Die-4-Bindungstypen

Bindungstypen – Die 4 verschiedenen Typen einfach erklärt

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Unser soziales Umfeld, unsere Freundschaften und unsere Beziehungen beruhen auf Bindungstypen! Bindungen sind ein unfassbar vielfältiges Spektrum. Wie wir mit anderen Menschen, speziell in Beziehungen interagieren hat eine riesige Facette an Ursprüngen. Um eine gewisse Einordnung vornehmen zu können, unterteilt man in vier Bindungstypen. Was genau eine Bindung ist, wie gewisse Verhaltensmuster entstehen und welchem Typ diese folglich zugeordnet werden liest du in unserem Artikel.

Definition Bindung

Als Bindung bezeichnet man die emotionale Verbundenheit von Kindern zu ihren Eltern beziehungsweise Bezugspersonen, welche beispielsweise Geschwister, Erzieher oder andere Verwandte sein können.

Die Bindungstypen beschreiben im Zusammenhang dessen, wie die Kinder diese emotionale Beziehung zu ihren wichtigsten Bezugspersonen aufbauen.

Die Bindung hat einen direkten Einfluss auf das Verhalten im Bezug auf Nähe und Distanz. Vor allem im Erwachsenenalter und damit einhergehenden Beziehungen zeigen sich diese Verhaltensmuster sehr deutlich. Somit entscheidet sich bereits im jungen Kindesalter, ob man später in Beziehungen einen beispielsweise anhänglichen, misstrauenden oder abweisenden Umgang zum Partner zeigt.

Wichtig zu erwähnen ist, dass häufig nicht ganz eindeutige Zuordnungen möglich sind. Oft haben Menschen mehrere Tendenzen von mehreren Bindungstypen. Es gibt also noch sehr viele Grautöne zwischen den Bindungstypen.

Wofür gibt es Bindung

Schon bereits in den ersten Lebensmonaten des Kindes, kristallisiert sich heraus, ob sie ihren Eltern vertrauen und sich auf diese verlassen können. Daraus bildet sich später die Grundlage für die emotionale Bindung zu ihren Bezugspersonen. Im Idealfall ergibt sich natürlich eine sichere Bindung, wodurch das Kind ohne großartige emotionale Ängste von einer gesunde Entwicklung profitiert.

 Bindungsverhalten und Explorationsverhalten

Zum Beobachtung einer gesunden emotionalen Bindung zwischen Kind und Eltern gibt es zwei Verfahren zur Betrachtung dessen.

Beim Bindungsverhalten erlebt das Kind neue Situationen und sucht anschließend Schutz vor dem Unbekannten bei seinen Eltern.

Das Explorationsverhalten zeigt, wie das Kind durch eigene Initiative seine Umwelt erkundet, wobei dennoch die Bezugspersonen als Basis dahinterstehen und das Kind somit jegliche neue Eindrücke mit ihnen teilen kann.

Durch Tests dieser Verhaltensweisen kristallisierten sich vier verschiedene Muster heraus, somit entdeckte die Entwicklungspsychologin Mary Ainsworth die vier Bindungstypen. Halten wir also fest, die hauptsächlichen Unterschiede der Bindungstypen basieren auf unterschiedlich ausgeprägtem Bindungs- und Explorationsverhalten.

 Die Bindungstheorie

Basis der gesamten vier Bindungstypen liegt auf der Bindungstheorie von dem Kinderpsychater John Bowlby, welche später von Mary Ainsworth ergänzt wurde. In dieser stellt er klar, dass die erste emotionale Bindung im Leben eines Kindes einen enormen Einfluss auf seine weitere Entwicklung hat. Die Bindungstheorie fußt auf dem Urvertrauen, welches entsteht, wenn die Kinder sich auf ihre Bezugspersonen verlassen können. Dies ist die Folge von zuverlässiger und liebevoller Bedürfniserfüllungen gegenüber der Kinder.

Typ A: Unsicher-vermeidende Bindung

Bindungsverhalten: gering

Explorationsverhalten: ausgeprägt

Diese Verhalten zeigt sich, indem Kinder sehr eigenständig und unabhängig sind. Was erstmal gut klingt, ist allerdings das Resultat aus dem Gefühl, sich nicht auf seine Eltern verlassen zu können, wodurch Emotionen unterdrückt werden, da diese zu wenig Beachtung bekommen.

In Folge dessen entwickelt sich ein negatives Selbstbild der Kinder, da sie ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse als unwichtig einstufen.

unsicher-vermeidende bindung

sichere Bindung

Typ B: Sichere-Bindung

Bindungsverhalten und Explorationsverhalten wechseln sich ausgeglichen ab.

