Ihr Kind ist jetzt im Grundschulalter und fängt an, das Lesen zu lernen? Das ist nicht immer einfach und kann mal mehr, mal weniger Zeit in Anspruch nehmen. Aber Ihr Kind muss das nicht alleine durch – Sie können helfen!
Unsere 7 Tipps zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Kind zu Hause unterstützen können und was Sie beim üben beachten sollten.
Ab wann lernen Kinder lesen?
Das Lesen lernen Kinder normalerweise ab einem Alter von 5 bis 6 Jahren, also wenn sie in die Grundschule kommen. Dort stehen nämlich Dinge wie Buchstaben, Silben und Laute auf dem Lehrplan.
Für gewöhnlich ist es auch gar nicht notwendig, einem Kind vor der 1. Klasse Dinge wie das Alphabet oder “richtiges” Lesen beizubringen.
Doch schon vor der Grundschule kann das allgemeine Interesse an Büchern geweckt werden. Viele auch sehr junge Kinder mögen beispielsweise Bilderbücher oder lauschen Geschichten, die Sie vorlesen.
Und wenn es dann so weit ist und Ihr Kind eingeschult ist, können und sollten Sie es zu Hause beim Lesenlernen unterstützen. Das Üben sollte nämlich nicht bei Schulschluss aufhören!
Tipp 1: Drängen Sie Ihr Kind nicht
Das Wichtigste zuerst: Drängen Sie Ihr Kind nicht zum Lesen. Das Lesen selbst und auch das Lesenlernen sollen Spaß machen und das ist vor allem dann der Fall, wenn das Kind eigenes Interesse zeigt und freiwillig mitmacht.
Dazu gehört auch, dass sich Ihr Kind die Bücher, die es lesen möchte, selbst aussuchen darf. So ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass Ihrem Kind die Geschichte auch wirklich gefällt und das wiederum sorgt für viel mehr Spaß beim Üben.
Achten Sie beim lesen aber darauf, dass die Bücher altersgerecht sind und dem Leseniveau des Kindes entsprechen: Ein Leseanfänger ließt natürlich noch ganz andere Bücher als ein älteres Kind oder ein erfahrener Leser.
Hat Ihr Kind gerade erst mit dem Lesenlernen angefangen, eigenen sich besonders die sogenannten Erstlesebücher. Diese sind etwas einfacher geschrieben, oft mit großer Schrift und viel Abstand zwischen den einzelnen Zeilen.
Tipp 2: Bleiben Sie geduldig
Lesen lernt man nicht über Nacht. Tatsächlich ist das Lesenlernen sogar ein recht langwieriger Prozess. Für gewöhnlich brauchen Kinder in der Grundschule ein halbes Jahr, aber auch bis zu zwei Jahre dafür.
Machen Sie sich auch bewusst, dass Kinder nicht gleich mit dem Lesen anfangen. Sie lernen zunächst erstmal die einzelnen Buchstaben, dann die Laute. Erst danach fängt Ihr Kind langsam an, in Wörtern überhaupt einen Sinn zu erkennen.
Werden Sie also nicht gleich ungeduldig, wenn Ihr Kind nur langsam Fortschritte macht. Setzen Sie Ihr Kind außerdem auch nicht unter Druck – jeder lernt in seinem eigenen Tempo und das muss nicht unbedingt schlecht sein.
Aufmerksam werden sollten Sie nur dann, wenn Ihr Kind gar keine Fortschritte macht. In diesem Fall ist es wichtig, sich mit der Schule in Verbindung zu setzen, da unter Umständen eine Leseschwäche (Dyslexie) vorliegen kann.
Tipp 3: Übung macht den Meister
Wie für fast alles andere gilt auch hier: Regelmäßiges Üben ist besonders wichtig! Setzen Sie sich also regelmäßig zusammen mit Ihrem Kind hin, um gemeinsam das Lesen zu üben – am besten jeden Tag!
Achten Sie aber darauf, nicht zu lange am Stück zu lesen. Gerade am Anfang kann das Lesenlernen nämlich schnell anstrengend für Ihr Kind werden. Fünf Minuten sind daher zunächst vollkommen ausreichend.
Auch sollten Sie sich zum Lesen an einen ruhigen Ort setzen, an dem Ihr Kind nicht allzu sehr von anderen Geräuschen abgelenkt werden kann. Der TV oder das Radio sollten dementsprechend unbedingt ausgeschaltet sein.
Tipp 4: Sie selbst können ein Vorbild sein
Kinder gucken sich vieles von den Menschen um sie herum ab. Wenn Sie selbst also regelmäßig zu einem Buch greifen und Ihr Kind Sie dabei beobachten kann, entsteht das Interesse am Lesen vielleicht ganz von selbst.
Auch regelmäßiges Vorlesen kann dazu führen, dass Ihr Kind irgendwann ganz allein ein gewisses Interesse am Lesenlernen entwickelt.
Das funktioniert auch schon im jungen Alter: Schauen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen Bilderbücher an, später dann “richtige” Bücher und machen Sie das Vorlesen z.B. zu einem täglichen Ritual vor dem Schlafengehen.
Sein Sie aber nicht traurig, wenn das nicht der Fall ist. Nicht jeder Mensch ist von Natur aus eine “Leseratte” und nicht jedes Kind interessiert sich für Bücher. Aber keine Angst: Das heißt natürlich nicht, dass Ihr Kind nie lesen lernen wird!
