Soziale Marktwirtschaft: Einfach erklärt – Definition und Merkmale

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In der letzten Vorlesung ging es um die soziale Marktwirtschaft und du verstehst nicht, was das überhaupt sein soll?

Kein Thema! Wir erklären es dir so, dass du für das nächste mal gut vorbereitet bist!

Du erfährst in diesem Artikel…

  • was die soziale Marktwirtschaft ist
  • die wichtigsten Merkmale der sozialen Marktwirtschaft
  • die Vor- und Nachteile der sozialen Marktwirtschaft
  • die Unterschiede zwischen sozialer und freier Marktwirtschaft, sowie zur Planwirtschaft

Also lass uns doch direkt loslegen!

Die soziale Marktwirtschaft ist eine Weiterentwicklung der freien Marktwirtschaft.

Genau wie bei der freien Marktwirtschaft reguliert der Wettbewerb auch bei der sozialen den Markt und die Preise. Nur lässt der Staat den Wettbewerb hier nicht komplett freie Hand, er stellt den rechtlichen Rahmen für den Markt und dessen Akteure.

Er sichert die Fairness des Wettbewerb und fördert den Markt, wenn der Wettbewerb allein nicht ausreicht.

Definition: Die soziale Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die soziale Marktwirtschaft von Alfred Müller-Armack und Ludwig Erhard in Deutschland entwickelt.

Soziale Marktwirtschaft- der Staat ergreift die Hand

Das ist ein Bild das zur Dekoration gilt zur Metapher die Rolle des Staates in der sozialen Martwirtschaft ist wie ein Schiedsrichter

Die soziale Marktwirtschaft ist eine Marktwirtschaft die sich aus der freien Marktwirtschaft, weiterentwickelt hat. Genau wie bei der freien Marktwirtschaft reguliert der Wettbewerb auch bei der sozialen Marktwirtschaft den Markt und die Preise.

Nur lässt der Staat den Wettbewerb hier nicht komplett freie Hand, denn er stellt den rechtlichen Rahmen für den Markt und dessen Akteure.

Seine Rolle ist es die Fairness im Wettbewerb zu sichern und den Markt zu fördern, wenn der Wettbewerb allein nicht ausreicht. Der Staat spielt sozusagen einen Schiedsrichter, welcher eingreift, wenn Ungerechtigkeiten das Spielfeld bzw. den Markt bedrücken.

Soziale Marktwirtschaft Beispiel: Mietpreisbremse

Hier ist eine Beispielsituation in der sozialen Marktwirtschaft:

Im Jahr 2015 wurde die Mietpreisbremse in Städten eingeführt, in denen wenige freie Wohnungen verfügbar sind, sodass Wohnungen bezahlbar bleiben.

Dabei wurde ein Gesetz eingeführt, das besagt bei einer Neuvermietung die Miete höchstens um 10 % über dem Durchschnittspreis vergleichbarer Wohnungen in derselben Gegend liegen darf. Wenn die ortsübliche Vergleichsmiete beispielsweise 800 Euro beträgt, darf die Miete bei einer Neuvermietung maximal 880 Euro betragen.

Ziele der Sozialen Marktwirtschaft

Die Ziele der sozialen Marktwirtschaft sind in Deutschland als magisches Sechseck formuliert.

Dieses verbindet die wichtigsten wirtschaftspolitischen Ziele. Das magische Sechseck ist eine Erweiterung des magischen Vierecks.

Soziale Marktwirtschaft Ziele

Die Arbeitslosigkeit auf ein minimum zu halten, sodass jeder der arbeiten will, einer Beschäftigung geboten wird.

Die Inflationsrate auf knapp unter 2% halten, damit die Kaufkraft des Bürgers und ihr Vermögen langfristig erhalten bleiben.

Lebensstandard der Bürger verbessern, indem mehr Güter produziert und verkauft werden und um den Wohlstand zu vergrößern. Dass fördert mehr Arbeitsplätze und Investitionsmöglichkeiten.

Sorgt für ein stabiles Gleichgewicht zwischen Export und Import, um die Abhängigkeit von ausländischen Märkten zu verringern, konstante Währungsstabilität zu erhalten und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Maßnahmen die dafür sorgen die Umwelt zu schützten und wiederherzustellen.

