Schlangen, Bienen, Krokodile und Frösche: All diese Tierarten haben eine Sache gemeinsam: Sie fallen in die Kategorie der wechselwarmen Tiere!
Vielleicht hast du davon schon mal gehört. Doch was bedeutet wechselwarm überhaupt? Und welche Tiere gehören überhaupt zu diesen wechselwarmen Tieren?
In diesem Artikel lernst du alles über…
- Die Merkmale von wechselwarmen Tieren
- Die verschiedenen Arten von wechselwarmen Tieren
- Wie diese Tiere ihre Temperatur regulieren
- Welche Unterschiede es zwischen ihnen und gleichwarmen Tieren gibt
Los geht’s!
Ein Beispiel von wechselwarmen Tieren ist die Eidechse: Sie bewegt sich an kühlen Tagen nur langsam und auch ihre Körperfunktionen, wie der Herzschlag, verlangsamen sich.
Wenn jedoch die Sonne scheint und es wärmer wird, ist die Eidechse aktiv und beweglich.
Die poikilothermen Tiere haben also eine stark variierende Körpertemperatur, da sie Wärme aus der Umgebung aufnehmen, um diese zu regulieren.
Es gibt einige ausschlaggebende Merkmale für wechselwarme Tiere, die wir uns jetzt gemeinsam anschauen!
Merkmale von wechselwarmen Tieren
Wenn man die Merkmale von poikilothermen Tieren betrachtet, unterscheidet man vor allem zwischen den äußeren Erscheinungsmerkmalen und der Anatomie, also dem Aufbau des Tieres.
Zu den wechselwarmen Tieren gehört eine große Breite an Tieren, die alle unterschiedliche Ausprägungen haben, um ihr Überleben zu sichern.
Anatomie und Aufbau
Die poikilothermen Tiere sind in unterschiedlichen Formen, Größen und Arten zu finden. Jede Tierart verfügt über individuelle Anpassungen, um ihre Körpertemperatur durch Interaktion mit der Umwelt zu regulieren.
Oft sind diese jedoch keine isolierenden Körperschichten, wie ein dichtes Fell oder eine dicke Fettschicht, sondern andere physische Ausprägungen:
Fische besitzen Kiemen, über die sie Luft aus dem Wasser ziehen können.
Während dieses Vorgangs absorbieren sie zusätzlich die Temperatur des Wassers.
Reptilien verfügen über Schuppen, die sie vor Wärmeverlust schützen sollen.
Diese Tiergruppe absorbiert außerdem die Sonnenwärme über ihre schuppige Struktur.
Eine dünne, feuchte Haut ist charakteristisch für Amphibien.
Diese Haut ermöglicht den Austausch von Wärme und Feuchtigkeit mit der Umgebung der Tiere.
Diese Wirbellosen besitzen spezielle Flügel und Gliedmaßen, mithilfe derer sie sich in die Sonne stellen oder im Schatten verbergen können.
So regulieren die Insekten ihre Körpertemperatur je nach Bedarf.
Typische Erscheinungsmerkmale
Auch im äußeren Erscheinungsbild haben sich die wechselwarmen Tiere über die Evolution hinweg angepasst. Obwohl sie in allen möglichen Größen, Farben, Formen und Strukturen leben, besitzen sie einige gemeinsame Faktoren.
Diese Erscheinungsmerkmale helfen den Wechselwarmen bei der Regulierung der Körpertemperatur:
Meist siehst du bei wechselwarmen Tieren entweder sehr helle oder sehr dunkle Farben, je nachdem, was die Individuen benötigen.
Dunkle Töne sind gut, um Sonnenwärme aufzunehmen und sich somit aufzuwärmen.
Helle Töne sind hingegen gut, um die Sonnenstrahlen zu reflektieren und eine Überhitzung zu vermeiden.
Bei einigen wechselwarmen Tieren kann die Körperstruktur verändert werden, um die Wärme besser zu regulieren.
