Du behandelst im Biologieunterricht gerade die ökologische Potenz und hast nicht alles verstanden? Kein Problem, wir können dir weiterhelfen.
Hier erfährst du…
- was eine ökologische Potenz ist
- wozu sie wichtig ist und
- wie man sie bestimmt
Lass und gleich ins Thema springen!
Die ökologische Potenz wird auch als ökologische Toleranz bezeichnet und beschreibt in welchen Maßen eine Pflanze oder ein Tier bestimmte Umweltfaktoren tolerieren kann.
Einfluss von Umweltfaktoren
Eine Tier- oder Pflanzenart kann nur unter bestimmten Umweltbedingungen überleben. Diese Umweltfaktoren müssen bestimmte Werte annehmen, damit sich ein Organismus wohlfühlt und sich fortpflanzen kann.
Zu den Umweltfaktoren gehören verschiedene abiotische und biotische Faktoren.
Umweltfaktoren die du für die ökologische Potenz untersuchen kannst sind:
- Temperatur
- Nahrung
- Sonneneinstrahlung
- Wassermenge
- Wassertiefe
- pH-Wert
Ökologische Potenz – Toleranzbereich
Um die ökologische Potenz einer Art zu bestimmen, musst du den Toleranzbereich betrachten. Der Toleranzbereich gibt an, in welchem Wertebereich der Umweltfaktoren ein Organismus tatsächlich überleben kann.
Der Toleranzbereich der ökologischen Potenz wird durch vier Werte bestimmt:
Minimum
Das Minimum ist der kleinste Wert, den ein Umweltfaktor haben kann, damit eine Pflanze oder ein Tier überleben kann.
In diesem Bereich ist Leben gerade so möglich, aber das Wachstum und die Fortpflanzung sind hier stark eingeschränkt oder gar nicht erst möglich.
Maximum
Das Maximum ist der größte Wert, den ein Umweltfaktor annehmen kann, ohne dass ein Organismus stirbt. Leben ist in diesem Bereich zwar möglich, aber auch hier ist das Wachstum und die Fortpflanzung stark eingeschränkt, wie beim Minimum.
Optimum
Das Optimum ist der Mittelwert zwischen Minimum und Maximum. Es ist der ideale Wert, den ein Umweltfaktor haben kann.
Wenn sich ein Organismus in diesem Existenzoptimum befindet, erreichen Wachstum und Fortpflanzung ihren Höhepunkt.
Präferendum
Neben dem Optimum gibt es noch den Bereich Präferendum. Dieser Bereich ist der allgemein bevorzugte Lebensraum für jeden Organismus.
Die Übergangsbereiche vom Präferendum zu den kritischen Werten Maximum und Minimum werden auch als Pessimum bezeichnet.
So wird die ökologische Potenz dargestellt – Toleranzkurve
Um die ökologische Potenz und somit auch die möglichen Ausprägungen eines Umweltfaktors zu untersuchen, kannst du dir die Toleranzkurven zur Hilfe nehmen.
Die x-Achse der Toleranzkurve zeigt dir die Werte an, die ein bestimmter Umweltfaktor annehmen darf, damit ein Organismus überleben und sich fortpflanzen kann.
Je breiter eine Toleranzkurve ist, desto größer ist auch der Toleranzbereich.
Die y-Achse zeigt dir, wie gut sich eine Art fortpflanzen kann.
Der Toleranzbereich umfasst alle Schwankungen der Umweltfaktoren, in denen ein Organismus überleben und existieren kann. Aber nur im Bereich Präferendum, kann ein Organismus wachsen und sich fortpflanzen
Ökologische Potenz vs. Physiologische Potenz
Du solltest die ökologische Potenz auf keinen Fall mit der physiologischen Potenz verwechseln. Beim physiologischen Toleranzbereich wird nämlich nur ein Umweltfaktor allein betrachtet.
Du erforschst also nur, wie ein Umweltfaktor ausgeprägt sein muss, damit ein Tier oder eine Pflanze überleben und sich optimal fortpflanzen kann. Alle andere Arten und Umwelteinflüsse werden nicht betrachtet.
Da beim Toleranzbereich der physiologischen Potenz nur die Werte eines einzelnen Umweltfaktors betrachtet werden, kann bei der Untersuchung der physiologischen Potenz nur ein theoretischer Toleranzbereich betrachtet werden und bringt dir durchaus andere Ergebnisse.
Unterschiedliche Potenzen zwischen Individuen
Bei der Untersuchung der ökologischen Potenz solltest du immer daran denken, dass die ökologischen Potenzen verschiedener Individuen einer Art voneinander abweichen können. Das liegt daran, dass die Organismen auf Schwankungen der Umweltfaktoren anders reagieren.
Gründe dafür könnten zum Beispiel sein:
- Zufallsschwankungen
- Genetische Unterschiede
- Anpassung an Umweltbedingungen in ihrem Lebensraum
Arten, die große Schwankungen der Umweltfaktoren aushalten können besitzen meistens auch einen großen Existenzbereich. Diese Organismen werden deshalb als eurypotent bezeichnet, da ihr Toleranzbereich sehr breit ist.
Organismen, die wiederum nur geringfügig Schwankungen aushalten können, werden als stenopotent bezeichnet.
Fazit
Falls du noch mehr Fragen in Biologie hast, findest du bei uns noch mehr Artikel, die dir weiterhelfen könnten. Wir haben auch Artikel zum Thema Nahrungsketten, Biotop und Ökologische Nische.
FAQ
Für ein gutes Verständnis, haben wir hier nochmal alle wichtigen Fragen für dich zusammengetragen:
Was bedeutet ökologische Potenz?
Die ökologische Potenz beschreibt, wie gut ein Organismus Schwankungen der Umweltfaktoren aushalten kann. Mit der Potenz lässt sich erklären, unter welchen Bedingungen eine Pflanze oder ein Tier existieren und sich fortpflanzen kann.
Wie ist die ökologische Potenz ausgedrückt?
Durch den Existenzbereich der ökologischen Potenz kannst du erkennen, in welchem Wertebereich der Umweltfaktoren eine Pflanze oder ein Tier wirklich überleben und sich fortpflanzen kann. Diesen Existenzbereich findest du auf der Toleranzkurve wieder.
Was ist ein Toleranzbereich?
Der Toleranzbereich wird durch die vier Werte Minimum, Maximum, Optimum und Präferendum charakterisiert. Mithilfe einer Toleranzkurve wird dieser Toleranzbereich dargestellt, um zu erkennen, wo die ökologische Potenz ist und in welchen Bereichen ein Organismus zwar überleben kann, aber sich nicht fortpflanzen kann.
Was bedeutet ökologische und physiologische Potenz?
Die ökologische Potenz betrachtet die Ausprägung eines Umweltfaktors in einem Ökosystem, damit sich eine Art verbreiten kann. Dabei wird auch der Einfluss konkurrierender Arten mit einbezogen.
Die physiologische Potenz gibt an, welche Ausprägung ein bestimmter Umweltfaktor annehmen darf, damit eine bestimmte Tier- oder Pflanzenart überleben und sich fortpflanzen kann. Dabei wird der Umweltfaktor ganz isoliert betrachtet. Der Einfluss von konkurrierenden oder anderen Arten wird ausgeschlossen bzw. als konstant angenommen.
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