Grafik eines Laubwaldes mit verschiedenen Pflanzen und Tieren und der Überschrift Laubwald.

Laubwald – Alles was du über das Ökosystem wissen musst

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Wälder bedecken in Deutschland 2024 mehr als 11 Millionen Hektar der Landfläche, mit ca. 90 Milliarden Bäumen. Der Wald ist ein komplexes Ökosystem, welches für uns Menschen eine große Bedeutung hat. Im folgenden Artikel lernst du…

  • … die Definition von einem Laubwald
  • … den Aufbau des Laubwaldes
  • … welche Arten von Laubwäldern es gibt
  • … was für Vorteile der Wald mit sich bringt

Legen wir direkt los!

Definition: Laubwälder sind Wälder, in denen nahezu ausschließlich Laubbäume und nur wenige Nadelbäume vorkommen. Unter Laubbäumen versteht man alle Bäume, die Blätter, also Laub, besitzen.

In Deutschland herrscht ein optimales Klima für Laubwälder. Nadelbäume setzen sich hierzulande ausschließlich in größeren Höhenlagen und in für Laubbäume ungünstigen Gebieten durch.

Seit einigen Jahren erfolgt die Verdrängung der reinen Laubwälder durch die Forstwirtschaft. Hierbei werden Mischwälder angelegt, was bedeutet, dass Laub- und Nadelbäume im gleichen Forst durch den Menschen angebaut werden.

Schauen wir uns zunächst an, wie so ein Laubwald aufgebaut ist!

Aufbau des Laubwaldes

Laubwälder lassen sich in unterschiedliche Schichten einteilen, was nach dem sogenannten Etagen-Prinzip passiert. Du kannst dir den Aufbau wie bei einem Haus vorstellen.

Hierbei nimmt jede Etage eine eigene Funktion ein, bei der unterschiedliche Pflanzen und Tiere mitwirken.

Abbildung über die Etagen des Waldes

Wurzelschicht

Die Wurzelschicht dient als Keller im Wald: Sie reicht bis zu 25 Meter unter die Erdoberfläche und lagert grundlegende Ressourcen und Bestandteile des Waldes.

Nicht nur die Wurzeln der Pflanzen verlaufen hier, sondern auch Kommunikationssysteme von Pilzen und Mikroorganismen. Es handelt sich um ein intelligentes Netzwerk, bei dem die Wurzeln, die Kleinstlebewesen und die Pilz-Myzel miteinander kommunizieren.

Die Aufgabe dieser Schicht ist es, abgestorbene Blätter oder auch Tierkadaver zu zersetzen und diese in Form von Nährstoffen und Mineralien weiter in die Erde zu transportieren. Als wichtigster Zersetzer arbeiten hierbei Mikroorganismen.

Moosschicht

Die als Erdgeschoss fungierende Moosschicht beherbergt Moose, Pilze und Flechten, die als Teppich für den Waldboden erscheinen.

Die Hauptaufgabe dieses Bestandteils des Waldes ist die Speicherung von Feuchtigkeit.

Du kannst dir den Waldboden hierbei wie einen Schwamm vorstellen, der Wasser aufsaugt: Regenwasser wird aufgenommen und anschließend in die Böden weitergeleitet oder zur Temperaturregulation an die Luft abgegeben.

Eine Abbildung des Waldbodens als Wasserspeicher

Krautschicht

Die erste Etage des Waldes nimmt die Krautschicht ein. Hier kann man bereits etwas größere Pflanzen wie Blumen und kleine Sträucher vorfinden.

Im Sommer erreichen nur 4% des Sonnenlichts den Waldboden. Deshalb gedeihen die Pflanzen auf dieser Ebene vor allem im Frühling und dienen damit sowohl zur Nahrungsquelle für größere Säugetiere wie Rehe, als auch für kleine Insekten.

In der Krautschicht wird zusätzlich Photosynthese betrieben und weitere Feuchtigkeit gehalten, wenn auch weniger effektiv als noch im Erdgeschoss, der Moosschicht.

Strauchschicht

Als Strauchschicht bezeichnet man die zweite Etage des Waldes. Hier findest du Sträucher und Jungbäume, die häufig Unterschlupf für Vögel bieten. Sie produzieren außerdem Nahrung in Form von Samen oder Beeren.