Ein Beispiel hierfür ist die Faltenhaut bei Fledermäusen.
Dieser Faktor beeinflusst sowohl die Wärmeaufnahme, als auch die Wärmeabgabe. Kleinere Tiere haben oftmals eine größere Oberfläche als ihr Volumen.
Dadurch ist eine schnellere Wärmeregulierung möglich, was das Tier deutlich anpassungsfähiger macht.
Bei den typischen Erscheinungsmerkmalen der wechselwarmen Tiere ist es stets das Ziel, die Aufnahme und Abgabe von Wärme zu ermöglichen und die eigene Körpertemperatur zu steuern.
Körpertemperaturregulation bei wechselwarmen Tieren
Bei der Regulation der Körpertemperatur geht es um die Fähigkeit von wechselwarmen Tieren, ihre eigene Temperatur an die Umgebungstemperatur anpassen zu können.
Die Wechselwarmen haben über die vergangenen Jahrtausende individuelle Methoden entwickelt, um ihnen bei diesem Prozess zu helfen.
Klicke auf das Bild, um zu erfahren, welche Tiere Sonnenbaden und warum sie dies tun!
Sonnenbaden
Das Sonnenbaden ist ein bekanntes Phänomen, das vor allem in Insekten und Reptilien beobachtet wird. Du hast bestimmt schon mal Eidechsen gesehen, die auf einem warmen Stein in der Sonne liegen und sich dort sonnen.
Dieses Verhalten hat den Vorteil, dass sich die Körpertemperatur der Tiere erhöht und dadurch auch die Stoffwechselprozesse beschleunigt werden.
Die zweite Strategie, die sich entwickelt hat, findest du bei Fischen und Amphibien. Sie nutzen ihre Körperstrukturen wie Kiemen und Haut, um Wärme aufzunehmen und wieder abzugeben.
Die letzte Methode der poikilothermen Tiere ist das Gegenteil des Sonnenbadens: Die Tiere begeben sich auf Schattensuche, um die Körpertemperatur zu senken. Auch kühle Oberflächen können dabei helfen.
Zwei wichtige Faktoren bei der Temperaturregulation sind die Temperaturtoleranzkurve und die RGT-Regel. Schauen wir uns diese beiden Aspekte gemeinsam an und lernen, weshalb sie bei der Regulation eine wichtige Rolle spielen!
Temperaturtoleranzkurve
Diese Kurve beschreibt das Temperaturspektrum, in dem wechselwarme Tiere überleben und funktionieren können. Sie gibt die höchste und niedrigste Temperatur an, bei der das jeweilige Tier überleben kann.
Diese Spanne, in der ein Tier überleben kann, bezeichnet man auch als “ökologische Potenz”.
Außerdem beschreibt die Kurve eine Vorzugstemperatur, die optimal für das Tier ist.
Die Toleranzkurve variiert von Tier zu Tier und ist auch davon abhängig, wo das Tier lebt. Wechselwarme in gemäßigten Regionen sind oft toleranter, während solche in tropischen Zonen einen geringeren Spielraum haben.
Wenn der höchste Punkt der Temperaturtoleranzkurve überschritten wird, können die lebenswichtigen Prozesse des Tieres nicht mehr ablaufen, was schließlich zum Tod führen kann.
RGT-Regel bei wechselwarmen Tieren
Die RGT-Regel ist die Abkürzung für die Reaktionsgeschwindigkeit Temperatur Regel.
Bei steigender Temperatur nimmt die Geschwindigkeit der physiologischen Prozesse bei Tieren zu.
Anhand dieser Regel lässt sich auch die sogenannte Kältestarre der poikilothermen Tiere erklären. Im Winter ist die Temperatur so gering, dass sich der Herzschlag verlangsamt und die Tiere keine Nahrung zu sich nehmen.
Erst im Frühjahr, bei steigenden Temperaturen, sind die Lebewesen wieder bewegungsfähig.
