Was kommt in die Schultüte?
Zum ersten Schultag gehört eine Schultüte einfach dazu. Lesen Sie nach, was am besten in die Tüte soll und wie das Selberbasteln die Vorfreude auf den Schulstart steigert!
Der Brauch, Kindern an ihrem ersten Schultag eine Schultüte mitzugeben, hat sich in Deutschland bereits im 19. Jahrhundert entwickelt. Früher wurde diese traditionell mit Naschereien, Nüssen und anderen Leckereien gefüllt. Heute packt man Kindern beim Start in die Schule meist auch Geschenke, Schulutensilien und handliches Spielzeug in die Schultüte, um den ersten Tag gebührend zu feiern und die Kleinen für die Schule zu motivieren.
Eine Schultüte kaufen – darauf sollten Sie achten!
Fertige Tüten gibt es in zahlreichen Farben und Formen. Bei der Größe unterscheiden sich noch heute die Schultüten im Westen und im Osten. In der ehemaligen DDR war und ist eine 85 Zentimeter lange, sechseckige Schultüte gebräuchlich; in den westlichen Bundesländern eine 70 Zentimeter lange, kegelförmige Tüte. Der Inhalt hingegen ist überall gleich. Eine Übersicht zu Grundschulmaterial erhalten Sie hier.
Beim Kauf und beim Befüllen sollten Sie darauf achten, dass die Tüte für Ihr Kind nicht zu schwer wird. Empfohlen wird ein Maximalgewicht von zwei Kilogramm inklusive dem Eigengewicht der Schultüte. Diese wiegt meist nicht mehr als 300 Gramm, kann bei speziellen Modellen aber bis zu einem Kilogramm auf die Waage bringen. Schultüten-Tests zeigen übrigens, dass die teuersten nicht unbedingt die besten Modelle sind. Auch preisgünstige Schultüten sind oft hochwertig verarbeitet und stabil.
Beim Befüllen sollte man darauf achten, dass die Geschenke und nützlichen Dinge wie etwa eine Federmappe, Bücher oder Stifte für die Erledigung der Hausaufgaben nicht zu sperrig sind. Der Inhalt darf zudem nicht zu kostspielig sein. Auch bei der Befüllung mit Süßigkeiten sollte man gesundes Augenmaß wahren. Zu viele Naschereien schaden schließlich nicht nur den Zähnen, sie können sich zudem negativ auf die Ernährungsgewohnheiten des Kindes auswirken. Daher füllen viele Eltern die Spitze der Tüte einfach mit Papier auf. So vermeidet man, dass sich hier zu viel ungesunder Süßkram ansammelt.
Eine Schultüte selbst basteln steigert die Vorfreude
Eine Schultüte gemeinsam mit dem Kind zu basteln, macht Spaß und steigert die Vorfreude. Damit spart man zudem Geld, das man in den Inhalt der Tüte investieren kann. Zudem wird die Schultüte so zu einem besonderen Unikat, das man etwa mit Lieblingsmotiven des Erstklässlers schmücken kann. Wer sich für das Basteln entscheidet, sollte allerdings ein wenig Geschick und Geduld mitbringen. Als Materialien braucht man stabile Pappe sowie ein Stück Stoff, das die Öffnung verschließt. Wer möchte, kann auch die Pappe mit Stoff umhüllen.
Schultüte Bastelset - der einfachere Weg
Schneller und stressfreier geht der Eigenbau mit Bastelsets und Rohlingen, die es günstiger als komplett fertige Schultüten gibt. Besonders anwenderfreundlich sind bereits zugeschnittene Bastelsets aus dem Papierfachgeschäft oder dem Online-Shop. Hier muss man lediglich das Krepppapier in die Tüte einkleben, den Rohling zusammenstecken, verkleben und die Einzelteile des Motivs nach Gebrauchsanweisung zusammenfügen. Die Sets enthalten oft auch Schleifenbänder und übersichtliche Schnittvorlagen. Der Arbeitsaufwand ist deutlich geringer als bei der Arbeit ohne Rohlinge. Der Zeitaufwand liegt meist zwischen einer und zwei bis drei Stunden. Wer mit einem Bastelset arbeitet, benötigt einige Arbeitsmaterialien: einen Kleber, eine Schere, etwas Draht für das Anbringen der Schleife, Stifte zum Bemalen und Verschönern und je nach Modell Glitter oder andere Dekomaterialien zum Schmücken und Verzieren.
Eine Schultüte spenden
Den ersten Schultag ohne Schultüte erleben: Das ist leider in Deutschland für immer mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien traurige Realität. Für viele Familien, in denen das Geld knapp ist, ist schon das Besorgen der zum Schulanfang nötigen Materialien wie Stifte, Schreibhefte oder eines Schulranzens eine finanzielle Herausforderung. Auch noch für den Inhalt der Schultüte wie etwa Lernspiele, Filzstifte und Süßigkeiten aufzukommen, sprengt mitunter das knappe Budget. Für die Kinder bedeutet das eine enorme Enttäuschung. Wer in Sachen Schultüte nicht mithalten kann, kämpft oft schon beim Start der Schulkarriere mit Frust und im schlimmsten Fall sogar mit Mobbing von Mitschülern, wenn man ohne die heiß ersehnte Tüte dasteht. Viele Tafeln in Deutschland nehmen sich dieses Problems an. Sie wollen insbesondere Schulanfängern aus sozial schwachen Familien helfen und ihnen mit einer kostenlosen Schultüte den Schulstart versüßen. Wer helfen möchte, kann die ehrenamtliche Organisation Tafel Deutschland e.V. mit einer finanziellen Spende bei diesem Engagement unterstützen.