Steuerklasse Student – Infomaterial und die meistgestellten Fragen

Du hast dich schon einmal gefragt, was es mit dem Thema Steuerklasse Student auf sich hat? Du fragst dich, welcher Steuerklasse du angehörst und welche Steuerklassen es überhaupt gibt? In diesem Artikel liefern wir dir interessantes Infomaterial und beantworten dir viele Fragen anhand von Fallbeispielen.

Grundsätzlich könnten alle sechs Steuerklassen für einen Studenten in Frage kommen. Es kommt immer auf die jeweiligen persönlichen Verhältnisse an.
Merke dir einfach: die Steuerklasse hängt nicht mit deinem Studentenstatus zusammen, sondern welchen Familienstand du hast und ob du in einem Arbeitsverhältnis bist. Außerdem spielt die Anzahl deiner Nebenjobs ebenso eine wichtige Rolle.

Welche Steuerklasse du während eines Praktikums hast, hängt von sozialen Faktoren ab. Die Art des Anstellungsverhältnisses spielt hier zunächst keine Rolle.
Anhand der oben erläuterten Steuerklassen und deinen sozialen Faktoren, kannst du dich einmal selbst einordnen.

Grundsätzlich ist ein Praktikum während des Studiums unbezahlt, da es rein zur beruflichen Orientierung dienen soll.
Manchmal kommt es dennoch vor, dass der Arbeitgeber eine Vergütung für die Arbeit während des Praktikums zahlt.
Sollte der Verdienst über der Lohnsteuerfreigrenze liegen, wird natürlich auch hier eine Lohnsteuer fällig. Und das entsprechend der Lohnsteuerklasse des Studenten.

Hier hängt die Steuerklasse ebenfalls von deinen sozialen & persönlichen Verhältnissen ab.
Grundsätzlich hat die Einordnung erst einmal nichts mit deinem Arbeitsverhältnis an für sich zutun. Solltest du allerdings noch einen Job ausführen, wird einer der Jobs in die Steuerklasse VI eingeordnet. Das bedeutet, dass die Anzahl der Nebenjobs ebenso eine entscheidende Rolle spielt.

Als lediger (alleinstehender) und kinderloser Student gehörst du der Steuerklasse I an.
Beachte, dass du auch als Student Steuern zahlen musst. Das gilt natürlich nicht für jede Höhe eines Nebenverdienstes. Solltest du mehr als 9.744€ im Jahr (hier rechnet man noch eine Werbungskostenpauschale von 1.000€ drauf) verdienen. Das ist der aktuelle Stand aus dem Jahr 2021. Dies könnte insbesondere der Fall sein, wenn du als Werkstudent arbeitet, weil hier der Verdienst meist über dem Mindestlohn liegt. Durch zwei Jobs könnte dies natürlich ebenso eintreten, weshalb es ebenso clever ist eine Steuererklärung als Student zu machen. Dadurch kannst du dir einige Euros zurückholen.

Hier hast du sogar drei Auswahlmöglichkeiten. Dein Ehepartner und du solltet genau schauen, wie eure Verhältnisse ausschauen. Nun mehr dazu:

1. Steuerklasse III – diese kannst du als verheirateter Student mit einem Nebenjob wählen, wenn du mehr verdienst als dein ebenso berufstätiger Ehepartner. Dieser müsste dann aber die Steuerklasse V wählen. Als Tipp für Euch: Um Steuern sparen zu können, sollte in diesem Fall der besser verdienende Partner die Steuerklasse III auswählen, da diese steuerlich günstiger ist. Das Ergebnis ist, dass dem besser verdienenden Partner weniger Steuern abgezogen werden. Klar, dem schlechter verdienenden Partner werden dann natürlich mehr abgezogen. Doch am Ende habt ihr als Paar mehr Geld übrig.
2. Steuerklasse IV – diese Steuerklasse bietet sich als verheirateter Student an, wenn du und dein Ehepartner gleich viel verdienen solltet. Hier müssen beide Personen dieselbe Steuerklasse IV wählen und gleich viele Steuern zahlen.
3. Steuerklasse V – diese solltest du wählen, wenn du als Student verheiratet bist, einen Nebenjob hast und mit diesem weniger verdienst als dein Partner.  Dein Partner sollte dann die Steuerklasse III wählen. Warum? Vergleiche dies nochmal mit Punkt 1: dein Partner verdient mehr und wählt die günstigere Steuerklasse, um von dem Gehalt noch mehr für euch übrig zu haben.

