Du schreibst bald eine Klausur über die Romantik Epoche und weißt nicht wo du anfangen sollst zu lernen? Dann bist du hier genau richtig, denn hier erfährst du…
- … was die Romantik ist und was in der Epoche passiert ist
- … die 6 wichtigsten Merkmale der Romantik
- … welche Motive und Symbole epochentypisch sind
- … welche bekannten Vertreter und Werke es gibt
Lass uns gleich loslegen!
Die Romantik Epoche war nicht nur in der Literatur, sondern auch in Film, Kunst und Musik vertreten.
Der Begriff Romantik leitet sich von “lingua romana”, also der romanischen Sprache ab und bildet einen Kontrast zur “lingua latina”. Die Romantiker fokussieren sich nun vor allem auf die Geschichte und Sprache ihres Landes.
Zum einen galt die Romantik als Gegenbewegung zu zwei anderen Epochen, die zeitgleich verliefen: Die Weimarer Klassik und die Epoche der Aufklärung.
Übrigens: Falls du mehr über diese beiden Epochen erfahren möchtest, haben wir hier die passenden Artikel für dich!
Weimarer Klassik (Epoche) – Alle wichtigen Infos auf einen Blick!
Aufklärung – alles, was du über die literarische Epoche wissen musst
Die Epoche der Romantik gilt jedoch auch als Gegenbewegung zu den damaligen gesellschaftlichen Entwicklungen. Dazu gehören der technische Fortschritt dieser Zeit und viele gesellschaftliche Umbrüche.
Ein Teil dieser Wandlung war der Einzug von Naturwissenschaften und der Industrialisierung in die Gesellschaft. Menschen wurden durch Maschinen ersetzt. Produktivität und Leistung standen deutlich im Vordergrund.
Die Romantiker können daher als eher rückschrittlich betrachtet werden. Durch die Ablehnung der “neuen Wirklichkeit” lehnten sie nämlich gleichzeitig auch die Gegenwart ab.
Auf eine gewisse Art und Weise waren die Romantiker aber auch fortschrittlich: Sie nahmen die Änderungen nicht einfach hin, sondern hinterfragten die Industrialisierung und das Streben nach der Nützlichkeit des Menschen.
Romantik Epoche Merkmale – Ein Überblick
Jetzt weißt du schon einiges über die Romantik Epoche. Einige weitere Infos haben wir hier für dich aufgelistet:
Die 8 wichtigsten Merkmale der Romantik
Jetzt wissen wir, was es mit der Epoche der Romantik auf sich hat. Werfen wir also als nächstes einen Blick auf die 8 wichtigsten Merkmale der Epoche!
Abwendung von der kapitalistischen Arbeitswelt
Zur Zeit der Romantik wurden Menschen vor allem nach ihrer Nützlichkeit bewertet. Da im Rahmen der Industrialisierung viele menschliche Arbeiter durch Maschinen ersetzt wurden, lag der Fokus vor allem auf der Produktivität eines Menschen.
Von dieser kapitalistischen und gewinnorientierten Arbeitswelt haben sich die Romantiker abgewandt. Damit ähnelt die Romantik der Epoche des Sturm und Drang.
Naturverbundenheit
Die Natur spielt in der Romantik eine große Rolle. Sie gilt als Erholungsort, als Gegenstück zur Stadt, dem Feind der Romantiker.
Im Vordergrund steht aber nicht einfach nur die Beobachtung der Natur. Vielmehr geht es um die Erfassung der Gefühle, die man verspürt, wenn man sich in der Natur aufhält.
Man spricht auch von der Idealisierung der Natur.
Idealisierung des Mittelalters
Ein weiteres Merkmal: In der Epoche der Romantik wurde das Mittelalter idealisiert, das bis dahin eigentlich sehr verhasst war.
Die Romantiker waren jedoch so fasziniert von den Sagen und Mythen des Mittelalters, dass sie dabei sämtliche Missstände ignorierten.
In der Romantik Epoche entstanden zudem die ersten Volkspoesien. Hierbei bekannt sind vor allem die Gebrüder Grimm.