Faire Verteilung des Einkommens und Besitztümer. Jeder sollte genug haben, um ein gutes Leben zu führen, und die Möglichkeit haben, am Erfolg der Wirtschaft teilzuhaben.

Die soziale Marktwirtschaft ist kein abgeschlossenes System. Es kann in Zukunft auch weiterhin durchaus verändert werden.

Soziale Marktwirtschaft Merkmale

1. Rechtliche Rahmenbedingung

  • Besitz von Privateigentum
  • Preisbestimmung durch Angebot und Nachfrage
  • Freie Berufswahl

2. Sicherung des Wettbewerbs

  • Gesetze sichern den Markt und verhindern, dass Unternehmen durch unfaire Praktiken ihre Konkurrenten ausschalten
  • Verhinderung von Kartellbildung und Monopolen, die den Markt beherrschen z. B. die Preise untereinander manipulieren

3. Soziale Abicherung

  • Absicherungen durch Renten-, Unfall- und Krankenversicherung
  • Sozial geschwächte Personen bekommen zur finanziellen Unterstützung Sozialleistungen (Sozialgeld, Arbeitslosengeld, Wohngeld)
  • Unterstützung schwacher Regionen, z. B. durch Bau von Schulen und Förderung von Unternehmen

4. Konjunkturelle Sicherung

  • Konjunkturschwankungen werden minimiert, um das Wirtschaftswachstum gleichmäßig zu steigen und Krisenphasen (z. B. Wirtschaftskrise 2008) zu vermeiden
  • Zinssteuerung, z. Beispiel bei hohem Wachstum Zinsen erhöhen, um Inflation zu verhindern und bei schwacher Wirtschaft Zinsen gesenkt, um Investition und Konsum anzukurbeln.

Vor- und Nachteile der sozialen Marktwirtschaft

Vorteile

  • Motivierte Mitarbeiter sind produktiver, loyaler und innovativer
  • Umweltschutzgesetze schützen: reduziert Umweltverschmutzung, fördert den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen, Schutz der Artenvielfalt
  • Hoher Lebensstandard und gut ausgebaute Infrastruktur
  • Bürger verfügen über eine hohe Kaufkraft durch gerechte Löhne und soziale Absicherungen
  • Selbstverwirklichungsmöglichkeiten, da jeder seinen Beruf frei wählen darf
  • Niedrige Preise aufgrund der hohen Konkurrenz
  • gutes Bildungssystem und zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten tragen zur hohen Qualifikation der Arbeitskräfte bei
  • Investition in eine hochwertige Infrastrukturen und Innovationen

Nachteile

  • Hohe Abgabenlast (Steuern) des arbeitenden Bevölkerungsanteils, weswegen der Anreiz besteht, auszuwandern
  • Staatsverschuldung, aufgrund von Subventionen und hohen Personalkosten
  • Freiheiten werden durch den Staat eingeschränkt im Sinne des Allgemeinwohls

Beispiel: Gesetze wurden in Deutschland erlassen, die den Verkauf von Plastiktüten stark einschränken. Deswegen dürfen Geschäfte keine Plastiktüten mehr an Kunden ausgeben und müssen auf andere Materialien umsteigen, was möglicherweise teurer oder umständlicher ist.

Weitere Fallbeispiele der sozialen Marktwirtschaft

Freie Marktwirtschaft Definition

Adam Smith war der Begründer der freien Marktwirtschaft. In dieser Wirtschaftsordnung gibt es kaum Einschränkungen – Konsumenten und Unternehmen dürfen Entscheidungen über Beruf, Produktion und Privateigentum frei treffen. Welche Produkte in welcher Menge und zu welchem Preis produziert werden ergibt sich aus Angebot und Nachfrage.

Wenn du mehr über die Freie Marktwirtschaft und ihre spezifischen Vor- und Nachteile lernen willst, schau dir nachdem du hier fertig bist auch gerne unseren Artikel Freie Marktwirtschaft – Definition, Merkmale, Vor- und Nachteile an.

Die soziale Marktwirtschaft ist eine Weiterentwicklung der freien Marktwirtschaft.

