Auf der Welt gibt es derzeit schätzungsweise eine Trillion Tiere. Eine Trillion ist ein Eins mit 18 Nullen!
Wenn wir uns diese Tiere nun genauer anschauen, sieht man, dass ungefähr 96% dieser Lebewesen zu den sogenannten wirbellosen Tieren gehören.
Doch was sind diese wirbellosen Tiere eigentlich? Und welche Tierarten gehören in diese Kategorie? In unserem Artikel lernst du…
- Die Definition von wirbellosen Tieren
- Welche Tierarten zu den wirbellosen Tieren gehören
- Wie sich diese unterscheiden
- Die zwei verschiedenen Arten der Nervensysteme bei wirbellosen Tieren
Los geht’s!
Die wirbellosen Tiere, auch Invertebrat genannt, gehören nicht zu einer einzelnen Verwandtschaftsgruppe, sondern sind im ganzen Tierreich verteilt.
Zu ihnen gehören also unterschiedliche Tierarten, die in verschiedenen Ökosystemen leben und individuelle Merkmale und Aufgaben haben.
Wirbellose Tiere sind außerdem sehr widerstandsfähig und können häufig in extremen Umweltbedingungen überleben. So kannst du Wirbellose in den tiefsten Ozeanen und auf den höchsten Berggipfeln finden.
Schauen wir uns doch zunächst die verschiedenen Arten der wirbellosen Tiere an und wie du sie voneinander unterscheiden kannst!
Wirbellose Tiere – Übersicht
Wie du bereits gelernt hast, ist die große Mehrheit der Lebewesen wirbellose Tiere. Der Rest gehört zu den Wirbeltieren, wie auch wir Menschen.
Innerhalb dieser beiden Kategorien kann man in verschiedene Tiergruppen unterscheiden. Eine Übersicht der Wirbellosen siehst du in der folgenden Tabelle:
Tiergruppen
Anzahl der Arten
Gliederfüßer
ca. 1.176.000
Schwämme
8.300
Würmer
3.000
Nesseltiere
11.000
Weichtiere
55.000
Stachelhäuter
6.300
Schauen wir uns die einzelnen Gruppen genauer an.
Gliederfüßer
Die Gliederfüßer sind die größte Gruppe der wirbellosen Tiere und nehmen ¾ aller Tierarten ein. Zu ihnen gehören beispielsweise Insekten, Spinnentiere, Tausendfüßer und Krebstiere.
Das Hauptmerkmal dieser Gruppe liegt in ihrer äußeren Schale: Sie besitzen ein Außenskelett aus dem Mehrfachzucker Chitin und einen gegliederten Körperbau.
Außerdem verfügen sie über einen offenen Blutkreislauf. Statt Blut haben die Gliederfüßer Hämolymphe, eine Mischung aus Blutplasma und Lymphflüssigkeit ohne rote Blutkörperchen.
Die Untergruppen der Gliederfüßer lassen sich anhand der Anzahl ihrer Beine unterscheiden. Insekten wie Ameisen besitzen 6 Beine, Spinnen 8 und einige Krebstiere sogar 10!
Schwämme
Schwämme leben ausschließlich unter Wasser und sind in allen Meeresgebieten der Welt zu finden. Dort sitzen sie meistens auf dem Meeresboden. Vereinzelte Arten leben auch in Süßwasser-Gewässern.
Klicke auf das Bild, um herauszufinden, wie Schwämme sich ernähren!
Sie ernähren sich durch Filtration: Wenn das Wasser aus ihrer Umgebung in ihren Innenraum einstrudelt, filtern sie Nahrungspartikel daraus und geben das restliche Wasser wieder an ihre Umwelt ab.
Die Schwämme gehören zu den gewebelosen Tieren, was bedeutet, dass sie weder Organe noch Nervenzellen besitzen.
Würmer
Das Hauptmerkmal der Würmer ist ihre äußere Erscheinung: Sie haben eine langgezogene Körperform, keine Extremitäten und bewegen sich kriechend fort.
Auch bei dieser Gruppe kann man in weitere Untergruppen, wie Fadenwürmer, Plattwürmer und Ringelwürmer unterscheiden. Du kennst bestimmt mindestens einen Ringelwurm, dazu gehören nämlich unsere Regenwürmer!
Nesseltiere
Das namensgebende Merkmal der Nesseltiere sind die Nesselzellen. Sie dienen zur Verteidigung gegen Fressfeinde und dem jagen von Beute.
Auf Berührungsreize hin wird der Nesselfaden der Zelle herausgeschossen und kann das Opfer lähmen oder sogar töten.
Zu dieser Gruppe der wirbellosen Tiere gehören zum Beispiel Quallen, Korallen oder Seeanemonen. Auch hier leben alle Tiere im Wasser.
