Energiewende: Was Schüler über die Solarenergie lernen können

Solarenergie gewinnt im Bildungsbereich zunehmend an Bedeutung. Durch die Integration von Photovoltaik-Anlagen in Schulen können Schüler praxisnah lernen, wie erneuerbare Energien funktionieren und welchen Beitrag sie zur Energiewende leisten. Solar Bildung, eine gemeinnützige Organisation, setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen ein fundiertes Wissen über Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu vermitteln. Mit interaktiven Lernmaterialien und fächerübergreifenden Unterrichtskonzepten ermöglicht Solar Bildung Schülern einen anschaulichen Zugang zum Thema Solarenergie.

Lehreinheiten zum Thema Solarenergie umfassen derzeit rund 30 Stunden Lehrmaterial, aufgeteilt in verschiedene Einheiten mit einer durchschnittlichen Dauer von zwei Schulstunden. Durch die Bereitstellung von PV-Lehrmittelanlagen und Experimentiersets können Schüler praxisnah die Funktionsweise von Photovoltaik erlernen. Einige Schulen nutzen sogar die Möglichkeit, ein Grundstück verpachten zu lassen, um zusätzliche Flächen für Solaranlagen zu gewinnen.

Für Grundschulen stehen Solar-Experimentiersets im Wert von 540 € zur Verfügung, die für Schüler der 2. bis 7. Klasse geeignet sind. Weiterführende Schulen können auf das Physik Solar Experiment Set zurückgreifen, das 3.300 € kostet. Dieses Set besteht aus 8 Experimentierstationen für jeweils zwei Schüler.

Ergänzend bietet die Mobile App “Solar for Schools” 18 Lektionen mit einer Gesamtlernzeit von etwa 4 – 6 Stunden für Kinder ab 9 Jahren. Die Lizenzgebühren für die App richten sich nach der Schülerzahl und reichen von 150 € bis 500 € pro Schuljahr.

Trotz dieser Möglichkeiten gibt es seit 25 Jahren keine nennenswerten Fortschritte bei der Installation von PV-Anlagen auf Schulen im Kreis. Um die Klimabildung fördern zu können, ist ein verstärkter Einsatz von PV-Lehrmittelanlagen und die Installation schuleigener Photovoltaikanlagen unabdingbar.

Praktische Umsetzung im Schulalltag

Die Integration von Solarenergie in den Schulalltag erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Schulen können verschiedene Ansätze wählen, um das Thema praxisnah zu vermitteln:

• Einrichtung eines “Solar-Labors” mit Experimentiersets und Messgeräten
• Durchführung von Projekttagen oder -wochen zum Thema erneuerbare Energien
• Integration von Solarenergie-Themen in bestehende Fächer wie Physik, Technik oder Geografie
• Einrichtung einer AG “Solarenergie” für besonders interessierte Schüler

Vorteile von schuleigenen PV-Anlagen

Schulen mit Photovoltaikanlagen leisten einen Beitrag zur Dekarbonisierung und profitieren von Kosteneinsparungen. Die Anlagen dienen nicht nur der Stromerzeugung, sondern auch als pädagogisches Instrument. Der Zugang zu Energiedaten ermöglicht detaillierte Energieausweise und veranschaulicht den Nutzen erneuerbarer Energien.

Weltweit haben bereits 336 Schulen den Bau und die Wartung ihrer PV-Anlagen an spezialisierte Unternehmen wie “Solar für Schulen” anvertraut. Zusätzlich können Schulen durch die Verpachtung ungenutzter Dachflächen Einnahmen generieren, die in die Bildungsinfrastruktur investiert werden können.

Finanzierung und Förderung

Die Finanzierung von PV-Anlagen für Schulen kann auf verschiedene Weise erfolgen:

• Kommunale Förderprogramme für erneuerbare Energien
• Sponsoring durch lokale Unternehmen oder Energieversorger
• Crowdfunding-Kampagnen unter Beteiligung von Eltern und der lokalen Gemeinschaft
• Nutzung von Fördermitteln des Bundes oder der Länder für Klimaschutzprojekte an Schulen

Solarenergie für die Bildung

Solar für Schulen bietet lehrplanbasierte Unterrichtseinheiten für alle Jahrgangsstufen an, die einen direkten Realitätsbezug herstellen. Die Materialien decken Fächer wie Physik Nachhilfe und Mathematik ab und vermitteln Wissen zum Thema Energie. Eine moderne App ergänzt das Angebot als spielerisches Lehrmittel.

Workshops zu Themen wie Strombedarf und ungenutztes Potenzial von Dachflächen wecken das Interesse der Schüler. Sie lernen, den Energieverbrauch ihrer Schule abzuschätzen und das Potenzial für Solarenergieerzeugung am Schulgebäude zu erkennen.

Das Material von Solar Bildung stellt eine Verbindung zwischen Naturwissenschaften, Physik und nachhaltiger Entwicklung her. Zukünftig sollen auch Unterrichtseinheiten für Fächer wie Geografie und Ethik angeboten werden.

Interdisziplinäre Ansätze

Die Auseinandersetzung mit Solarenergie bietet zahlreiche Möglichkeiten für fächerübergreifende Projekte:

• In Kunst: Gestaltung von Informationsplakaten oder Modellen von Solaranlagen
• In Informatik: Programmierung von Simulations-Tools zur Berechnung des Solarertrags
• In Wirtschaft: Erstellung von Geschäftsmodellen für schulische Solaranlagen
• In Sprachen: Verfassen von Artikeln oder Präsentationen zum Thema erneuerbare Energien

Fazit

Die Integration von Themen zu Solarenergie in den Schulalltag eröffnet neue Perspektiven für eine klimaneutrale Zukunft. Durch praxisnahe Lernerfahrungen entwickeln Schüler ein tiefgreifendes Verständnis für erneuerbare Energien und deren Potenzial. Schulen, die auf Solarenergie setzen, leisten einen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels und befähigen die nächste Generation, informierte Entscheidungen zu treffen und aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken.

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