Redner in verschiedenen Posen, während sie eine Rede halten, darüber liegt eine Sprechblase, die Redeanalyse sagt.

Redeanalyse schreiben leicht gemacht – Aufbau + Musterlösung

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Du hast am Ende der Woche eine Arbeit, in der du eine Redeanalyse schreiben musst und du hast noch keinen Plan, was zu tun ist? In diesem Artikel findest du alles, was du brauchst!

In diesem Artikel erfährst du:

  • Wie du die Einleitung schreibst, mit Formulierungshilfe.
  • Was du am besten beim Bearbeiten markierst.
  • Was es für Argumente gibt.
  • Was eine Sprachanalyse ist.
  • Wie du dein Ende schreibst.
  • Und eine Redeanalyse-Musterlösung, die auch beinhaltet, wie man die Rede in der Arbeit markieren könnte.
  • Natürlich sind auch Reden zum Üben am Ende zu finden.

Zusätzlich gibt es hilfreiche Infoboxen und Material, was dir die Umsetzung einer eigenen Redeanalyse sehr erleichtern wird.

Hier lernst du, wie du eine Redeanalyse schreiben kannst. Einfach diesen Schritten folgen und in Null-Komma-Nichts bist du fertig.

Vorbereitung

Zu allererst gilt es, die Rede aufmerksam zu lesen und sich Notizen zu den folgenden Dingen zu machen:

  • Wer spricht zu wem?
  • Wo findet die Rede statt?
  • Wann wurde die Rede gehalten?
  • Was ist das Thema der Rede?
  • Warum wird die Rede gehalten? (Anlass, geschichtlicher Kontext)
  • Wie ist sie sprachlich umgesetzt?

Markiere dir auch die jeweiligen Pronomen (wir, ich, du, sie, etc.), da sie schon einen Hinweis darauf geben, welcher Intention der Redner folgt.

Geh schon beim ersten Lesen jeden Satz sorgfältig durch, damit du mit deinen Notizen es vermeiden kannst, den Text immer wieder lesen zu müssen. Denk aber daran, die Zeilenangabe mit aufzuschreiben, wenn du was rausschreibst.

Um zu bestimmen, was wichtig ist, sind hier ein paar Tipps:

  • Fallen dir Stilmittel auf?
  • Wo fängt eine Idee des Redners an und wo hört sie auf? (Sinnabschnitte bilden)
  • Was sind seine/ihre Argumente?
  • Fällt dir auf, wie die Argumente einer bestimmten Logik folgen oder fehlt sie sogar?

Argumente bestimmen

Argumente sind die Gründe, die für eine Schlussfolgerung oder Meinung angegeben werden. Folgende Argumente kommen häufig in Reden vor:

Stützt sich auf wissenschaftlichen Fakten wie Statistiken. Diese Fakten lassen sich überprüfen und belegen.

Spiegelt akzeptierte gesellschaftliche Werten und Normen wider.

Stützt sich auf den Zuhörern bekannten Organisationen und Experten, die als Autorität in ihrer Branche gelten.

Gegenargumente werden aufgegriffen, um sie direkt wieder zu entkräften.

Halten in der Regel einer näheren Überprüfung nicht stand.

Erfahrungen des Redners werden durch den Vertrauensvorschuss seiner Anhänger als stichhaltig wahrgenommen.

Ähnlich wie das normative Argument stützt sich dieses Argument auf die Behauptung, dass es der Meinung einer relevanten Mehrheit entspricht. Eine populäre Meinung wird zum Argument umfunktioniert.

Dafür werden oft Einzelschicksale erwähnt, um Mitgefühl zu erzeugen.

Thesen sind Behauptungen; sie können auch nicht stichhaltig (einer Überprüfung nicht standhaltend) sein.

Wenn du dir zu den Punkten Notizen am Rand gemacht hast (am besten farblich), dann gilt es, die markierten Stellen in der Rede für deine Analyse zu organisieren. Lass dich nicht von der Vielzahl an Notizen erschrecken, denn mit vielen kleinen Schritten kommt man auch ans Ziel.

Redeanalyse Aufbau – In drei Teilen

Da eine Redeanalyse ein Sachtext ist, besteht sie aus den typischen drei Teilen:

  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Schluss

Du schreibst den Text im Präsens, auch wenn die Rede vor Jahrzehnten gehalten wurde.

Die Einleitung formulieren

Politische Reden analysieren kann ganz einfach sein. Zuerst schreibst du die Einleitung. In der Einleitung einer Redeanalyse fasst du die meisten deiner W-Fragen-Ergebnisse zusammen. Das kann so aussehen:

In seiner/ihrer Rede [Titel, wenn vorhanden] am [genaues Datum] hat [RednerIn] sich zu [Thema der Rede] geäußert. Am [Ort] anlässlich des [Wahlkampfes, historischer Kontext, etc.] stellte [RednerIn] seine/ihre [Intention] dar und richtet sich vor allem an [die Öffentlichkeit/politische Anhänger/Gegner, Zuhörer].

Danach, gib den Inhalt deiner Sinnabschnitte kurz, maximal in je 2 Sätzen zusammengefasst wieder. Das ist schon deine Inhaltsanalyse.

Für eine politische Rede ist es wichtig, sie in einen historischen Kontext zu setzen, d.h. gibt es Ereignisse oder Entwicklungen, die vorangegangen sind oder durch die Rede möglicherweise ausgelöst wurde?

Im nächsten Schritt schreibst du eine Überleitung zu deiner Analyse:

  • Der Inhalt wird vor allem durch Argumente [/Thesen] gestützt. Im folgenden Abschnitt wird darauf geschaut, wie die Argumente angeordnet sind.
  • Die Rede sticht vor allem durch ihre Argumentation hervor. Dem soll im folgenden Abschnitt Aufmerksamkeit geschenkt werden.
  • Etc.

Argumentanalyse – Hauptteil

Nenne die Argumente, die du in deinen Notizen festgehalten hast. Vergiss nicht auch das Hauptargument gesondert zu nennen. Erkläre nun, wie die Reihenfolge der Argumente einer gewissen Logik folgt.

Vergleichende Argumentation:

Nennt die Rede erst ein kontra Argument, um es dann zu kritisieren und ein pro Argument folgt darauf?

Lineare Argumentation:

Das schwächste Argument am Anfang und das stärkste zum Schluss der Rede.

‘Thesenlastige’ Argumentation:

Viele Behauptungen, die reißerisch sind, um das Publikum anzustacheln oder zur Aktion zu bewegen.

Die Reihenfolge zeigt dir schon, wie die Rede überzeugen soll. Argumente ganz am Ende bleiben den Zuhörern im Gedächtnis und sind somit die Wichtigsten.

Sprachanalyse

Die Sprachanalyse umfasst die rhetorischen Mittel, die Pronomen und die Sprechweise.

Personalpronomen werden bewusst eingesetzt, um Stimmungen im Publikum zu lenken. Sie regulieren die Nähe und Distanz zum Publikum.

Für ein Solidaritätsgefühl wird ‘uns/wir‘ eingesetzt.

Vereinfachte Darstellung von einem Handschlag.

Will der/die RednerIn nahbar sein, dann wird ‘ich‘ benutzt.

Finger, dem Beachtung geschenkt wird.

Zur direkten Ansprache des Publikums und um die Aufmerksamkeit zu bündeln, wird ‘du‘ verwendet.

Zeigefinger zeigt direkt auf den Betrachter.

Häufig wird ‘ihr/sie‘ genommen, wenn politische Gegner abgewertet werden sollen, da Distanz durch pauschale Aussagen geschaffen wird.

Icon Hand zeigt nach rechts.

Mit der Sprechweise ist z.B. gemeint, ob Stellen der Rede im Konjunktiv geschrieben wurden oder ob viel Fachsprache oder viel Umgangssprache verwendet wurde.

Analysiere die rhetorischen Mittel, indem du dich fragst:

  • Um welches Stilmittel handelt es sich hier?
  • Was wird damit versucht zu bezwecken?
  • Wie wirkt das eingesetzte Mittel auf die Zuhörer ein?

In dem Fall, dass dir die Rede als Video zur Verfügung gestellt wird, musst du auch kurz auf die Gesten und die Mimik eingehen. Auch wie gewisse Ansichten oder Wörter betont werden.

  • Wie schnell wird gesprochen?
  • Gibt es sich wiederholende Gesten und Mimik?
  • Gibt es Ausnahmen, wo sich der/die RednerIn ganz anders verhält?
  • Wo werden Pausen gesetzt?

Das kommt in den Schluss

Im Schlussteil kannst du deine Analyseergebnisse nochmal zusammenfassend nennen. Gemeint damit ist, dass du die Wirkung der Argumentanalyse und Sprachanalyse auf den Inhalt beziehst.

Das Ende souverän gestalten

Schlussendlich schreibst du noch deine eigene Bewertung hinzu. Die sollte sich auf die geschichtliche und politische Relevanz der Rede beziehen und klären, ob die Rede deiner Meinung nach ihr Ziel erreicht hat oder nicht.

Mit diesen Reden kannst du üben

In der Liste findest du politische Reden verlinkt, die als Beispiel zum selbstständigen Üben von Redeanalyse dienen können. Die Rede von Kennedy gibt es weiter unten mit Musterlösung.

FAQ

  • In eine Redeanalyse gehört die Einleitung, die beantwortet, wer, wann, wo, worüber und zu welchem Anlass eine Rede gehalten hat.
  • Der Hauptteil, der analysiert, wie die Stilmittel, die Sprache und die Argumentation den Inhalt der Rede wirken lassen.
  • Zuletzt im Schluss fasst du deine Ergebnisse zusammen und erklärst, wie die Rede in den historischen Zusammenhang passt und ob die Rede überzeugend war oder nicht.

Beginne deine Redeanalyse z.B. mit:

In seiner/ihrer Rede [Titel, wenn vorhanden] am [genaues Datum] hat [RednerIn] sich zu [Thema der Rede] geäußert. Am [Ort] anlässlich des [Wahlkampfes, hist. Kontext, etc.] stellte [RednerIn] seine/ihre [Intention] dar und richtet sich vor allem an [die Öffentlichkeit/politische Anhänger/Gegner, Zuhörer].

Um eine perfekte Redeanalyse zu schreiben, lohnt es sich, zu versuchen sich in die Rolle des Lehrers/der Lehrerin zu versetzen und was diese/r von seinen/ihren Schülern erwarten würde.

Sie dir dazu diesen Beispielerwartungshorizont an.

Die Länge von einer Redeanalyse hängt stark davon ab, wie viel Redetext es zu analysieren gibt. Grob gesagt umfasst eine Redeanalyse etwa das 3- bis 4-Fache der Textlänge des Quelltextes.

In eine Redeanalyse gehört eine Einleitung, die alle W-Fragen beantwortet. Bis auf die Was- und Wie-Frage, denn die wird in dem Hauptteil beantwortet. Wenn du nach ‘was’ fragst, dann ist der Inhalt der Rede gemeint, dazu gehören auch die Argumente, die der/die RednerIn nennt. Wenn du nach ‘wie’ fragst, solltest du die Stilmittel benennen und wodurch die Rede überzeugend ist oder nicht. Im Schluss ordnest du die Rede in ihre geschichtliche Relevanz ein, also erklärst, warum gerade diese Rede historisch wichtig ist.

In die Einleitung kommen alle Informationen über die Art der Rede, den/die RednerIn, wie die Rede heißt, wenn sie einen Namen hat. Dann noch, wo und wann die Rede gehalten wurde. Von wem sie gehalten wurde und zu welchem Anlass sie gehalten wurde. Dann fehlt nur noch, worum die Rede handelt.

In das Ende einer Redeanalyse bewertest du, ob die Rede überzeugend war. Konnte der/die RednerIn von seiner Meinung überzeugen oder Stimmen für sich gewinnen? Und wenn nicht, woran kann das gelegen haben? Zusätzlich ordnest du die Rede in ihren historischen Kontext ein und erklärst kurz, warum sie so wichtig ist.

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1 Kommentar zu „Redeanalyse schreiben leicht gemacht – Aufbau + Musterlösung“

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