Die Mathematik wird im Laufe der Geschichte von Mathematikern geprägt, die neues entdecken, Theorien aufstellen und Experimente wagen. Die Mathematik selbst prägt das Leben aller Menschen, egal ob im Alltag oder in der Wissenschaft, weswegen die besten Mathematiker auch direkten Einfluss auf unser Leben haben.
Wir stellen dir ein paar der berühmtesten Mathematiker in der Geschichte vor, aus Deutschland und auch weltweit. Erfahre das wichtigste über ihre Leben, ihre mathematischen Entdeckungen und deren Bedeutsamkeit für die Menschheit!
Johannes Kepler
Johannes Kepler war ein bedeutsamer Universalgelehrter. Seine Forschungsgebiete waren die Astronomie, Mathematik, Physik und Philosophie. Er war überzeugt davon, dass die Mathematik die Grundlage der Natur darstelle, jedoch als “Spiegelbild” göttlichen Schaffens.
Nach ihm benannt sind die Keplersche Gesetze, die die Planetenbewegungen um die Sonne beschreiben. Diese sind wesentliche Grundlagen für die moderne Astronomie und Weltallforschung. Das Kepler-Fernrohr, welches er beschrieb, ist neben dem Galilei-Fernrohr bis heute von enormer Bedeutung für die Wissenschaft.
Kurzbiographie
- Geburt 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt
- 1589: Stipendium an der Evangelischen Stift Tübingen (Theologie, Mathematik, Astronomie)
- 1594: Lehrer der Mathematik an der Hochschule Graz
- 1600: Aufgrund der Gegenreformation verließ er Graz in Richtung Prag als Assistent und später kaiserlicher Hofmathematiker
- 1609: Veröffentlichung “Astronomia Nova” (beinhaltet erstes und zweites Keplersche Gesetz)
- 1612: Leben in Linz als Provinzmathematiker
- 1619: Veröffentlichung “Harmonices mundi” (beinhaltet drittes Keplersche Gesetz)
- Tod: 15. November 1630 in Regensburg
Gottfried Wilhelm Leibniz
Gottfried Wilhelm Leibniz war ein richtiges Universalgenie. So war er nicht nur Mathematiker, sondern auch Philosoph, Jurist und Historiker. Er war überzeugter Anhänger des vernünftigen Denkens und damit auch ein Anhänger der Aufklärung in Europa. Er wird auch als der “letzte Universalgelehrte” bezeichnet.
Zu seinen wichtigsten mathematischen Forschungen zählten u.a. das Dualsystem, die Infinitesimalrechnung (Integral- und Differentialrechnung: Grundlage der Analysis), die Entwicklung einer Rechenmaschine und die Erfindung der Mengendiagramme. Er war der festen Überzeugung, dass das binäre Dualsystem für Rechenprozesse geeigneter sei als das Dezimalsystem. Das Dualsystem war ein wichtiger Wegbereiter für die Informationstechnik und die PCs, die wir heute benutzen.
Kurzbiographie
- Geburt: 1. Juli 1646 in Leipzig
- 1661: Studium Universität Leipzig (Philosophie)
- 1663: Studium Universität von Jena (Mathematik und Naturwissenschaften)
- 1666: Promotion in Philosophie
- 1667: Leben in Paris
- 1672/73: Vollständige Entwicklung der Rechenmaschine
- 1670er Jahre: Entwicklung der Infinitesimalrechnung (Veröffentlichung 1684)
- 1676: Leben in Hannover und später Berufung zum Hofrat
- 1700: Gründung und Präsidentschaft der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin
- Tod: 14. November 1716 in Hannover
Carl Friedrich Gauß
Gauß war Mathematiker, Statist und Astronom. Nach ihm benannt ist die Gaußsche Normalverteilung bzw. Gauß-Verteilung, die er 1809 definierte. Ebenfalls nach ihm benannt ist die Gaußsche Summenformel, die Gaußsche Krümmung und das Gaußsche Doppelobjektiv, welches er 1817 entwickelte und bis heute in Kameras verwendet wird.
Mit Alexander von Humboldt erforschte er den Erdmagnetismus. Diese gemeinsame Forschung ist Teil des bekannten Romans und später auch Films “Die Vermessung der Welt”. Er war ein mathematisches Genie und wurde noch zu seiner Zeit als Princeps Mathematicorum (“Fürst der Mathematik”) bezeichnet.
Kurzbiographie
- Geburt: 30. April 1777 in Braunschweig
- 1795: Studium Universität Göttingen (Philologie, Physik),
- 1799: Doktorarbeit Mathematik an der Universität Helmstädt
- 1807: Professor an der Universität Göttingen, Direktor der Sternwarte
- 1809: Definierung u.a. der Gauß-Verteilung im Werk “Theoria motus corporum coelestium in sectionibus conicis solem ambientium” (dt. “Theorie der Bewegung der in Kegelschnitten sich um die Sonne bewegenden Himmelskörper”)
- 1817: Arbeit am Gaußschen Doppelobjektiv
- Tod: 23. Februar 1855
Berühmte Mathematiker weltweit
Archimedes
Zu den bedeutendsten Mathematikern und Ingenieuren der Antike gehört der Grieche Archimedes. Über ihn ist nicht viel bekannt außer seinen Errungenschaften, zu denen unter anderem Methoden zur Berechnung von Flächeninhalten und Körpern, das Siebeneck nach Archimedes und ein Zahlensystem für beliebig große Zahlen zählen.
Ebenfalls bekannt sind das Archimedische Prinzip für Fluide und die Hebelgesetze, welche für die Mechanik von enormer Bedeutung waren. Auch die Archimedische Schraube war eine bedeutsame Erfindung, die auch heutzutage noch für die Wasserförderung wichtig ist.
