Im Deutschunterricht nehmt ihr gerade die drei literarischen Gattungen durch und du willst wissen, was genau die Definition von Lyrik eigentlich ist? Hier findest du:
- eine Lyrik Definition,
- einen Überblick über die 3 Gattungen,
- die wichtigsten Merkmale der Lyrik,
- Beispiele für lyrische Texte
- und ein kleines Quiz.
Legen wir direkt los! 🙂
Lyrik Definition – einfach erklärt
Die Lyrik ist neben der Epik und der Dramatik eine der drei literarischen Gattungen. In lyrischen Texten werden Gefühle, Gedanken und Stimmungen wiedergegeben. Das geschieht in Vers- und Strophenform und die Texte sind meistens eher kurz. Klingt nach Gedichten? Stimmt!
Allgemein werden in moderner Lyrik nicht mehr zwingend alle formalen Merkmale eingehalten. Was genau die Merkmale von Lyrik sind, kannst du weiter unten lesen.
Lyrische Texte haben unabhängig von ihrer Form immer eine Sache gemeinsam: Man versteht sie nicht sofort und sie müssen interpretiert werden, um herauszufinden, was die Autorin oder der Autor aussagen möchte.
Die Geschichte der Lyrik
Die Lyrike, die auch als Lyrik bekannt ist, kommt aus dem griechischen und heißt übersetzt die zum Spiel gehörende Dichtung.
- Die Lyrik hat ihren Ursprung aus dem antiken griechischen Kulturkreis.
- Zu dieser Zeit hieß sie noch Lyra, die früher gesungene Lieder, welche von den antiken Damen im Chor gesungen worden waren.
- Erst ab dem 8. Jahrhundert kam die Lyrik in Deutschland an.
- Dort wurde die Lyrik für religiöse Zwecke benutzt, die Zaubersprüche waren.
- Unter einem Zauberspruch versteht man einen Beschwörungstext, der eine magische Wirkung hervorbringen soll.
- Die Zaubersprüche zählen zu den ältesten deutschsprachig überlieferten Gedichten.
Zu den ältesten Gedichten im deutschsprachigen Raum zählen:
- Diese wurden früher als Segenssprüche und Beschwörungsformeln gelesen, die in althochdeutscher Sprache verfasst wurden.
Epik, Lyrik, Dramatik – die 3 literarischen Gattungen
Du hast bestimmt schon von den 3 literarischen Gattungen gehört. Diese 3 Gattungen spielen eine große Rolle im Deutschunterricht, deshalb bekommst du hier einen kleinen Überblick über die wichtigsten Merkmale von Lyrik, Epik und Dramatik.
- Unter Epik versteht man epische Texte, bei denen immer eine Geschichte erzählt wird.
- Bei der Epik ist der Erzähler das wichtigste Merkmal.
- Zur Lyrik Gattung gehören alle Gedichte.
- Du erkennst meistens schon auf den ersten Blick lyrische Texte, weil die Gedichte keinen Fließtext haben, sondern aus Strophen und Versen bestehen.
- Bei einem Gedicht sind immer Reim Schemata zu erkennen und es werden viele Stilmittel benutzt.
- Dramatische Texte werden geschrieben, um sie später bei einem Theaterstück aufzuführen.
- Deswegen kommt in der Dramatik die direkte Rede in Form von Dialogen oder Monologen vor.
- Die dramatischen Texte werden in Szenen und Akten aufgeteilt.
Lyrik Formen
Die Lyrik unterscheidet sich in mehreren Gedichts-Formen, deshalb schauen wir uns kurz ein paar dieser Gedichts-Formen an.
- Bei einem Epigramm stellt der Dichter in einem kurzen Gedicht seine Gefühle und Gedanken meistens spöttisch dar.
- Das Epigramm stammt aus der Antike, welches damals eine kurze Inschrift war, den man auf antiken Kunstwerken wiederfindet.
- Die Elegie ist in der deutschen Literatur ein Gedicht, das sich auf die Themen wie Sehnsucht und Trauer bezieht.
- Die Ballade diente ursprünglich als ein Tanzlied im 18. Jahrhundert.
- Seitdem wird die Ballade als ein mehrstrophiges Gedicht bezeichnet, welches die Merkmale aus der Epik, Lyrik und Dramatik beinhaltet.
- Eine der bekanntesten Balladen ist John Maynard von Theodor Fontane.
- Eine Ode ist ein lobendes Gedicht, das aus mehreren Strophen besteht. Bei einer Ode schreibt der Autor etwas Positives über jemandem.
- Man kann sie sehr gut an der feierlichen Sprache und den formalen Besonderheiten erkennen.
- Das Elfchen ist ein Gedicht, das aus elf Wörtern besteht.
Das Gedicht ist in fünf Versen aufgebaut. Dabei ist der Versen-Aufbau genau vorgegeben:
- Die Hymne ist ein Lobgesang, mit einer festlichen Preisung, in der häufig ein Gott besungen wird.
