Die Schulzeit ist vorbei und es geht los mit dem Studium. Lernstrategien sind dahin wahrscheinlich ohnehin eher ein Fremdwort gewesen. Plötzlich merkst du, dass der Lernstoff auf einmal deutlich umfangreicher ist. Geradezu erschlagen von der Menge an Stoff kommt die Frage auf: Wie kann ich das ganze Wissen bloß in den Kopf bekommen?
Vielleicht hast du es bereits selbst erlebt. Falls nicht, wird es hoffentlich auch gar nicht erst dazu kommen.
Wir zeigen dir, welche Lernstrategien du anwenden kannst und wie du die für dich beste Lernmethode findest, damit du in Zukunft effektiver und zielgerichteter lernst. Sicher ist: wenn du die für dich optimale Lernstrategie gefunden hast und auch anwendest, wirst du große Mengen an Fakten deutlich einfacher auswendig lernen können!
Lerntypen
Es gibt verschiedene Lerntypen. Einige Menschen lernen beispielweise besser, wenn sie den Lernstoff hören, andere hingegen besser, wenn sie diesen vor sich sehen. Vielleicht weißt du bereits, welcher Lerntyp du bist. Falls nicht, erfährst du verlinkt alles über die 4 verschiedenen Lerntypen. Wenn du weißt, was für einem Lerntyp du am ehesten entsprichst, ist es einfacher, die für dich effektivste Lernstrategie zu finden.
Inhalt
Zusammenfassung schreiben
Wird für deine nächste Prüfung ein Lehrbuch oder Skript vorausgesetzt? Oder möchtest du deine Mitschriften übersichtlich für die Klausur vorbereiten? Dann bietet es sich als Lernstrategie an, eine eigene Zusammenfassung zu schreiben.
Das Schreiben einer eigenen Zusammenfassung hilft ungemein dabei, sich einen Überblick über den Umfang des Lernstoffs zu verschaffen, und diesen bereits grob zu verinnerlichen. Die Zusammenfassung sollte dabei nur die wichtigsten Informationen enthalten. Zu einem späteren Zeitpunkt kannst du dann deine eigene Zusammenfassung noch einmal zusammenfassen und das relevante Wissen auf noch weniger Seiten komprimieren. Das ist zum einen sehr motivierend, da der Umfang praktisch geringer wird und zum anderen prägst du dir durch das Zusammenfassen bereits die meisten Inhalte ganz nebenbei ein.
Die Zusammenfassung kannst du dann nutzen, um Inhalte oder Definitionen, die du dir nur schwer einprägen kannst, nochmal auf Karteikarten zu schreiben und dadurch besser zu verinnerlichen.
Mindmap
Das Erstellen einer Mindmap hilft dir dabei, ein Thema möglichst übersichtlich und anschaulich darzustellen. Vor allem wenn du ein visueller Lerntyp bist, ist diese Methode besonders effektiv. Dabei scheibst du das zentrale Thema in die Mitte und fügst anschließend Unterthemen zu diesem Thema hinzu, die du wiederum in weitere Unterthemen untergliedern kannst.
Durch die Mindmap hast du dann einen guten Überblick, was alles zu dem jeweiligen Thema dazugehört. Das verschafft dir einen optimalen Überblick und du kannst dich selbst kontrollieren, ob du alle Zusammenhänge verstanden hast oder ob es dir hingegen sehr schwer fällt Unterthemen zu bilden und du deshalb vielleicht noch Nachholbedarf hast.
Mnemotechniken
Das Wort “Mnemotechniken” kommt dir vermutlich erstmal unbekannt vor. Benutzt hast du diese während der Schulzeit aber sicher schon einmal.
Die “Mnemotechniken” gehören zu den Lernmethoden, die darauf abzielen, sich bestimmte Dinge einfacher zu merken, durch:
- Merksätze
- Zusammenhänge
- Reime
- Eselsbrücken
Versuche also einfach einmal selbst, dir einen Merksatz oder eine Eselsbrücke zu bauen und du wirst merken, dass du die entsprechende Definition oder Formel anschließend umso besser im Kopf hast!
Lernvideos anschauen
Das Anschauen von Lernvideos kann ebenfalls eine gute Strategie zum Lernen sein. Vor allem dann, wenn du einige Inhalte aus der Vorlesung nicht mehr richtig erinnerst oder Verständnisprobleme hast, können Lernvideos dabei helfen Klarheit zu schaffen, Inhalte zu wiederholen und zu vertiefen.
Heutzutage gibt es zu den allermeisten Themen und Studiengängen passende Lernvideos – schau also einfach selbst, ob du das für dich passende Video findest.
Altklausuren organisieren
Eine der besten Lernstrategien im Studium, um gezielt zu lernen, ist das Organisieren von Altklausuren zu Beginn des Semesters. Woher genau du diese bekommst hängt von deiner Uni ab. Teilweise gibt es eine Sammlung bei der Fachschaft oder dem AStA mit großer Auswahl an Altklausuren, ansonsten über Kommilitonen aus höheren Semestern. Erkundige dich am besten, wie es bei deiner Uni aussieht.