Fantasie- und Traumwelten
Um der Realität zu entfliehen, nutzten Romantiker Fantasie- und Traumwelten als Rückzugort. Sie sehnten sich nach Geborgenheit.
Anstatt rational zu denken, nutzten sie vor allem ihre Fantasie. Dadurch wurden die Grenzen des Verstands ausgeweitet.
Um diese Wirkung zu unterstützen, kommt es in der Romantik oft zur Verwendung von Metaphern.
Romantische Ironie
Ein weiteres Merkmal ist die sogenannte romantische Ironie. Das bedeutet, dass sich ein romantisches Werk selbst kritisiert und referenziert.
Das sieht zum Beispiel so aus: Die Charaktere in einem Werk streiten sich über das Werk selbst und kritisieren es dabei. Das heißt sie beziehen sich auf ein Werk, von dem sie selbst Teil sind.
Diese Kritik am eigenen Werk siehst du zum Beispiel im Werk “Der gestiefelte Kater” von Charles Perrault, bei dem sich die Charaktere über das Buch unterhalten.
Aber auch der Autor steht über dem Werk und kann es “zerstören”.
Fernweh
Die Romantiker waren außerdem sehr weltoffen. Sie verspürten den Drang nach fernen Reisen und das Bedürfnis nach Freiheit. Unabhängigkeit war ihnen sehr wichtig.
Betonung des Individuums
Im Zentrum der Romantik Epoche stand die seelische Gefühlswelt des Individuums: Die Gefühle waren wichtiger als der Verstand. Das sogenannte Lyrische Ich beschreibt daher wie es sich fühlt und nicht das, was es sieht.
Das Unheimliche
Auch Unheimliches ist ein großer Bestandteil und ein wichtiges Merkmal der Romantik.
Daher finden sich in vielen Werken der Romantik unheimliche und düstere Orte aus der Natur. Dazu gehören zum Beispiel Friedhöfe, dunkle Wälder oder Höhlen.
Die Gemeinsamkeit dieser Orte ist es, dass sie etwas Übernatürliches, Mysteriöses und Magisches an sich haben.
Romantik – Die 6 wichtigsten Symbole und Motive
Neben den oben beschriebenen Merkmalen gibt es außerdem auch bestimmte Symbole und Motive, die dir in den Werken der Romantik immer wieder begegnen werden. Schauen wir uns die 6 wichtigsten doch mal an!
Das Motiv der blauen Blume
Die Blaue Blume gilt als zentrales Symbol der Epoche der Romantik. Sie steht für die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren und verbindet die Natur mit dem Geist des Menschen.
Erstmals taucht sie im Roman “Heinrich von Ofterdingen” von Novalis auf. Dort geht es um den Protagonisten Heinrich, dem im Traum eine blaue Blume erscheint. Er versucht, sie zu erreichen, doch als er sich ihr nährt, verwandelt sich sich.
Das Motiv der Sehnsucht
Die damalige politische und soziale Lage hat in vielen Menschen ein Gefühl der Sehnsucht ausgelöst.
Dabei kann es sich um ganz verschiedene Dinge handeln: Die Sehnsucht nach einer idealen Welt, nach der Ferne, dem Unendlichen oder auch die Sehnsucht nach dem Überwinden von Grenzen.
Das Wandermotiv
Die Romantiker waren stark mit der Natur verbunden. Sie waren stets auf der Suche nach sich selbst – eine Suche mit unklarem Ziel – und irrten haltlos herum. Dabei wollten sie sich von allen Normen und Grenzen befreien.
Weitere Aspekte hierbei sind die Selbstverwirklichung und die Suche nach (neuen) Erfahrungen.
Das Schwellenmotiv
Als Schwellenmotiv gelten alle Motive, die die Grenze zwischen Wirklichkeit und Traum markieren. Dazu gehören zum Beispiel die Dämmerung, das Zwielicht, der Mondschein oder einfach der Blick aus dem Fenster oder in die Ferne.
Das Nachtmotiv
Die Nacht gilt in der Romantik als ein faszinierendes und geheimnisvolles Naturerlebnis. Sie stellt die innere Gefühlswelt dar.