Soziale Marktwirtschaft vs. freie Marktwirtschaft

Eingriff des Staates

Freie Marktwirtschaft

Soziale Marktwirtschaft

In der freien Marktwirtschaft gibt es keine staatlichen Eingriffe in die Wirtschaft. Der Staat sorgt lediglich dafür, dass es ein funktionierendes Rechtssystem und Infrastruktur gibt. Dadurch, dass der Staat nicht in den Wettbewerb eingrifft, kann es allerdings zu Monopolstellungen, erhöhter Arbeitslosigkeit oder fehlender sozialer Gerechtigkeit kommen.

Das ist in der sozialen Marktwirtschaft etwas anders geregelt. Der Staat greift, wenn notwendig, in das Marktgeschehen ein und kann verschiedene Gesetze erlassen. Damit wird die Bildung eines Monopols verhindert. Der Staat versucht außerdem, ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt herzustellen.

Freiheiten des Individuums

Freie Marktwirtschaft

Soziale Marktwirtschaft

In der freien Marktwirtschaft sind Individuen nicht eingeschränkt. Sie können selbst entscheiden zwischen Beruf und Privateigentum. Ihnen liegt eine große Auswahl an Gütern vor. Allerdings besteht eine Unsicherheit, da Individuen keine sozialen Absicherungen wie z.B. Renten- oder Krankenversicherungen haben.

In der sozialen Marktwirtschaft gibt es ähnlich viele Freiheiten. Allerdings gibt es weniger Unsicherheiten aufgrund der sozialen Absicherungen.

Dazu gehören die zahlreichen Versicherungen wie Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitsunfähigkeitsversicherung, Kündigungsschutz, etc.

Technologischer Fortschritt

Freie Marktwirtschaft

Soziale Marktwirtschaft

Die freie Marktwirtschaft setzt durch den freien Wettbewerb Anreize für Unternehmen, ihre Produkte zu verbessern. Die Unternehmen verhalten sich allgemein sehr wirtschaftlich, was zur Folge hat, dass das Gesamtvermögen des Landes erhöht wird.

In der sozialen Marktwirtschaft gibt es zwar auch Produktinnovation, allerdings nicht so viel wie in der freien Marktwirtschaft. Der Konkurrenzdruck auf dem freien Wettbewerbsmarkt ist nämlich höher als der, bei der sozialen Marktwirtschaft.

Schiffe

Planwirtschaft Definition

Die Planwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung, die zentral von der Regierung gesteuert wird. Das bedeutet, die Güterverteilung wird von der Regierung geplant bzw. organisiert. Der Sozialismus, begründet von Karl Marx und Friedrich Engels, gilt als Grundidee der Planwirtschaft.

Soziale Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft

Eingriff des Staates

Planwirtschaft

Soziale Marktwirtschaft

In der Planwirtschaft gibt es keine Gewinnmaximierung oder einen eigenen Besitz. Der Staat gibt vor, was und wie viel konsumiert werden kann zu welchem Preis. Der Staat greift sehr stark in das Marktgeschehen ein.

In der sozialen Marktwirtschaft werden sozial schwächere Bürger vom Staat unterstützt. Ansonsten können Marktteilnehmer frei handeln. Der Eingriff des Staates fällt also im Verhältnis relativ gering aus.

Freiheiten des Individuums

Planwirtschaft

Soziale Marktwirtschaft

Die Planwirtschaft sieht vor, dass alle Menschen gleich behandelt werden. Es gibt keine Möglichkeiten, seinen Beruf frei zu wählen. Außerdem gibt es keinen Privatbesitz, weswegen es kaum Freiheiten gibt.

Das Konzept der sozialen Marktwirtschaft ist sehr darauf bedacht, dass den Bürgern viele Freiheiten überlassen werden. Sie können den Beruf frei auswählen, bestimmen welche Produkte sie konsumieren und werden finanziell und sozial abgesichert.

Technologischer Fortschritt

Planwirtschaft

Soziale Marktwirtschaft

In der Planwirtschaft gibt es keinen Wettbewerb. Da der Staat den Konsum der Bürger bestimmt und die Preise für die Unternehmen festlegt, ist Innovation für Unternehmen unakttraktiv, da es ihnen keinen Vorteil verschafft. Das führt zu einem Mangel von technologischem Fortschritt.

In der sozialen Marktwirtschaft spielt technologischer Fortschritt eine große Rolle. Es gibt einen Wettbewerb und führt zu Konkurrenz zwischen den Unternehmen. Das wiederum setzt Anreize für Unternehemen, ihre Produkte zu verbessern. Diese Innovation erzeugt technologischen Fortschritt und ist der wichtigste Faktor für Wirtschaftswachstum.

