Dein Schulabschluss ist nicht mehr fern und nun stehst du vor der wichtigen Entscheidung: Studium oder Ausbildung?
Wir geben dir in diesem Artikel eine Hilfestellung, um dir deine Entscheidung zu erleichtern.
Studium oder Ausbildung? – die Unterschiede
Studium
- akademische Bildung (Studium) mit dem Ziel Studienabschluss
- In einem Studium lernt man viel über die Grundlagen und die Theorie eines Faches
- Für einige Berufe, ist ein Studienabschluss unumgänglich: Wenn man als Ärztin/Arzt, Juristin/Jurist oder Ingenieurin/Ingenieur arbeiten möchte, braucht man einen Studienabschluss
- Ein Studium kann man an verschiedenen Hochschulen absolvieren: Universität, Fachhochschule/Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Fernuniversität oder Kunsthochschule
- Ein Studium kann unterschiedlich organisiert werden (die Studienabschlüssen sind dabei aber immer gleichwertig): Studium in Vollzeit, Studium in Teilzeit, duales Studium oder Fernstudium/Online-Studium
Ausbildung
- berufliche Bildung (Ausbildung) mit dem Ziel Berufsabschluss
- Ausbildung bedeutet, das Lernen der Praxis und Theorie für einen bestimmten Beruf. In der Ausbildung arbeiten Schulen und Firmen zusammen
- Nach bestehen der Abschlussprüfung erhält man einen Gesellenbrief, einen Facharbeiterbrief oder ein staatlich anerkanntes Zeugnis. Damit hat man einen Berufsabschluss
- Durch eine Ausbildung erhält man einen staatlich anerkannten Abschluss (Berufsabschluss) – auch wenn man nicht an einer Hochschule studiert hat
Was ist besser – Studium oder Ausbildung?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Es kommt ganz darauf an, was das Richtige für dich ist und du persönlich zu erreichen gedenkst.
Ein Studium
bietet dir grundsätzlich bessere Karriereaussichten.
Eine Ausbildung
sichert dir hingegen schneller finanzielle Unabhängig.
Was ist dein berufliches Ziel?
Du musst dir die Frage stellen, ob du schon ein bestimmtes Berufsbild vor Augen hast und wie du dieses erreichen kannst. Ist ein Studium zwingend notwendig, oder reicht eine Berufsausbildung für deine Ziele?
Ausbildung statt Studium – diese Gründe sprechen dafür
#1 Sofort Geld verdienen
In einer Ausbildung hast du den Vorteil, dass du bereits in deinen drei Ausbildungsjahren Geld verdienst. Ein Studium hingegen kostet meist einiges. Nicht nur die Studiengebühren, sondern auch eine Wohnung/Zimmer, Bücher und weitere Materialen machen ein Studium sehr teuer. Oftmals müssen Studenten dann nebenbei arbeiten und können sich somit nicht rundum auf das Studium konzentrieren.
In einer Ausbildung hat man hingegen die Möglichkeit immer vor Ort zu arbeiten und zu lernen und dabei schon Geld zu verdienen.
#2 Die Bevorzugung von Fachkräften
Bestimmt hast du schon einmal vom Fachkräftemangel gehört. Entscheidend ist hier, dass Arbeitgeber gerne Menschen einstellen, die eine praktische Ausbildung vorzuweisen haben.
Doch woran liegt das?
Studierten eilt der Ruf nach, dass sie zwar viel Wissen im Studium erlangt haben, dieses aber nicht praktisch anwenden können. Viele ziehen ihr Studium so schnell es geht durch, haben aber nie nebenbei in einem Betrieb gearbeitet und gelernt die Kenntnisse anzuwenden. Das ist oftmals ein Ausschlusskriterium und definitiv ein Pluspunkt für ausgebildete Fachkräfte.
#3 Natürlich kannst du auch beides machen
Wenn du super motiviert bist und aus deinem Lebenslauf eine runde Sache machen willst, kannst du nach deiner Ausbildung immer noch studieren. Das Gute daran: du hast deine Ausbildung bereits in der Tasche und kannst jederzeit in deinen erlernten Beruf einsteigen.
