Lernmotivation
Der Schlüssel zum Lernerfolg ist Motivation. Ob und wie sehr diese dem Kind beim Schulerfolg hilft, sollte man nicht dem Zufall überlassen.
Für die Schule motivieren und Lernen mit Spaß sind angesagt, wenn in der Schule alles klappen soll. Doch wie genau das funktioniert, ist vielen Eltern nicht klar. Sie wollen dem Nachwuchs durch gemeinsames Lernen helfen und machen dabei oft so einiges falsch: Der Ton ist zu hart und der Blick bei Schwierigkeiten mit dem Lernstoff zu streng. Auch das Gegenteil kann zum Misserfolg führen: Wer zu viel Zuwendung gibt und bei kleinen Machtkämpfen schnell die Segel streicht, verfehlt das eigentliche Ziel ebenfalls. Lesen Sie nach, was hinter Lernunlust steckt und was Verhaltenspsychologen empfehlen, um die Lernmotivation erfolgreich anzukurbeln.
Mein Kind will nicht lernen
Ist die Lernunlust täglich zu Gast, befinden sich Eltern in guter Gesellschaft. Vielen Schülern mangelt es an der richtigen Motivation und an Zielen, die dem Lernen Sinn geben. Ebenso Mangelware ist die Überzeugung, Lernziele auch erreichen zu können. Daraus resultiert Lernunlust in mehr oder weniger starker Ausprägung inklusive Verweigerung, Wut, Tränen und Streit. Viele Eltern fühlen sich überfordert und fragen sich verzweifelt, was mit ihrem Kind nur los ist und was sie falsch gemacht haben.
Neugier alleine reicht nicht
Familiäre Probleme, Erziehungsfehler und wenig talentierte Pädagogen sind mögliche Faktoren, die zu Lernunlust führen, oder dazu beitragen können. Das Phänomen tritt aber auch in Familien auf, in denen sozusagen alles rund läuft. Es ist also nicht zwangsläufig die Schuld der Eltern und auch nicht die der Lehrer oder der von falschen Lernmethoden, wenn die Begeisterung, mit der fast alle Kinder in die Schule starten, nachlässt. Diese natürliche Neugier auf den Schulbetrieb hat Konkurrenz und es gibt viele attraktiver scheinende Möglichkeiten als Deutsch oder Mathe. Einige Kinder kommen zudem schon mit Lernblockaden in die Schule. Es fällt ihnen schwer, am Unterricht teilzunehmen, sich zu konzentrieren und sich anzustrengen.
Es ist also durchaus nicht so, dass Eltern eines schlecht motivierten Kindes sehr viel falsch und jene eines gut motivierten Schülers alles richtig gemacht haben. Oft ist es einfach Glück, wenn der Nachwuchs sich als motiviert erweist.
Das heißt aber nicht, dass Eltern machtlos sind. Wer es richtig macht und die Vermeidungsstrategien seines Kindes aufdeckt, kann viel dazu beitragen, dass dieses (wieder) motiviert lernt.
Wie motiviere ich mein Kind zum Lernen?
Die Aufmerksamkeit auf das Kind richten
„Ich muss mir das Ganze zuerst einmal genau ansehen“, erklären Mutter oder Vater und vertiefen sich in die gestellte Aufgabe. Das lässt die Konzentration beim Kind, das sich übersehen fühlt, rasch absinken. Um zu verhindern, dass es seine Aufmerksamkeit auf andere Dinge richtet, sollte man gemeinsam mit ihm an die Anforderungen der Aufgabe herangehen, auch wenn man selbst erst erfassen muss, worum es dabei geht.Auf den richtigen Ton kommt es an
„Das Wort ist ganz falsch geschrieben. Warum siehst du denn das nicht?“ Wer derartige Vorwürfe in harschem Ton an sein Kind richtet, riskiert, dass es die Lust am Lernen verliert. Auf Fehler hinzuweisen, ist wichtig und richtig. Man sollte dabei aber nie vorwurfsvoll oder gar verächtlich agieren.Lob motiviert
Loben scheint einfach, doch viele Eltern gehen zu sparsam damit um. Ein spontanes „Das hast du schön beschrieben“ oder „gut gemacht!“ sind ein toller Ansporn für ein Kind. Übertreiben sollte man es mit dem Loben allerdings nicht. Kinder spüren, ob es ehrlich gemeint ist, oder nur ein reflexhaftes Verhalten. Loben sollte man übrigens auch dann, wenn sich das Kind zwar angestrengt hat, das Ergebnis aber noch nicht so ist, wie man sich das wünschen würde. Die Zuwendung, die es auf diese Weise erhält, ist sehr wichtig. Diese sollte allerdings sparsam ausfallen, wenn sich das Kind verweigert und komplett auf „null Bock“ schaltet. Wer das mit besonderer Aufmerksam honoriert, erreicht oft das Gegenteil des Erwünschten.Nicht dauerhaft in die Helferrolle verfallen
Jedes Kind weiß, dass es Mama und Papa mit Hilflosigkeit steuern kann. Schließlich ist der Wunsch, dem Nachwuchs zu helfen, bei Eltern tief einprogrammiert. Doch diesem natürlichen Bedürfnis sollte man nicht grenzenlos nachgeben. Motivieren und Anreize liefern ist gut, wenn es um das richtige Lernen geht. Mit sich spielen lassen und ständig als Lernhilfe parat zu stehen, schadet dem Kind allerdings mehr, als dass es nützt.Keine Vergleiche mit anderen Kindern anstellen
Sein Kind mit einem anderen zu vergleichen, das in der Schule besser abschneidet, ist ein fataler Fehler. Dadurch demotivieren Sie es gleich doppelt. Es muss nicht nur mit seinem eigenen Lernfrust zurechtkommen, sondern sieht sich auch noch als Verlierer, der Sie enttäuscht hat. Man sollte das Kind bei schlechten Schulnoten immer nur an seinen eigenen Leistungen messen. Der Blick auf frühere Erfolge kann ihm dabei helfen, den Fokus auf die eigenen Stärken zu richten.