Dazu zählen zum Beispiel Schmerz, unerfüllte Liebe, Tod, außergewöhnliche Phänomene und – schon wieder – die Sehnsucht. All diese Motive finden sich im Schauplatz “Nacht” wieder.
Das Spiegelmotiv
Der Spiegel gilt als Symbol für die Schnittstelle zwischen Realität und Irrealität. Er beinhaltet außerdem das Interesse an der der Transzendenz, also am Übernatürlichen. Dabei wurden klassische Grenzen gesprengt.
Darüber hinaus ist das Motiv des Spiegels eine Hinwendung zum Unheimlichen.
Die 3 Phasen der Romantik
Wie du bereits gelernt hast, kannst du die Romantik in drei Phasen einteilen. Diese Phasen sind:
- Frühromantik (1798-1804)
- Hochromantik (1804-1815)
- Spätromantik (1816-1835)
Frühromantik (1798-1804)
Die Frühromantik wird oft auch als “Jenaer Romantik” bezeichnet. Der bekannteste Dichter dieser Phase der Romantik ist Friedrich von Hardenberg.
In dieser Zeit wurde auch der Begriff der Universalpoesie in den Vordergrund gerückt: Geprägt von Friedrich Schlegel geht es hierbei darum, verschiedene Wissensgebiete zu verbinden (z.B.: Kunst mit Wissenschaften oder Literatur mit Philosophie).
Hochromantik (1804-1815)
Zentrum dieser Phase war die Stadt Heidelberg. In dieser Zeit suchten viele Vertreter dieser “Heidelberger Romantik” nach nationalen Traditionen und strebten geistige Einheit an.
Im Zuge dessen wurden Sagen, Märchen und Fabeln neu aufgegriffen, gesammelt und publiziert.
Zu den wichtigsten Vertretern der Hochromantik gehören beispielsweise Wilhelm Grimm und Joseph von Eichendorff.
Spätromantik (1816-1835)
Den Abschluss der Romantik Epoche bildete die Berliner Romantik, oder auch Spätromantik. In der Literatur haben sich immer mehr Künstler der Mystik und dem Unheimlichen zugewandt.
Zu dieser Epoche gehören Werke wie “Der Sandmann” von E.T.A. Hoffmann. Weitere Künstler sind Bettina von Arnim und Ludwig Tieck.
Literaturgattungen in der Romantik
Das Oberziel der Romantik war eine Verschmelzung verschiedener Literaturgattungen zur “Universalpoesie”. Dennoch gab es auch in dieser Epoche vor allem zwei Alleinstehende Gattungen, die man vermehrt vorfindet.
Die Lyrik zur Zeit der Romantik ist am Volkslied orientiert und oftmals einfach im Aufbau.
Außerdem konzentrierten sich die Autoren der Romantik auf den inneren Gefühlszustand und einem hohen Maß an sprachlicher Kunst.
Bekannte Werke, die du zur romantischen Lyrik zählen kannst sind die “Geistlichen Liedern” von Novalis oder “Mondnacht” von Joseph von Eichendorff.
Das Drama war keine bevorzugte Gattung während der Romantik. Grund hierfür war, dass sich hierbei die verschiedenen Gattungen nur schwer mischen ließen und die Progressivität der Romantiker in Dramen kaum umsetzbar war.
Dennoch gab es einige Autoren, die auch zur Zeit der Romantik Dramen verfassten.
Hierzu gehören Ludwig Tieck, Clemens Brentano und auch Joseph von Eichendorff.
Diese Dramen eigneten sich selten zur Aufführung, da sie sehr komplex formuliert und äußerst umfangreich waren.
Romantische Gedichte – Beispiele
Da wir nun alles wichtige über die Epoche der Romantik wissen, wollen wir uns als nächstes ein paar Beispiele für romantische Werke ansehen. Im Folgenden findest du eine Liste mit wichtigen Vertretern der Romantik und einigen ihrer Werke.
Im Anschluss daran findest du außerdem ein Beispielgedicht, in dem wir dir einmal alle verwendeten Symbole markiert haben!