Arten von wechselwarmen Tieren
Wie du schon bemerkt hast, kann man den wechselwarmen Tieren nicht eine einzelne Tierart zuschreiben.
Vielmehr gehören zu dieser Gruppe von faszinierenden Tieren viele Tierarten, die in ganz unterschiedlichen Gebieten der Welt leben und auf den ersten Blick nicht sehr ähnlich erscheinen.
Diese Tiere gehören zu den wechselwarmen Tieren:
Gleichwarme und wechselwarme Tiere – Die Unterschiede
Gleichwarme Tiere sind die gegenteilige Gruppe zu wechselwarmen Tieren. In der Tabelle siehst du zunächst eine Übersicht von Merkmalen und Verhalten, in denen sich diese beiden Gruppen unterscheiden.
Merkmal
Gleichwarme Tiere
Wechselwarme Tiere
Körpertemperatur abhängig von Umgebung
Nein
Ja
Gefieder/Fell
Ja
Nein
Nahrungsbedarf
Regelmäßig, hoch
Unregelmäßig, wenig
Stoffwechsel
Hoch
Niedrig
Verhalten bei Kälte
Zittern
Sonne und Wärme suchen
Verhalten bei Hitze
Schwitzen
Schatten und Kälte suchen
Verhalten im Winter
Aktiv
Nicht aktiv
Beispielarten
Säugetiere, Vögel
Fische, Amphibien, Reptilien, wirbellose Tiere
Schauen wir uns einige dieser Unterschiede gemeinsam genauer an!
Der Nahrungsbedarf ist bei gleichwarmen und wechselwarmen sehr unterschiedlich. Grund hierfür ist der unterschiedliche Stoffwechsel.
Bei wechselwarmen Tieren läuft der Stoffwechsel sehr viel langsamer ab, weshalb sie weniger Nahrung benötigen, um zu überleben.
Bei Gleichwarmen ist der Stoffwechsel hingegen sehr schnell, sie benötigen mehr Nahrung.
Ein zusätzlicher Unterschied der beiden Arten ist der Lebensraum. Dadurch, dass wechselwarme Tiere sehr abhängig von ihrer Umgebungstemperatur sind, profitieren sie von stabilen Bedingungen.
Sie besiedeln eher klimatisch gemäßigte oder tropische Regionen.
Die Unabhängigkeit der gleichwarmen Tiere erlaubt ihnen ökologische Flexibilität. Das bedeutet, dass sie eher unabhängig von der Umgebungstemperatur sind und dadurch auch in Kälte bewegungs- und überlebensfähig sind.
Wechselwarme Tiere: Das Wichtigste im Überblick
Fassen wir gemeinsam nochmal die wichtigsten Informationen über wechselwarme Tiere zusammen!
- Die Körpertemperatur wechselwarmer Tiere ist abhängig von ihrer Umgebungstemperatur
- Wechselwarme Tiere haben sich über ihre Anatomie und äußere Erscheinung an die jeweiligen Lebensbedingungen angepasst
- Unter wechselwarmen Tieren versteht man viele verschiedene Tierarten
- Die Stoffwechselrate ist direkt abhängig von der Außentemperatur, was man mit der RGT-Regel beschreibt
- Jedes wechselwarme Tier bewegt sich in einem Temperaturspektrum, indem es überleben kann (“ökologische Potenz”)
Welche Tiere sind wechselwarm?
Zu den wechselwarmen Tieren zählen Amphibien, Reptilien und alle wirbellosen Tiere, wie zum Beispiel Insekten.
Was ist ein wechselwarmes Tier?
Ein wechselwarmes Tier ist ein Tier, dass seine Körpertemperatur nicht selbstständig regulieren kann. Sie ist stets abhängig von der Umgebungstemperatur.
Was sind Beispiele für wechselwarme Tiere?
Es gibt unzählige wechselwarme Tiere, zum Beispiel Schlangen, Eidechsen oder Bienen.