Baumschicht

Diese Schicht bildet das Dach des Waldes. Sie ist geprägt durch hochwachsende Bäume in bis zu 4o Metern Höhe. Häufig wird dieser Teil des Waldes als grüne Lunge der Erde bezeichnet, da hier Kohlenstoffdioxid gespeichert und Sauerstoff abgegeben wird.

Diagramm über das in Biomasse gebundene CO2.

Außerdem dient dieser Teil des Waldes als Lebensraum für Tiere wie Eulen und Eichhörnchen. Bäume wie Eichen und Ulmen sind für Mitteleuropa in dieser Etage typisch.

Arten von Laubwäldern

Da wir jetzt den Aufbau des Laubwaldes kennen, stellt sich natürlich die Frage: Welche Arten von Laubwäldern gibt es eigentlich? Und wie unterscheiden sich die Waldarten?

Alles über die unterschiedlichen Ausprägungen und wo sie zu finden sind, lernst du im nächsten Abschnitt.

Regenwälder

Unter einem Regenwald versteht man Wälder mit einer durchgehend hohen Niederschlagsmenge.

Diese Waldart lässt sich wiederum in den tropischen und den gemäßigten Regenwald unterscheiden, wobei der tropische Regenwald eine höhere Niederschlagsmenge aufweist.

Tropischer Regenwald

Gemäßigter Regenwald

mehr als 2000 mm Niederschlag (pro Jahr)

1000 mm Niederschlag (pro Jahr)

sehr große Artenvielfalt

kleinere Artenvielfalt

in Äquatornähe

in Küstennähe

Man kann in beiden Arten des Regenwalds eine große Artenvielfalt beobachten, mit sowohl großen Säugetieren wie Orang-Utans und Schimpansen, als auch kleineren Waldbewohner wie verschiedene Reptilien oder Spinnen.

Doch nicht nur bei den Tieren gibt es eine große Vielfalt, auch die Pflanzen reichen von farbenfrohen Orchideen, bis hin zu Baumriesen mit bis zu 70 Metern Höhe.

Der Grund für diese unglaubliche Vielfalt ist ein interner Kreislauf des Regenwaldes, durch den sich Pflanzen und Tiere gegenseitig unterstützen.

Wusstest du, dass der tropische Regenwald seinen eigenen Regen produziert? Dies geschieht in zwei unterschiedlichen Wasserkreisläufen.

Wasser dient als Lebensgrundlage, weshalb es keine Überraschung ist, dass die Artenvielfalt im Regenwald so riesig ist!

Darstellung des Wasserkreislaufes im Regenwald

Monsunwälder

Monsunwälder findet man bei uns in Europa nicht, da sie ausschließlich in Regionen mit Monsunklima existieren. Hierzu zählen Länder wie Thailand, Myanmar oder Indien.

Entscheidend für diese Art des Laubwaldes ist der hohe Niederschlag im Sommer und die bis zu 5 Monate lange Trockenzeit. Diese Klimabedingungen haben ebenfalls Auswirkungen auf den Aufbau des Waldes.

Die Baumschicht des Monsunwaldes erfährt hierbei eine vollständige Entlaubung während der Trockenphase, während die Strauchschicht immergrün ist. Geprägt ist diese untere Schicht vor allem durch Bambuspflanzen.

Bild von den unteren Schichten eines Monsunwaldes

Sommergrüner Laubwald

Der bei uns vorherrschende Laubwald ist der sommergrüne Laubwald. Er ist primär in Europa, Ostasien und in der Osthälfte Nordamerikas anzutreffen. Auch diese Waldart ist an genaue Bedingungen geknüpft.

Neben einem Niederschlag von mindestens 500 mm pro Jahr, ist eine warm-feuchte Phase mit mehr als 10°C und eine längere Frostperiode mit weniger als -10°C notwendig. Nur dann kann sich der sommergrüne Laubwald entfalten.

Pflanzen des Sommergrünen Laubwalds

Pflanzen des sommergrünen Laubwalds

Die typischen Pflanzen für diesen Wald sind auch in unseren Wäldern häufig anzutreffen: Bäume wie Linden und Eichen sind weit verbreitet, aber auch kleine Sträucher wie Efeu und Haselwurz sind charakteristisch.

Lorbeerwald

Der Lorbeerwald ist in subtropischen Klimazonen heimisch und die meisten Pflanzen halten hier keine Temperaturen unter -10°C aus. Aus diesem Grund findet man diese Laubwald-Art vor allem in Australien, an der Schwarzmeerküste und auf den Kanarischen Inseln.