Das bedeutet, Kinder sind durchaus motiviert, ihre eigenen Erfahrungen zu machen, benötigen allerdings bei Förderungen die Eltern als Basis, da sie gelernt haben, sich auf diese verlassen zu können. Daraus entstehen Lernerfolge woraus ein  gesundes Selbstwertgefühl und die Entwicklung zu einem sicheren Erwachsenen resultieren.

Typ C: Unsicher-ambivalente Bindung

Bindungsverhalten: unsicher

Explorationsverhalten: gering

Kinder mit diesem Typ sind sehr stark verunsichert, wenn ihre Bezugsperson weg ist, haben aber dennoch nicht das Gefühl einer stabilen Basis, wenn diese wieder da sind. Dieses Empfinden steht häufig im Zusammenhang mit unvorhersehbaren Verhaltensweisen  in der Erziehung durch die Bezugspersonen. Daraus entwickelt sich eine starke Unsicherheit des Kindes, was zu Ängsten und Nervosität führt.

unsicher-ambivalente bindung

unsichere bindung

Typ D: Unsicher-desorganisierte Bindung

Sowohl das Bindungsverhalten, als auch das Explorationsverhalten passen nicht in erwartete Muster. Hierbei reagiert das Kind unberechenbar abweichend, zum Beispiel in starken Wutausbrüchen oder extremer Abweisung. Dieses Verhalten deutet häufig auf starkes Traumata hin, worin eventuell ein Zusammenhang mit der Bezugsperson bestehen kann. Hierbei nimmt das Kind seine Eltern sowohl als sichere Basis als auch als Gefahr beziehungsweise Ursprung von Angst wahr. Das ist ein äußerst bedenklicher Entwicklungsverlauf und um psychische Erkrankungen zu vermeiden, wäre hierbei dringen professionelle Hilfe ratsam.

Die Bindungstypen im Erwachsenenalter

Wie bereits erwähnt, bilden die Erfahrungen im Kindesalter die Grundlage für unsere späteren Verhaltensweisen in Beziehungen.

ängstliche bindung

Ängstlich-vermeidender Bindungstyp

Aus dem Unsicher-vermeidenden Bindungstyp (Typ A) entwickelt sich im erwachsenen Alter schließlich der Ängstlich-vermeidende Bindungstyp. Dieser hat ein sehr negatives und instabiles Selbstbild und dadurch auch extreme Befürchtungen vor Zurückweisung. Demnach fällt es ihm schwer, Nähe zu anderen zuzulassen. Aus Selbstschutz hält er seinen Partner oft auf Abstand.

Sicherer Bindungstyp

Wer bereits in der Kindheit eine sichere Bindung (Typ B) aufbauen konnte, hat diese Fähigkeit demnach oft auch im späteren Verlauf des Lebens. Diese Personen haben einen gesunden Ausgleich von Nähe und Distanz in ihrer Beziehung und können sowohl ihre Bedürfnisse offen kommunizieren, als auch Empathie und Unterstützung gegenüber ihres Partners zeigen.

sichere bindung

anhängliche bindung

Anklammernder Bindungstyp

Der ursprünglich unsicher-ambivalente Bindungstyp (Typ C), entwickelt sich später zu einem anklammernden Bindungstyp. Demzufolge haben Betroffene meist ein sehr negatives Selbstbild und versuchen dieses mit ihrer Beziehung zu kompensieren. Da sie große Angst vor Distanz, Abweisung, Ablehnung oder Trennung haben, reagieren sie häufig schnell eifersüchtig und überschütten ihren Partner mit Liebe.

Abweisender Bindungstyp

Wer durch traumatische Ereignisse in der Kindheit  unsicher-desorganisierte Bindungen entwickelt hat, zeigt sich folglich als Erwachsener als ein abweisender-Bindungstyp. Neben Vertrauensproblemen, betrachten sie ihren Partner immer als Potentielle Gefahr oder Enttäuschung, weshalb sie eher schwierig Nähe zulassen können. Ihnen ist es wichtig, eine extreme Unabhängigkeit zu wahren und zu betonen, um gleich im Vorhinein emotionale Verletzungen zu vermeiden.

abweisende bindung

Teste dein Wissen zu Bindungstypen

 

Ergebnisse

#1. Wer schuf die Grundlage der Bindungstypen?

#2. Welcher Bindungstyp hat ein gesundes Verhalten in Beziehungen zur Folge?

#3. Zu welchem Zeitpunkt prägen sich unsere Bindungstypen besonders intensiv aus?

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So, jetzt weißt du mittlerweile bestens darüber bescheid, woraus sich die Bindungstypen entwickeln und wie sie sich charakteristisch voneinander abgrenzen lassen.

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