Viele seiner Erfindungen machte er als technischer königlicher Berater, auch im Rahmen des Punischen Krieges.
Kurzbiographie
- Geburt 287 v. Chr. in Syrakus
- 287 bis 212 v. Chr.: Leben in Syrakus
- Tod 212 v. Chr. in Syrakus, während der Eroberung Syrakus durch die Römer
Isaac Newton
Isaac Newton gilt als einer der bedeutendsten Physiker und Mathematiker aller Zeiten. Am bekanntesten sind wohl seine Newtonsche Gesetze (Physik), mit denen er Gravitation und Bewegung beschrieb und die als die Grundlage der klassischen Mechanik gelten. Er bewies ebenfalls einen direkten Zusammenhang zwischen den Gravitationsgesetzen und den Keplerschen Gesetzen für die Planetenbewegung.
Ungefähr zur selben Zeit wie Gottfried Wilhelm Leibniz definierte er im mathematischen Bereich die Infinitesimalrechnung. Auch die Reihenlehre kommt von ihm. Er war damit neben der Physik auch in der Mathematik, besonders in der Algebra, von großer Bedeutung.
Kurzbiographie
- Geburt: 4. Januar 1643 in Woolsthorpe-by-Colsterworth
- 1661: Studium am Trinity College in Cambridge
- 1665: Rückkehr nach Woolsthorpe aufgrund der Pest
- 1672: Bau eines Spiegelteleskops (Newtonteleskop)
- 1687: Veröffentlichung “Philosophiae Naturalis Principia Mathematica” (dt. “Die mathematischen Grundlagen der Naturphilosophie”), das Hauptwerk Netwons
- 1696: Leben in London als Wardein der Münzprägeanstalt des Vereinigten Königreichs (Royal Mint)
- Tod: 31. März 1727
Pierre Simon Laplace
Pierre Simon Laplace war ein bedeutender französischer Mathematiker und Astronom. Zu seinen Hauptforschungen zählten Probleme der Himmelsmechanik und die Kant-Laplacesche Theorie zur Entstehung des Sonnensystems. Die Wahrscheinlichkeitstheorie und die Differentialgleichung zählten ebenfalls zu seinen Forschungsgebieten. Sein Laplace-Experiment und die Laplace-Formel sind immer noch wichtige Bestandteile der Wahrscheinlichkeitsrechnung während die Laplace-Transformation in der Differentialgleichung hoch relevant ist.
Ein kontroverses Thema, das Laplace anstieß, war der Determinismus, nach dem es mithilfe aller Naturgesetze und Bedingungen (auch als “Weltformel”) möglich sei, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft genau bestimmen zu können. Diese Auffassung wurde als “Laplacescher Dämon” bekannt.
Kurzbiographie
- Geburt: 28. März 1749 in Beaumont-en-Auge
- 1766: Studium (Theologie und Philosophie) am Jesuiten-Kolleg von Caen
- 1768: Studium der Mathematik unter D’Alembert in Paris
- 1771: Mathematiklehrer an der Militärakademie Paris, Forschung
- 1792: Flucht nach Melun aufgrund der Jakobinerherrschaft während der Franz. Revolution
- 1799: Innenminister unter Napoleon Bonaparte, wieder in Paris
- 1799 bis 1823: Veröffentlichung von fünf Bänden “Traité de Mécanique Céleste” (dt. “Abhandlung über die Himmelsmechanik”)
- 1812: Veröffentlichung Théorie Analytique des Probabilités (dt. “Analytische Wahrscheinlichkeitstheorie”)
- Tod: 5. März 1827 in Paris
Alan Turing
Alan Turing war ein britischer Logiker, Mathematiker und Informatiker. Er war einer der bedeutendsten Mathematiker des 20. Jahrhunderts und ebnete den Weg für die moderne Computer- und Informationstechnik. Eine seiner wichtigsten Erfindungen war die Turing-Maschine, mit der Maschinen als mathematisches Modell betrachtet werden können.
Weltbekannt wurde er durch die Entschlüsselung des Enigma-Nachrichtenverkehrs der Nazis mit seiner “Turing-Bombe” (Rechenmaschine). Er entwurf auch den Turing-Test, mit dem überprüft werden kann, ob Maschinen menschliches Denken nachahmen können.
Aufgrund seiner Homosexualität wurde Turing 1953 chemisch kastriert, wonach er an Depression erkrankte und 2 Jahre später Suizid beging. Homosexualität galt zu seiner Lebzeit als Straftat.
Kurzbiographie
- Geburt: 23. Juni 1912 in London
- 1931: Studium der Mathematik am King’s College, Cambridge
- 1938: Doktorarbeit an der Princeton University, Princeton
- 1940: Fertigstellung der Turing-Bombe
- 1950: Veröffentlichung des Papiers “Computing machinery and intelligence” (dt. Computermaschinen und Intelligenz”), welches den Turing-Test beinhaltete
- 1952: Schachprogramm Turochamp, chemische Kastration
- Tod: 7. Juni 1954 in Wilmslow
Zeitstrahl der bedeutendsten Mathematiker
Das folgende Bild zeigt einen Zeitstrahl mit den vorgestellten Mathematikern.
Liste bedeutender Mathematiker
Falls du eine Liste zum Nachschlagen von bedeutenden Mathematikern suchst, bist du auf dieser Seite richtig:
FAQ
Wer waren die berühmtesten deutschen Mathematiker?
- Johannes Kepler
- Gottfried Wilhelm Leibniz
- Carl Friedrich Gauß
Wer waren die berühmtesten Mathematiker weltweit?
- Archimedes
- Isaac Newton
- Pierre Simon Laplace
- Alan Turing
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