Wichtige Vertreter der Romantik
Mondnacht (1835)
Abschied (1810)
Stimmen der Nacht (1841)
Der Abend (1826)
Aus alten Märchen winkt es (1840)
Mein Herz, mein Herz ist traurig (1827)
Deutschland. Ein Wintermärchen (1844)
Geistliche Lieder (1802)
Hymnen an die Nacht (1800)
Heinrich von Oferdingen (1828)
Wenn die Sonne weggegangen (1803)
Der Spinnerin Lied (1802)
Abendständchen (1802)
In der Fremde (1812)
Andacht (1799)
Das Lied eines Jägers (1804)
Franz Sternbalds Wanderungen (1798)
Lucinde (1799)
Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders (1797)
Fantasiestücke in Callots Manier (1814/15) – darin enthalten: Don Juan, Der goldene Topf
Nachtstücke (1816/17) – darin enthalten: Der Sandmann
Des Knaben Wunderhorn (1805-1808)
Die Gründerode (1840)
Während der Romantik Epoche ist übrigens auch eine ganze Menge Schauerliteratur entstanden, die der modernen Horrorliteratur vorausging.
Diese Schauerliteratur, auch “Schwarze Romantik” genannt, zeichnet sich vor allem durch unheimliche Begebenheiten und die Faszination am Bösen aus.
Ein romantisches Gedicht: “Nachts”
“Nachts” – Joseph von Eichendorff
“Die Blaue Blume” als weiteres Beispiel
Wir haben noch ein zweites romantisches Gedicht für dich: “Die Blaue Blume” von Joseph von Eichendorff. Lies dir das Gedicht einfach mal durch und versuche selbst, alle verwendeten Symbole zu finden!
Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.
Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au’n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.
Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.
Zeile 1: Das Motiv der blauen Blume > “Ich suche die blaue Blume”
Zeile 3: Das Traummotiv > “Mir träumt, dass in der Blume”
Zeile 5: Reise und Wanderschaft > “Ich wandre mit meiner Harfe”
Zeile 9: Motiv der Wanderschaft > “Ich wandre schon seit lange”
Zeile 11: Gefühlsbetonte Interjektion > “Doch ach, noch nirgends hab ich”
Übungen: Fragen zur Wiederholung
Zum Schluss haben wir nun noch ein paar Fragen für dich. Teste hier dein Wissen und überprüfe, ob du alles über die Epoche der Romantik weißt!
Ergebnisse
#1. Wie viele Phasen gibt es in der Epoche der Romantik ?
#2. In welchem Zeitraum erstreckte sich die Epoche der Romantik ?
#3. Was sind typische Schauplätze in der Romantik ?
#4. Was ist ein typisches Merkmal der Romantik?
#5. Was ist ein typisches Symbol der Romantik?
FAQ – Häufige Fragen zur Romantik Epoche
Wann war die Epoche der Romantik?
Die Romantik lässt sich als literarische Epoche zwischen den Jahren 1795 und 1848 einordnen, wobei sie sich innerhalb dieser Zeitspanne wiederum in 3 Teile aufspalten lässt.
Zu Beginn spricht man von der Frühromantik, dann der Hochromantik und abschließend von der Spätromantik.
Welche Epoche war vor der Romantik?
Unmittelbar vor der Romantik gab es die Epoche “Sturm und Drang”. Sie ging bis 1790, also 5 Jahre bevor die Romantik vorherrschend wurde.
Was sind die Merkmale der Romantik?
Die Romantik hat zahlreiche Merkmale. Äußerst bekannt ist diese Epoche für den Fokus auf Gefühle und Psyche des Menschen und auch das Unterbewusstsein und die Individualität.
Weitere Merkmale sind die Naturverbundenheit, die Fantasie- und Traumwelten, die Romantische Ironie oder auch das Fernweh.
Passend zu diesem Thema empfehlen wir dir auch unseren Artikel über Sturm und Drang, sowie über die verschiedenen Stilmittel.
Möchtest du etwas über die Kunst der Romantik erfahren? Dann ist unser Artikel Romantik – Alles was du über die Kunstepoche (1760-1850) wissen musst besonders interessant für dich!
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Super zusammengefasst und klar auf den Punkt gebracht, ohne wichtige Informationen wegzulassen. Eine gute Seite, um für die Deutschklausur zu lernen
Ich fand den Artikel rundum super !