Tipp 5: Nutzen Sie Hilfsmittel zum Lesen lernen
Ein bekanntes Hilfsmittel ist die sogenannte Anlauttabelle. Dabei handelt es sich um eine Tabelle, in der die verschiedenen Laute mit den dazugehörigen Buchstaben und entsprechenden Bildern verbunden werden.
Sie haben so eine Tabelle bestimmt schon mal gesehen: Ein “A” steht zum Beispiel neben dem Bild einer Ameise, ein “L” wird mit dem Bild eines Löwen verbunden.
Ein weiteres Hilfsmittel ist der sogenannte Lesepfeil. Dieser kann genutzt werden, wenn Ihr Kind schon so weit ist, dass es ganze Texte liest.
Der Lesepfeil hilft dann dabei, nicht in der Zeile zu verrutschen. Er verdeckt außerdem die Wörter rechts neben der aktuellen Position, sodass sich Ihr Kind ganz auf das konzentrieren kann, was es gerade liest.
So einen Lesepfeil können Sie kaufen oder Sie basteln Ihn ganz einfach selbst. Als Alternative kann zum Beispiel auch ein Lineal genutzt werden. Das darf aber nicht durchsichtig sein und verdeckt nur die unteren Zeilen.
Wenn Sie den Lesepfeil selbst basteln wollen, klicken Sie einfach unten auf das “+”:
Einen Lesepfeil selbst zu basteln ist eigentlich ganz einfach. Im Grunde müssen Sie nur die folgende Form aufmalen und anschließend ausschneiden:
Nutzen Sie dafür jedoch am besten dickes Papier, zum Beispiel Bastelkarton oder Pappe, sodass man nicht durch den Pfeil hindurchgucken kann.
Das Material, das Sie verwenden, sollte außerdem möglichst schlicht sein. Lassen Sie Ihr Kind eine hübsche Farbe aussuchen, aber verzichten Sie auf Muster oder einen besonderen Druck – das könnte zu sehr vom Lesen ablenken.
So nutzen Sie den Lesepfeil:
Zum Lesen wird der Pfeil so auf den Text gelegt, dass die Worte, die gerade gelesen werden, in der Aussparung links oben zu sehen sind.
Das ermöglichst es Ihrem Kind, sich auf genau diese Worte zu konzentrieren, ohne von der nächsten Zeile oder den nächsten Worten abgelenkt zu werden.
Beim Lesen wird der Pfeil dann einfach immer weiter nach rechts bzw. am Ende einer Zeile wieder ganz nach links und eine Zeile nach unten geschoben.
Tipp 6: Lesen lernen mit alltäglichen Gegenständen
Um Ihr Kind beim Lesenlernen zu unterstützen, müssen Sie nicht unbedingt viel Geld für Bücher oder andere Materialien ausgeben. Eine einfache und günstige Alternative bieten verschiedene Alltagsgegenstände.
Lassen Sie Ihr Kind doch zum Beispiel einfach mal verschiedene Schilder lesen, an denen Sie beim Spazierengehen vorbeikommen.
Oder zeigen Sie Ihrem Kind einen Zeitungsartikel: Welche Buchstaben und Wörter erkennt Ihr Kind schon? Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, dass der Inhalt des Artikels altersgerecht ist, auch wenn Ihr Kind noch lange nicht jedes Wort versteht!
Grundsätzlich eignet sich hier alles, was Text beinhaltet Dazu gehören auch die verschiedensten Verpackungen oder die Titel von Büchern die zu Hause haben. Einzige Voraussetzungen: Wählen Sie etwas mit ausreichend einfachen, kurzen Wörtern!
Tipp 7: Das Textverständnis trainieren
Beim Lesen ist es natürlich wichtig, dass Ihr Kind nicht nur lesen kann, sondern auch versteht, was genau es da eigentlich liest.
Das Textverständnis zu fördern ist also ebenso wichtig, wie das Lesenlernen selbst.
Sprechen Sie also nach dem Vorlesen oder dem gemeinsamen Lesen einfach mal mit Ihrem Kind über den gelesenen Text.
Sie können zum Beispiel Fragen dazu stellen oder sich den Inhalt oder Bilder von Ihrem Kind nacherzählen und erklären lassen.
So können Sie feststellen, ob Ihr Kind tatsächlich auch die Bedeutung und den Sinn verstanden hat, der hinter dem gelesenen steht.
Fazit
Obwohl die meisten im Alltag ganz selbstverständlich Schilder, Hinweise, Zeitungen und mehr lesen, ist das Lesenlernen nicht unbedingt ein einfacher Prozess.
Doch als Eltern können Sie Ihr Kind unterstützen! Durch regelmäßiges Üben zu Hause und mit viel Verständnis und Geduld geben Sie Ihrem Kind Sicherheit und ein gutes Gefühl. So klappt das Lesen bestimmt!
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Vielen dank 🙂
Dankeschön
Nicht spätestens ab einem Alter von 5 bis 6 Jahren, sondern FRÜHESTENS ab einem Alter von 5 bis 6 Jahren.
Haben es einfach komplett weggenommen, aber danke für den Kommentar! 🙂