Durch die milderen Winter sind in Lorbeerwäldern immergrüne Pflanzen vorherrschend, die gleichzeitig auch kühlere Jahreszeiten mit gelegentlichem Frost überleben – Hierdurch unterscheiden sie sich von Pflanzen in tropischen Regenwäldern.

Rotbuchenwald

Die letzte Art des Laubwaldes ist der Rotbuchenwald. Sie ist die bestimmende Vegetationsform Mitteleuropas und besteht, wie der Name bereits sagt, aus Rotbuchen.

Rotbuchen sind anderen Bäumen oft überlegen, da sie sehr schnell wachsen und ein niedriges Lichtbedürfnis besitzen. Aus diesem Grund gibt es natürlicherweise sehr wenige Mischwälder, da sich andere Baumarten nur schwer durchsetzen können.

Die Rotbuchenwälder beherbergen eine Vielzahl von Tieren und kleineren Pflanzen, durch das hohe Vorkommen von Totholz. Dies ist die perfekte Bedingung für Fledermäuse und andere Lebewesen, die auf der Suche nach Brutraum und Unterschlupf sind.

Bild eines Buchenwaldes im Herbst

Die Schutzfunktion des Laubwaldes

Jetzt wissen wir alles über den Laubwald, wie er aufgebaut ist und was für verschiedene Arten es gibt. Doch was sind die Vorteile des Waldes? Im folgenden Abschnitt erfährst du alles darüber, wieso unsere Wälder so wichtig sind und wie sie uns Menschen und unserer Natur helfen!

Der erste positive Faktor des Waldes ist der Schutz des Bodens. Der Boden ist die Lebensgrundlage aller Landlebewesen – auch des Menschen!

Die Wurzeln der Bäume halten den Boden zusammen, um vor Erosionen durch Wasser und Wind zu schützen. Außerdem unterstützen die tiefgehenden Wurzeln die Bodenbildung und die Laubmassen treiben die Humusproduktion voran.

Auch unterstützen die Pflanzen des Waldes das Klima. Sie sind wie natürliche Luftfilter, die die Luftqualität verbessern. Neben dem Betreiben von Photosynthese dient der Wald als eine Art Kamm: Schadstoff und Staub werden aus der Luft gefiltert, indem sie neutralisiert oder abgebaut werden.

Jedoch ist die Schadstoffbelastung in vielen Gebieten der Welt heutzutage zu hoch und übersteigt die Filterkapazitäten der Wälder immens.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aufnahme und Abgabe von Wasser. Der Waldboden verhält sich wie ein Schwamm und zieht sich bei Niederschlag mit Regenwasser voll. Bei Trockenheit gibt er das gespeicherte Wasser dann an Pflanzen und Fließgewässer ab.

Der Wald leistet außerdem weitere Leistungen für uns Menschen wie zum Beispiel:

  • Schall- und Lärmschutz
  • Positive Auswirkung auf das Landschaftsbild
  • Erholungsfunktion für den Menschen

Laubwald – Die wichtigsten Fakten im Überblick 

  • Ein Laubwald beherbergt (nahezu) ausschließlich Laubbäume
  • Laubwälder bestehen aus verschiedenen Etagen, die von unterschiedlichen Tieren und Pflanzen bewohnt werden
  • Es gibt unterschiedliche Arten von Laubwäldern
  • Der Wald bringt uns und unserer Umwelt viele Vorteile  

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FAQ – Laubwälder

Wenn du noch offene Fragen hast, schau gerne in unser FAQ! Um die Antwort zu sehen musst du nur auf + klicken und schon erscheint die Antwort.

Was ist der Unterschied zwischen Nadelwald und Laubwald?

In Laubwäldern wachsen nahezu ausschließlich Laubbäume, also Bäume, die Blätter besitzen. Nadelwälder bestehen im Gegensatz dazu beinahe nur aus Nadelbäume.

Welche Laubbäume gibt es?

Es gibt über 60 verschiedene Laubbaum Familien und Hunderte von verschiedenen Laubbaum Arten. Grob aufteilen lassen sich alle Laubbäume in Sommergrüne und Immergrüne Bäume.

Welche Arten von Wäldern gibt es?

Die Wälder lassen sich in Laubwälder, Nadelwälder und Mischwälder unterteilen. Manchmal werden Regenwälder ebenfalls als eigene Art angesehen.

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