Durch die Altklausuren, insbesondere dann, wenn die Semester vor dir denselben Professor wie du hatten, kannst du herausfinden, worauf in den Prüfungen besonders Wert gelegt wird. Dadurch kannst du dich gezielter vorbereiten und einschätzen, welche Themen und Aufgabenstellungen du dir unbedingt anschauen solltest und welche Themen vielleicht weniger relevant sein könnten.
Die Aufgaben der Altklausuren kannst du dann als Übungsaufgaben nutzen und dich dadurch optimal auf deine Prüfung vorbereiten.
Lerngruppe bilden/anderen das Thema erklären
Wer anderen etwas erklären kann, hat es selbst ebenfalls verstanden. Deshalb kann es sehr hilfreich sein, eine Lerngruppe zu bilden und anderen ein Thema zu erklären. Dadurch hast du dich Möglichkeit, über ein Thema zu diskutieren, mögliche Fragen gemeinsam zu klären und dich von deinem Lernpartner abfragen zu lassen – und umgekehrt.
Es kann auch helfen, wenn du einer Person, die fachlich keine Ahnung von dem Thema hat, die Inhalte erklärst. Beispielsweise einem Familienangehörigen. Gerade solche Personen stellen manchmal Fragen, auf die du selbst vielleicht gar nicht gekommen wärst und du kannst für dich selbst feststellen, inwieweit du das Thema wirklich beherrscht.
Verteiltes Lernen
Verteiltes Lernen meint, dass du nicht den ganzen Tag mit demselben Thema beschäftigst, sondern deinen Lernstoff in Abschnitte unterteilst. Wenn du ein Thema an einem Tag durchpaukst hast du gefühlt zwar viel geschafft, dein Gehirn wird die Inhalte jedoch auch relativ schnell wieder vergessen, da die Wiederholung und das erneute Eindenken in die Thematik fehlt. Aus diesem Grund kann es sinnvoller sein, kürzere aber dafür häufigere Lerneinheiten zu einem bestimmten Thema einzuplanen. Immer wieder größere Lernpausen zwischen Wiederholungen desselben Lernstoff zu machen hilft dir dabei, effektiver zu lernen und das Wissen besser zu behalten.
Karteikarten/Wiederholungslernen
Karteikarten schreiben ist einer der Klassiker schlechthin, was Lernstrategien anbelangt. Hier hast du direkt einen doppelten Effekt.
Wenn du die Karteikarten schreibst wiederholst du bereits den Stoff und fasst diesen so zusammen, dass er auf die Karteikarte passt. Wenn du die Karteikarten anschließend bis zur Prüfung immer mal wieder durchgehst, kannst du den Stoff optimal verinnerlichen.
Besonders helfen kann es, wenn du das, was auf den Karteikarten steht, laut aufsagst. Tu einfach so, als würdest du ein Referat halten oder jemandem die Inhalte erklären. Am besten bewegst du dich zusätzlich noch durch den Raum. Durch diese Methoden nutzt du mehrere Sinne gleichzeitig und lernst effektiver, als wenn du den Stoff auf den Karteikarten nur in Gedanken durchgehst. Natürlich kannst du dich auch von einer anderen Person abfragen lassen.
Strategien zum Lernen – Fazit
Lernstrategien helfen dir dabei schneller, nachhaltiger und effektiver zu lernen. Sie dienen dazu, dein Gedächtnis bestmöglich auszunutzen und durch möglichst wenig Zeitaufwand möglichst viel zu behalten.
Wenn du dir für dich optimale Lernstrategie oder Kombination aus verschiedenen Lernstrategien gefunden hast, wird dir das Lernen in Zukunft leichter fallen und du kannst der anstehenden Klausurenphase gelassener entgegensehen. Probiere daher einfach aus, welche der von uns dargestellten Lernmethoden die für dich richtige ist – wir wünschen dir viel Erfolg! ?
Lernmethoden/Lernstrategien – FAQ
Was sind kooperative Lernmethoden?
Kooperatives Lernen meint das gemeinsame Lernen in einer Gruppe. Kooperative Lernmethoden fördern dabei vor allem die Zusammenarbeit innerhalb der Lerngruppe. Es geht darum, dass jedes Mitglied eigene Lösungen präsentiert und diese anschließend innerhalb der Gruppe diskutiert werden. Es ist notwendig, sich mit anderen abzustimmen, um gemeinsam zu einer Gesamtlösung zu gelangen.
Was sind kognitive Lernstrategien?
Kognitive Lernstrategien verfolgen das Ziel, sich Wissen zu erarbeiten und zu strukturieren. Sie dienen also der Abspeicherung von Wissen, Strukturierung und Vertiefung durch Reproduktion. Kognitive Lernstrategien sind beispielsweise: einfaches Wiederholen (Wiederholungsstrategien), Mindmaps oder Zusammenfassungen (Organisationsstrategien).
Was sind metakognitive Lernstrategien?
Metakognitive Lernstrategien dienen der Kontrolle und Steuerung deines eigenen Lernverhaltens. Beispielsweise die Planung, wie genau du den Lernkomplex angehst, das Überprüfen des eigenen Verständnisses und das Begutachten des eigenen Lernfortschritts.
Welche Lernstrategien gibt es?
Folgende Lernstrategien gibt es:
- kognitive Lernstrategien
- metakognitive Lernstrategien
- ressourcenbezogene Lernstrategien