Gebrochener Arm? Dann bist du eindeutig krank!
Ist dein Körper in perfektem Zustand? Na dann musst du ja wohl gesund sein?
Doch ganz so einfach ist es tatsächlich gar nicht!
Wenn du körperlich fit bist, du aber emotional unter massivem Liebeskummer leidest, bist du dann krank oder gesund? Das ist nur eines von sämtlichen Beispielen aus dem Leben, in dem das Schwarz-Weißdenken nicht so ganz anwendbar ist.
Doch zum Glück bringt das Salutogenetische Modell eine hervorragende Lösung dafür mit sich!
Gründer des Salutogenetischen Modells
Der amerikanisch-israelische Gesundheitswissenschaftler Aaron Antonovsky erschuf als Gegenstück zur Pathogenese das Salutogenetische Modell. Sein damaliger Fokus lag vor allem auf einer lösungsorientierten Sichtweise, die nicht nur auf dem Zustand von Krankheit basiert.
Grundgedanke
Der Grundgedanke hinter dem Salutogenetischen Modell ist der nicht immer eindeutige Zustand von Gesundheit und Krankheit. Häufig befinden wir uns nicht vollständig im einen oder vollständig im anderen Extrem, sondern genau dazwischen.
Deshalb handelt es sich bei dem Salutogenetischen Modell auch um ein Kontinuum, welches den menschlichen Gesundheitszustand darstellt. In den meisten Fällen befindet man sich mittig auf dem Kontinuum, mal mehr in Richtung krank und mal mehr in Richtung gesund, aber selten ganz am Rand von einem der beiden.
Hierbei spielen auch unsere inneren Widerstandsressourcen, sowie äußere Einflüsse, Stressoren und Reize eine wichtige Rolle in unserem Gesundheitszustand.
Gesamtheitliches Gesundheitskontinuum
Zusammenhang des Salutogenetischen Modells und Kohärenzgefühl
Eine weitere wichtige Entdeckung Antonovskys ist das Kohärenzgefühl. Im Zusammenhang mit dem Salutogenetischen Modell sagt es aus, wie man das eigene Lebensgefühl wahrnimmt und bewertet. Hierbei stellt sich die Frage, wie gut man mit eigenen Ressourcen die von außen gegebenen Stressoren bewältigen kann. Hauptsächlich relevant ist dabei die Frage, ob unser Leben eine Sinnhaftigkeit, eine Handhabbarkeit und Verstehbarkeit enthält.
Wenn alle genannten Faktoren zutreffen, bezeichnet man dies als Zustand des absoluten Wohlbefindens.
“Ich weiß, wie es funktioniert.”
“Ich kann das.”
“Mein Handeln ist bedeutsam”
Stressoren und Ressourcen
Wie bereits mehrfach erwähnt, gibt es einerseits Stressoren und andererseits Ressourcen, welche im starken Zusammenhang mit der Salutogenese stehen. Doch was bedeuten diese beiden Faktoren eigentlich?
Als Stressoren definiert man Ereignisse, welche den Körper in Alarmbereitschaft setzen und dem Individuum das Gefühl geben, eine bestimmte Herausforderung nicht bewältigen zu können.
Der Begriff Ressourcen ist eine allgemeine Bezeichnung für Kräfte des Individuums, welche zur Bewältigung einer bestimmten Situation verfügbar sind.
Gegenstück Pathogenetisches Modell
Im absoluten Gegensatz zum Salutogenetischen-, liegt der Fokus des Pathogenetischen Modells auf der Krankheit. Allerdings werden Körper und Seele hierbei streng getrennt und nicht zusammenhängend betrachtet. Der Mensch wird wie eine Maschine mit dichotomer Sichtweise betrachtet. Auch die Ursache spielt hierbei keine Rolle, genauso wenig wie psychische Erkrankungen.
Gegenüberstellung Salutogenetisches Modell und Pathogenetisches Modell
Salutogenese | Pathogenese |
- Gesundheitsorientiert | - Krankheitsorientiert |
- Mensch wird ganzheitlich betrachtet | - nur körperliche Verfassung wird betrachtet |
- Ursache wird hinterfragt | - Ursache bekommt keine Beachtung |
- Mensch hat Einfluss auf Gesundheitszustand | - Mensch hat keinen Einfluss auf Gesundheit |
- Psyche wird einbezogen | - Psyche wird nicht einbezogen |
Fazit
Abschließend kann man sagen, das Salutogenetische Modell enthält eine Vielzahl an relevanten Aspekten der Darstellung unserer Gesundheit. Gemeinsam mit seinen Komponenten ist es demnach auch aus der Medizin nicht mehr wegzudenken.
Du hast noch nicht genug von spannenden Modellen? Kein Problem, wir haben noch folgendes für dich: