Fressen oder gefressen werden. Genau darum geht es bei der Räuber-Beute-Beziehung.
In diesem Artikel lernst du…
- Was die Räuber-Beute-Beziehung überhaupt ist
- Die Definitionen für “Räuber” und “Beute“
- Eine Erklärung des Räuber-Beute Modells
- Eine einfache Übersicht über die Lotka Volterra Regeln
- Einige veranschaulichende Beispiele
Los gehts!
In der Ökologie ist eine Räuber-Beute-Beziehung die Wechselwirkung zwischen den Populationsdichten von Räubern und Beutetieren im Laufe der Zeit. Die Beutepopulation dient als Nahrung für die Raubtierpopulation.
Die Räuber-Beute-Beziehungen zählen zu den biotischen Umweltfaktoren und folgen bestimmten Regeln (“Lotka Volterra Rageln”).
Einfach ausgedrückt:
Was sind Räuber?
Räuber (=Prädatoren) greifen ihre noch lebende Beute an, um sie gänzlich oder teilweise zu verspeisen. Neben diesen echten Räubern werden auch Parasiten, Parasitoide und Weidegänger berücksichtigt.
Reine Aasfresser gehören nicht zu den Prädatoren, da sie sich von totem organischem Material ernähren.
In der Realität kann das Nahrungsspektrum eines Räubers mehr als nur eine Beutetierart umfassen. Außerdem sind Räuber nicht zwangsläufig reine Fleischfresser.
Was ist Beute
In der Räuber-Beute-Beziehung bildet die Beute die Nahrungsgrundlage für die Räuber. Bezieht man Weidegänger mit ein, gibt es neben den Beutetieren auch Beutepflanzen.
Veranschaulichung des Räuber-Beute-Modells
Da sich die Räuberpopulation und die Beutepopulation wechselseitig beeinflussen, entfaltet sich ihr Verhältnis in einem immer wiederkehrenden Kreislauf.
Für die Wechselwirkung gilt:
Je mehr Beute es gibt, desto mehr Räuber gibt es und
je weniger Beute es gibt, desto weniger Räuber gibt es.
Umso mehr Räuber es gibt, desto weniger Beute gibt es und
umso weniger Räuber es gibt, desto mehr Beute gibt es.
Die Regeln in aller Kürze
Mit dem Lotka Volterra Modell können Räuber-Beute-Beziehungen vereinfacht dargestellt werden.
1. Periodizität: Die Individuenzahl der Arten schwankt periodisch |
2. Konstante Mittelwerte: Die Populationsgröße bewegt sich um einen konstanten Mittelwert |
3. Störung der Mittelwerte: Werden die Arten in gleichem Maße dezimiert, erholt sich die Beutepopulation schneller |
Schutzmaßnahmen der Beute
Über die Zeit haben Beutetiere und -pflanzen verschiedene Schutzmechanismen entwickelt, um sich vor den Räubern zu schützen.
Dazu gehören die passiven Schutzvorrichtungen und die aktiven Schutzvorrichtungen. Zum passiven Schutz zählst du beispielsweise die in Pflanzen enthaltenen Bitterstoffe und Gifte, oder Dornen und Stacheln.
Zu den aktiven Schutzvorrichtungen gehört beißen und kratzen durch Tiere, wenn sie sich verteidigen wollen.
Zusätzlich haben einige Tierarten ihr Aussehen angepasst, um weniger erkannt zu werden:
Nachahmen gefährlicher Tiere
Auffällige und daraufhin abschreckende Färbungen
An die Umwelt angepasstes Aussehen → Tarnung
Nachahmung von Gegenständen aus der Umwelt
Auffällige Farben als Warnung
Räuber-Beute-Beziehung – Beispiele
Willst du Beispiele für Räuber-Beute-Verhältnisse finden, kannst du theoretisch jede Kombination aus einem Tier, dass ein anderes Tier zur Nahrungsaufnahme tötet und frisst, wählen.
Das fressende Tier stellt den Räuber dar und das gefressene die Beute.
Der Fuchst geht rum
Ein bekanntes Beispiel für die Raubtier-Beute-Beziehung ist der Fuchs und der Hase. Wenn es viele Hasen (Beutetiere) gibt, gibt es genug Nahrung für Füchse, die sich folglich ausbreiten können.
Wenn es mehr Füchse gibt, die dann die Hasen fressen, sinkt die Hasenpopulation. Es gibt also wieder weniger Nahrung und die Anzahl der Füchse werden weniger und die Anzahl der Hasen mehr.
Kühe auf der Weide
Dasselbe Schema gilt für Kühe. Gras wird dabei als Beutepflanze betrachtet. Gibt es viel Gras (=Nahrung) auf der Weide, vermehren sich die Kühe, weil es mehr zu fressen gibt.
Das wiederum führt dazu, dass es bald weniger Gras für die Kühe gibt und somit die Population der Kühe bald abnimmt und das Gras wieder vermehrt wachsen kann.
Und der Kreislauf beginnt von neuem.
Räuber-Beute-Beziehung – Das Wichtigste im Überblick
Damit du den Überblick über die Räuber-Beute-Beziehung nicht verlierst, haben wir dir alle wichtigen Informationen nochmal zusammengefasst:
- Die Räuber-Beute-Beziehung ist die Wechselwirkung zwischen den Populationsdichten von Räubern und Beute
- Räuber greifen – in den meisten Fällen – ihre Beute direkt an
- Beute dient als Nahrungsgrundlage für die Räuber
- Die Beziehungen folgen den sogenannten Lotka Volterra Regeln
FAQ – Räuber-Beute-Beziehung
Was versteht man unter einer Räuber-Beute-Beziehung?
Bei einer Räuber-Beute-Beziehung handelt es sich um ein Verhältnis zwischen einer Räuberpopulation und einer Beutepopulation. Die Beute stellt die Nahrung der Räuber dar. Die Größen dieser Populationen sind voneinander abhängig.
Warum erholt sich die Beute schneller als die Räuber?
Werden die Populationsgrößen gleichermaßen gestört, bedeutet eine kleine Beutepopulation Nahrungsmangel für die Räuber. Die Räuberpopulation bricht weiter ein.
Ohne viele Fressfeinde kann sich die Beutepopulation schnell erholen. Erst wenn es wieder viele Beutetiere gibt, können sich auch die Räuber richtig erholen.
Sind Marienkäfer Räuber?
Ja, viele Arten von Marienkäfern ernähren sich von Blatt- und Schildläusen sowie anderen Insekten.
Manche Arten ernähren sich von Pflanzen oder Pilzen, sie sind daher keine klassischen Räuber und könnten am ehesten mit den Weidegängern verglichen werden.
Was ist die Populationsökologie?
Die Populationsökologie (auch Demökologie genannt) untersucht die Beziehungen einer Population zu ihrer Umwelt. Darunter fallen Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Populationen, wie bei einer Räuber-Beute-Beziehung.
Ich bin sehr begeistert von dieser grandiosen Seite. Sie hat meiner biologischen Weiterentwicklung äußert wohl getan. Vielen Dank liebes Räuber-Beute-Beziehungs Team.
Mfg und ein schönes Wochenende
P.S.: shoutouts an den Grafikdesigner von dem Räuber-Beute-Modell mit den Füchsen und Hasen. 5 Sterne, ich liege schon seit 10 Jahren im Koma, weil ich vom Fuchs durch den Bildschirm angegriffen wurde