das Gelernte anwenden kannst, kannst du gerne unsere Übungen ausprobieren und sehen, was du schon drauf hast und wo du dich noch verbessern könntest!

Ergebnisse

#1. Welcher Satz steht im Präteritum?

#2. Welcher Satz steht im Präsens?

#3. Welcher Satz steht im Perfekt?

#4. Welcher Satz steht im Plusquamperfekt?

#5. Welcher Satz steht im Futur I?

#6. Welcher Satz steht im Futur II?

#7. In welchem Satz wurde der Indikativ benutzt?

#8. In welchem Satz wurde der Konjunktiv I benutzt?

#9. In welchem Satz wurde der Konjunktiv II benutzt?

#10. Welches Verb steht im Imperativ?

#11. Welcher Satz steht im Aktiv?

#12. Welcher Satz steht im Aktiv?

#13. Welcher Satz steht im Passiv?

#14. Welcher Satz steht im Passiv?

Beenden

Zusammenfassung

Zusammengefasst solltest du dir also merken, dass ein finites Verb eine andere Wortform des Verbs ist. Es wird nach fünf grammatischen Merkmalen konjugiert und zeigt anhand der Endung, Person, Numerus, Genus Verbi, Modus und Tempus an.

Infinite Verben hingegen werden nicht nach Person, Numerus, Genus Verbi oder Tempus konjugiert und zeigen deshalb nur wenige grammatische Merkmale in einem Satz an.

Anfangs könntest du von allen Merkmalen und deren Bedeutungen überfordert sein, allerdings wird das schnell zu einfacher Routine, wenn du stetig übst.

Wenn dir der Artikel gefallen hat oder du noch weitere Tipps hast, die wir nicht erwähnt haben, schreibe uns gerne einen Kommentar und lasse uns eine Sternebewertung da!
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