Skyline

FAQ – Soziale Marktwirtschaft

Was ist die Soziale Marktwirtschaft einfach erklärt?

Die soziale Marktwirtschaft ist eine Weiterentwicklung der freien Marktwirtschaft.

Genau wie bei der freien Marktwirtschaft reguliert der Wettbewerb auch bei der sozialen den Markt und die Preise.

Nur lässt der Staat den Wettbewerb hier nicht komplett freie Hand, er stellt den rechtlichen Rahmen für den Markt und dessen Akteure. Er sichert die Fairness des Wettbewerb und fördert den Markt, wenn der Wettbewerb allein nicht ausreicht.

Zusätzlich werden Konjunkturschwankungen entgegengewirkt, um diese zu dämpfen.

Besonders wichtig ist auch die namengebende soziale Komponente, die alle Einwohner des Staates durch diverse Versicherungen absichern soll, falls sie bspw. arbeitsunfähig werden.

Was ist Soziale Marktwirtschaft Beispiele?

Beispiele für eine real implementierte soziale Marktwirtschaft sind diverse Gesetze, welche die Wirtschaft und den Wettbewerb beeinflussen und Versicherungen für die Akteure am Markt.

Für ersteres gibt es zum Beispiel das Kartellverbot oder Gesetze gegen die Monopolbildung.

Und für die Versicherungen gibt es als Beispiel den Kündigungsschutz, die Rentenversicherung, die Krankenversicherung und die Arbeitsunfähigkeitsversicherung.

Welche Vorteile hat die Soziale Marktwirtschaft?

Zu den Vorteilen der Sozialen Marktwirtschaft gehören:

  • Soziale Sicherheit durch Rechtsstaatlichkeit und Sozialleistungen
  • Umweltschutzgesetze
  • Hoher Lebensstandard und gut ausgebaute Infrastruktur
  • Schutz von sozial Schwachen
  • Selbstverwirklichungsmöglichkeiten – jeder seinen Beruf frei wählen darf
  • Niedrige Preise aufgrund der hohen Konkurrenz
  • Keine Monopolstellungen und Kartellabsprachen

Was ist das Ziel der Sozialen Marktwirtschaft?

Ziel der sozialen Marktwirtschaft ist es die Vorteile der freien Marktwirtschaft und des freien, durch Angebot und Nachfrage regulierten, Marktes zu realisieren, aber gleichzeitig die Nachteile, wie unfairen Wettbewerb, soziale Ungerechtigkeit und unkontrollierte Umweltverschmutzung durch staatliche Eingriffe entgegenzuwirken.

Welche Merkmale treffen auf die Soziale Marktwirtschaft zu?

Zu den 4 wichtigsten Merkmalen der sozialen Marktwirtschaft gehören:

  1. Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen
  2. Sicherung des fairen Wettbewerbs
  3. Soziale Absicherung und Gerechtigkeit
  4. Aufbau Konjunktureller Sicherungen

Was sind die Probleme der Sozialen Marktwirtschaft?

Zu den wichtigsten Problemen/Nachteilen der sozialen Marktwirtschaft gehören:

  • Hohe Abgabenlast des arbeitenden Bevölkerungsanteils, weswegen der Anreiz besteht, auszuwandern
  • Staatsverschuldung, aufgrund von Subventionen und hohen Personalkosten
  • Freiheiten werden durch den Staat eingeschränkt im Sinne des Allgemeinwohls

Wer hat das Konzept der sozialen Marktwirtschaft entwickelt?

Die soziale Marktwirtschaft ist eine Erweiterung der freien Marktwirtschaft und wurde nach dem 2. Weltkrieg von Alfred-Armack Müller und Ludwig Erhard entworfen.

Welche Freiheiten haben Individuen?

Die Individuen haben viele Freiheiten und können über ihren Konsum, Privatbesitz und Beruf selbst bestimmen.

Wann greift der Staat ein?

Der Staat greift nur dann in das Marktgeschehen ein, wenn es im Sinne des Allgemeinwohls ist. Beispielsweise verhindert der Staat das Bilden von Monopolen und Kartellabsprachen.

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