Weichtiere
Die Weichtiere bestehen aus weichem Fleisch, was von einem Mantel aus Muskeln und Haut zusammengehalten wird. Manche besitzen zusätzlich eine Muschel aus Kalk zum Schutz.
Ihre Nahrungsaufnahme erfolgt über ihre Raspelzunge, mit der sie die Nahrung aufnehmen und zerkleinern.
Zu ihnen gehören unter anderem Schnecken, Muscheln und Tintenfische.
Es gibt eine Vielzahl von Arten innerhalb der Gruppe der Weichtiere, jedoch gehen Experten davon aus, dass bei weitem noch nicht alle entdeckt worden sind.
Gruppe
Anzahl der Arten
Schnecken
ca. 100.000
Muscheln
ca. 10.000
Kopffüßer/Tintenfische
ca. 1.000
Käferschnecken
ca. 900
Stachelhäuter
Stachelhäuter leben ausschließlich im Wasser und zeichnen sich durch ihre stachelige Haut mit darunterliegenden Skelett mit Kalkstacheln aus.
Seeigel und Seesterne sind die bekanntesten Tiere dieser Gruppe, aber auch weitere Arten wie Seewalzen gehören dazu.
Stachelhäuter sind Allesfresser, und haben unterschiedlichste Arten, ihre Nahrung zu sich zu nehmen.
Nervensystem der Wirbellosen Tiere
Die Nervensysteme von wirbellosen Tieren weisen eine große Vielfalt an Strukturen und Formen auf, können sich jedoch in zwei grundlegende Kategorien unterscheiden lassen.
Während ein Teil der Wirbellosen über ein diffuses Nervensystem verfügt, besitzt der andere Teil ein zentrales Nervensystem. Doch was versteht man darunter? Und wo liegen die Unterschiede?
Zentrales Nervensystem
Das zentrale Nervensystem findest du bei komplexeren Wirbellosen, wie Insekten und Krustentiere (z.B. Krebse).
Es besteht aus einem Gehirn und einer Kette von Nervenzellen, den sogenannten Ganglien, die entlang des Körpers verlaufen.
Diese Art des Nervensystems ermöglicht eine gezielte Reaktion auf Reize und das Lernen von Erfahrungen.
Diffuses Nervensystem
Diese Art des Nervensystems ist in einfachen Organismen wie Quallen aufzufinden. Es ist ein diffuses Netz aus Nervenzellen, das über den gesamten Körper verteilt ist.
Tiere mit einem diffusen Nervensystem sind ausschließlich zu einfachen Reflexreaktionen auf direkte Reize fähig.
Bei Mollusken, also Weichtieren schwankt die Komplexität des Nervensystems sehr stark. Während Tintenfische über ein großes Gehirn und ein komplexes Nervensystem verfügen, besitzen Schnecken oft nur ein einfaches Netz von Nervenzellen.
Schwämme haben kein “klassisches” Nervensystem. Die Kommunikation zwischen den Zellen erfolgt über chemische Signalstoffe.
Gliederfüßer besitzen ein sogenanntes Strickleiter-Nervensystem. Es besteht aus zwei langen Strängen, an denen sich die Nervenzellen zu Nervenknoten (“Ganglien”) verknoten.
Diese Ganglien sind durch Querverbindungen miteinander verbunden, wobei die Strickleiter-ähnliche Struktur entsteht.
Wirbellose Tiere – Das wichtigste im Überblick
Jetzt bist du ein echter Experte, wenn es um wirbellose Tiere geht! Schauen wir uns gemeinsam nochmal die wichtigsten Fakten an:
- Die wirbellosen Tiere nehmen 96% aller Lebewesen ein
- Es gibt verschiedene Gruppen von wirbellosen Tieren
- Jede Gruppe hat andere Merkmale, Aufgaben und Lebensräume
- Die Wirbellosen besitzen entweder ein diffuses Nervensystem oder ein zentrales Nervensystem
Was haben wirbellose Tiere gemeinsam?
Die zwei Hauptmerkmale der wirbellosen Tiere sind:
- Das fehlende knöcherne Skelett zur Stütze
- Die fehlende Wirbelsäule
Alle anderen Merkmale der wirbellosen Tiere sind von Gruppe zu Gruppe und von Art zu Art unterschiedlich.
Ist ein Fisch ein wirbelloses Tier?
Nein, ein Fisch ist kein wirbelloses Tier. Er gehört zur anderen großen Gruppe der Lebewesen, zu den Wirbeltieren.
Wer gehört zu den wirbellosen Tieren?
Die wirbellosen Tiere fassen viele verschiedene Tierarten und -gruppen. Dazu gehören Gliederfüßer, Schwämme, Würmer, Nesseltiere, Weichtiere und Stachelhäuter.