Diese Steuerklasse gilt für alleinerziehende Studenten, die mindestens ein Kind alleine versorgen.
Hier gilt, dass das Kind bei die zuhause untergebracht sein muss. Dann profitierst du nämlich von Steuervergünstigungen wie dem Entlastungsbetrag für Alleinerziehende.
Das Kindergeld im Studium wird nicht auf dein Studium angerechnet (sieh dir dafür einmal den Kinderfreibetrag an).

Auch hier kommt es zunächst auf deinen eigenen Familienstand an, damit eine Einordnung in die Steuerklasse erfolgen kann.
Hast du zwei Minijobs, gilt natürlich auch hier wieder, dass ein Minijob in die Steuerklasse I-V und der zweite Minijob in die Steuerklasse VI eingeordnet wird.
Bist du Student und hast nebenbei keinen Minijob erfolgt die Einordnung auch wieder anhand deines Familienstandes.

Bei einem Minijob hast du natürlich den Vorteil, dass du weit unter dem Freibetrag verdienst. So brauchst du dir bezüglich der Steuern meist keine Gedanken zu machen.

Auf jeden Fall! Es gibt viele Studenten, die gleich zwei Nebenjobs in den unterschiedlichsten Varianten ausführen.
Zum Beispiel

• Werkstudent & Minijob
• Minijob & Minijob
• Werkstudent & selbständige Tätigkeit
• Minijob & selbständige Tätigkeit

Die Steuerklasse ändert sich hier insofern, dass zwei Nebenjobs in zwei unterschiedliche Steuerklassen eingeordnet und besteuert werden müssen.
Bedeutet: einer der Jobs würde dann je nach deinem eigenen Familienstand in Steuerklasse I-V eingeordnet und der andere in Steuerklasse VI.
Es sei denn, du übst zusätzlich eine selbständige Tätigkeit aus, da diese nicht lohnsteuer- sondern einkommenssteuerpflichtig ist. Aber dazu erfährst du weiter unten unter welche Steuerklasse haben selbständige Studenten, noch mehr.

Egal ob Werkstudent oder Minijob, entscheidend ist nicht die Art des Nebenjobs sondern vielmehr die Anzahl deiner Jobs.
Merke dir auch hier wieder, wenn du mehrere Jobs hast: Je nach Familienstand gilt für Job eins die Steuerklasse I-V und für den zweiten Job Steuerklasse VI.

Darüber hinaus spielt dein Verdienst in dem Fall eine wichtige Rolle, wenn es um deine Steuerlast geht. Verdienst du mehr als den Freibetrag, kommen Steuern auf dich zu. Die Höhe hängt dann von deiner Steuerklasse ab.

Das hängt mit der Anzahl deiner Nebenjobs als Student zusammen. Nach Steuerklasse VI werden deine weiteren Nebenjobs besteuert, die nicht nach den Steuerklasse I-V besteuert werden können.
Hier gilt nämlich, dass nur einer der Nebenjobs in die Steuerklasse I-V eingeordnet und danach besteuert werden kann. Der andere Job/die anderen Jobs werden dann automatisch in die Steuerklasse VI eingeordnet.
Der Nachteil dieser Steuerklasse: hier fallen die Freibeträge weg. Dadurch ist die Steuerlast in dieser Steuerklasse am höchsten.

Du bist als Student freiberuflich oder gewerbetreibend tätig? Zunächst wichtig: Selbständige unterliegen nicht der Lohnsteuerpflicht, sondern der Einkommenssteuerpflicht.
Neben der Gesellschaftsform ist für die Besteuerung wichtig, ob du selbstständig gewerbetreibend oder freiberuflich arbeitest.
Deswegen gilt: Selbstständige haben keine Lohnsteuerklasse.

Hier können zwei Szenarien unterschieden werden:
1. Arbeitnehmer im Hauptberuf/selbständig im Nebenerwerb
2. Hauptberuflich selbständig/angestellt im Nebenerwerb