Umgekehrt ist es oft ziemlich mühsam, aber selbstverständlich auch möglich. Wenn man den notwendigen Ehrgeiz, nochmal die Schulbank zu drücken, auf sich nehmen möchte.
#4 Das soziale Umfeld
In einer Ausbildung wirst du meist von Beginn an in ein familiäres Team aufgenommen und arbeitest jeden Tag mit den gleichen Personen zusammen. In einem Studium bist du meist eine Person von 10 Tausenden. Dort gehst du schnell in der Menge unter.
Hier liegt es ganz klar an dir, welcher Typ Mensch du bist und womit du am besten zurechtkommst.
#5 Ein geregelter Alltag
Mit einer Ausbildung hast du von Beginn an einen geregelten Alltag. Du gehst 5 Tage die Woche wie jeder andere Arbeitnehmer zur Arbeit und verdienst dein Geld.
Das ist ein großer Pluspunkt, weil man bereits zu Beginn sehr selbständig wird und für sich selbst sorgt. Das verschafft einem einen großen Vorteil.
#6 Schnell im Beruf stehen
Nach drei Jahren Ausbildung und einer erfolgreich abgeschlossenen Abschlussprüfung stehst du direkt im Beruf. Bei vielen Betrieben hast du sogar die Möglichkeit direkt übernommen zu werden – besser geht‘s gar nicht! Danach stehst du direkt voll im Berufsleben und musst dir keine weitere Sorgen machen.
Bei einem Studium hat man nach dem Abschluss nicht immer das Glück, direkt einen tollen Job zu finden. Wenn man keine praktischen Erfahrungen oder Praktika vorweisen kann, wird es oft schwierig einen Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Was dazu führt, dass man sich nach einem Studienabschluss oftmals nochmal von ganz unten nach oben kämpfen muss.
Studium statt Ausbildung – diese Gründe sprechen dafür
#1 Viele Freiheiten
In einem Studium genießt du sehr viele Freiheiten und lange vorlesungsfreie Zeiten. Du entscheidest an welcher Vorlesung du teilnehmen möchtest, wann du lernst, wann du vielleicht mal eine Pause einlegst oder eine Hausarbeit weiter schreibst.
Außerdem kannst die Semesterferien für Praktika, andere Jobs oder Urlaub nutzen.
Natürlich musst du wissen, wie man mit so viel Freiheit umzugehen hat. Einige können sich gut organisieren, andere nicht.
#2 Ungewöhnliche Jobs ergattern
Die Vielfalt an Studiengängen ist riesig! Auch viele ungewöhnliche sind dabei, die dir tolle Karrierechancen bringen
#3 Abgeschlossenes Studium – leichterer Aufstieg
Mit einem abgeschlossenen Studium hast du innerhalb eines Betriebes bessere Chancen aufzusteigen. Somit sind dir keine Grenzen nach oben gesetzt.
#4 Selbständigkeit & Organisation
Nicht nur die Ausbildung macht dich schnell selbständig. Auch ein Studium ist vor allem geprägt von der Selbständigkeit und auch der Selbstorganisation. Niemand sagt dir was du wann zutun hast. Alles erfolgt anhand deiner Entscheidungen. Und dein Erfolg im Studium hängt ebenfalls davon ab, wie du dich organisierst und disziplinierst.
#5 Der Verdienst
Bereits im Studium hast du die Möglichkeit als Werkstudent ein ordentliches Gehalt zu bekommen. Dabei verdient man meist schon mehr als ein Auszubildender.
Wenn du dann dein Studium erfolgreich abgeschlossen hast, erwarten dich in vielen Bereichen schon tolle Einstiegsgehälter. Mit jedem weiteren Schritt und mehr Verantwortung in deinem Job, kannst du mehr Geld erwarten.
Alles in allem liegt die Entscheidung an dir. Du musst dich fragen:
- Welches berufliche Ziel strebe ich an?
- Was brauche ich, um dieses Ziel erreichen zu können? Vielleicht reicht eine Ausbildung, vielleicht aber auch das Studium.
- Welche Vorteile bringt mir eine Ausbildung oder ein Studium?
- Gibt es vielleicht Nachteile?
- Welche Mittel benötige ich, um eine Ausbildung oder ein Studium anzutreten?
- Welche Fähigkeiten muss ich mitbringen? Für was bin ich eher geeignet?