Prüfungsangst - was tun?
Lampenfieber und Panik sorgen auch bei guten Schülern oft für schlechte Noten. Wir zeigen Ihnen, welche Notfalltipps und Techniken Kindern dabei helfen, zu zeigen, was wirklich in ihnen steckt.
Prüfungsangst bei Kindern
Ein bisschen Lampenfieber und Aufregung vor einer Prüfung schaden nicht. Im Gegenteil: Das flaue Gefühl im Magen hilft dabei, sich auf die Prüfungssituation zu fokussieren und steigert oft sogar die Leistung des Kindes. Doch Klassenarbeiten und Prüfungen können bei manchen Kindern regelrecht Panik auslösen. Die kleinen Hände zittern, auf der Stirne bildet sich Schweiß und die Knie schlottern. Dabei handelt es sich eindeutig um eine Angstreaktion, eine Antwort des Körpers auf bedrohliche Situationen. Das Lernen fällt den betroffenen Kindern immer schwerer und die Angst verstärkt sich mit jeder Prüfung weiter.
Welche Prüfungsangst Symptome gibt es?
Eine ernsthafte Prüfungsangst lässt sich durch die folgenden Anzeichen feststellen. Diese sollte man vor allem dann sehr ernst nehmen, wenn sie wiederkehren und etwa dafür sorgen, dass das Kind versetzungsgefährdet ist.
Starke Beeinträchtigung des Lernens vor der Prüfung
Blackout und Denkblockaden während der Prüfung
Verdrängungs- und Vermeidungsstrategien (z.B. Aufschieben des Lernens)
Psychosomatische Störungen wie Herzrasen, Schlafprobleme, Schweißausbrüche, nervöse Magen- und Darmbeschwerden, nervöse Unruhe, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit
Störungen der Aufmerksamkeits- und Merkfähigkeit, Grübeleien und Konzentrationsstörungen
Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit, Unsicherheit, Reizbarkeit, Selbstzweifel und fehlende Motivation für die Schule
Prüfungsangst überwinden
Um dem Kind dabei zu helfen, diese überbordenden Ängste in den Griff zu bekommen, sollte man die im folgenden Abschnitt beschriebenen Tipps beherzigen. Rechtzeitig gegenzusteuern, ist wichtig, da sich eine harmlos scheinende Prüfungsangst zu einer psychischen Störung entwickeln kann. Auch der Schulpsychologe und Kinderarzt bieten wertvolle Unterstützung.
Tipps gegen Prüfungsangst
1. Die Ursache der Angst aufspüren
Um die Angst zu bewältigen ist es wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen. Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind heraus, was ihm eigentlich zu schaffen macht! Das kann die Angst vor der Prüfungssituation selbst und davor, sich beweisen zu müssen, sein. Auch die Angst vor schlechten Noten und Leistungsdruck können eine Rolle spielen. Ebenso zu hohe Ansprüche, die das Kind an sich selbst stellt. Mitunter neigen Kinder auch generell zu Ängstlichkeit und brauchen mehr Selbstvertrauen.
2. Den Druck rausnehmen und realistisch bleiben
Oft steckt hinter einer Prüfungsangst Druck, der vom Elternhaus ausgeübt wird. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieben und schätzen, auch wenn es keine guten Noten schreibt und sorgen Sie zu Hause für eine entspannte Atmosphäre! Zudem sollte man vor einer Prüfung die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Schätzen Sie auch kleine Fortschritte und leichte Verbesserungen! Eine entspannt Wohlfühl-Lernatmosphäre und kleine Rituale helfen dabei, dass sich das Kind beim Lernen wohlfühlt.
3. Die Angst nicht verteufeln
Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Angst kein böser Dämon ist, der um jeden Preis bekämpft werden muss! Geben Sie zu, dass auch Sie manchmal Angst haben und dass das nichts Verwerfliches oder Schlimmes ist!
4. Nach Lösungen und nicht nach Fehlern suchen
Machen Sie Ihrem Kind klar, dass Fehler nicht automatisch Versagen bedeuten, sondern ein wichtiger Hinweis darauf sind, wo es noch Lücken gibt und wo geübt werden muss! Zeigen Sie ihm, dass man aus Misserfolgen lernen kann!
5. Ohne Druck lernen
Das richtige Lernen ohne Druck ist wichtig, damit es erst gar nicht zu massiven Prüfungsängsten kommt. Beachten Sie dabei die folgenden Tipps!
Ausreichend Zeit und Pausen einplanen
Leidet ein Kind unter Prüfungsangst, ist es wichtig, ihm genügend Zeit für die Vorbereitung zu geben. Wer unter Druck lernt, gerät schneller in Panik. Dabei sollte man die Lerneinheiten so gestalten, dass Tag für Tag kleine Portionen bewältigt werden. Auch Pausen für Hobbies sind wichtig. Es hilft zudem, wenn Kinder im Unterricht viel mitmachen und ihre Hausaufgaben kontinuierlich erledigen.
Besser lernen mit den richtigen Techniken
Lerntechniken helfen dabei, Inhalte besser abzuspeichern. Das können MindMaps, Karteikarten, Eselsbrücken oder andere kreative Lernmethoden sein. Auch der Lerntyp sollte beachtet werden. So lernen etwa manche Kinder besser in der Gruppe als alleine. Eine gute Alternative kann außerdem eine Schülernachhilfe oder ein Hauslehrer sein.
Die Prüfungssituation simulieren
Die Angst vor einem Referat oder einer Klassenarbeit wird meist geringer, wenn man die gefürchtete Situation im geschützten Raum des eigenen Zuhauses nachspielt. So kann das Kind üben, besser mit der Situation in der Schule umzugehen.
Unterstützung holen
Wenn es trotz fleißigen Lernens mit den Noten nicht klappt, können auch andere Ursachen als Ängste dahinterstecken. In diesen Fällen hilft oft ein Gespräch mit der Lehrkraft, die einschätzen kann, ob das Kind über- oder unterfordert ist. Generell sollte man immer mit dem Lehrer sprechen, wenn man das Gefühl hat, dass sich das Kind nicht wohlfühlt, Angst hat, oder es in der Schule andere Probleme gibt.