- Es gibt auch Hymnen, die Ortschaften und Personen, eine Emotion besingen. Eine der bekanntesten Hymnen ist “Prometheus“.
Zu den bekanntesten Hymnendichtern zählen:
- Hölderlin
- Goethe
- Novalis
Lyrik Merkmale – wie du lyrische Texte erkennst
Du kannst lyrische Texte gut erkennen, weil sie formale Merkmale haben, die direkt ins Auge springen. Vielleicht dachtest du bis jetzt, dass das Reimschema das wichtigste Merkmal der Lyrik ist – sie muss sich aber gar nicht reimen! Hier zeigen wir dir die wichtigsten Merkmale der Lyrik:
Form und Inhalt
Bei lyrischen Texten machen sich die Autoren viele Gedanken, wenn es um den Inhalt und die Form des Textes geht.
Für eine Gedichts-Interpretation kannst du dir folgende Fragen anschauen, die dir dabei helfen das Gedicht besser zu verstehen.
Das lyrische Ich – Was ist das eigentlich?
Das lyrische Ich führt den Leser als Erzähler durch ein Gedicht, indem es Ereignisse und Empfindungen übermittelt. Oft kann man das lyrische Ich im Text klar an dem Personalpronomen “Ich” erkennen, das ist aber nicht immer so.
In diesem Artikel über das lyrische Ich erfährst du alles, was du sonst noch darüber wissen musst.
Lyrik Beispiele – Akrostichon, Lied und Ode
Es gibt viele verschiedene Arten von lyrischen Texten, wie z.B. :
- die Ode,
- die Hymne,
- das Lied,
- die Ballade,
- die Elegie,
- das Akrostichon,
- oder das Elfchen.
Wir zeigen dir drei konkrete Beispiele. Starten wir mit dem Akrostichon. Ein Akrostichon erkennst du daran, dass die Anfangsbuchstaben der einzelnen Verse ein Wort ergeben.
Ich bin mir sicher, dass dir unser nächstes Beispiel bekannt vorkommt, obwohl du das im Deutschunterricht bestimmt nicht gelernt hast…
Na, hatte ich recht? 😉 Wie du bestimmt erkannt hast, ist das ein Liedtext von Cro. Dass Liedtexte auch eine lyrische Textform sind, kannst du dir besonders gut merken, weil das englische Wort für Liedtext lyrics ist.
Als letztes zeigen wir dir die Ode. Eine Ode ist ein Gedicht, das besonders feierlich und positiv und in gehobener Sprache geschrieben ist. Möchtest du mehr über die Ode erfahren?
Eine der bekanntesten Oden ist die Ode an die Freude von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1785:
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was der Mode Schwert geteilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Quiz – Teste dein Wissen in nur 2 Minuten
Mit diesem kleinen Quiz kannst du in kürzester Zeit testen, was aus dem Artikel hängengeblieben ist. Viel Spaß! 🙂
Falls du beim ersten Versuch noch nicht alle Fragen zur Lyrik-Definition richtig beantworten konntest – einfach die Seite neu laden und nochmal versuchen. 😉
Ergebnisse
#1. Was sind die 3 literarischen Gattungen?
#2. Zu welcher Textart gehört "an die Freude"?
#3. Sind Liedtexte lyrisch?
FAQ Lyrik – Häufig gestellte Fragen
Was ist Lyrik?
- Lyrik ist eine der drei literarischen Gattungen.
- In lyrischen Texten werden Gefühle, Stimmungen oder Gedanken mit formalen und rhetorischen Mitteln ausgedrückt.
- Lyrik ist meistens in Vers- und Strophenform geschrieben.
Was sind die Merkmale der Lyrik?
- relativ kurz
- Vers- und Strophenform
- Rhythmik
- bildhafte Sprache
- Empfindungen und Erlebnisse werden dargestellt
- rhetorische Mittel
- viel Raum für Interpretieren
- lyrisches Ich
Welche Texte gehören zur Lyrik?
Zur Lyrik gehören alle Texte, die in Versen und Strophen geschrieben sind. Also alle Arten von Gedichten, wie z.B.:
-
- die Ode,
- die Hymne,
- das Lied,
- die Ballade,
- die Elegie,
- das Akrostichon,
- oder das Elfchen.
Was ist lyrisch?
- Lyrisch sind alle Texte, die in Vers- und Strophenform geschrieben sind, also der literarischen Gattung der Lyrik angehören.
Wenn du dich für Lyrik interessierst, dann schau doch auch mal bei unseren Artikeln über die Postmoderne Literatur und über die Aufklärung vorbei.
Die Beschreibung beim Elfchen ist falsch. In der 5. Zeile sollte nur 1 Wort stehen. Ansonsten toll gemacht!
Vielen Dank! Wurde korrigiert