Jugendstil – ein wichtiger Stil, einfach erklärt! (+ Beispiele)

Suchst Du nach typischen Merkmalen oder berühmten Vertretern? Ist Art nouveau und Jugendstil das gleiche? Kam der Kubismus davor oder danach? Und wann endete die Bewegung? Das und andere interessante Eckdaten haben wir Dir hier zusammengestellt.

Also: Nicht mehr lange suchen, einfach loslegen!

Warum heißt es Jugendstil?

Es gab da mal eine Zeitschrift für moderne Künstler, die sich nicht besonders für die alte Kunst interessierten. Die Zeitschrift hieß Jugend und erschien 1896. Die Künstler schauten rein, regten sich auf (oder auch nicht), und malten dann ein Bild, gestalteten Möbel, Häuser, oder Kleidung. Früher war das ungefähr so wichtig wie heute Social Media.

Reformstil, Modern Style, Secessionsstil – Ein Stil, viele Namen.

In Deutschland sagt man zwar immer “Jugendstil”, in anderen Ländern nennt man das aber anders. Der bekannteste Name im Ausland ist Art nouveau. So nennt man Jugendstil in Frankreich. Weitere Länder und Namen:

Zeitraum der Bewegung

Schon bevor die Zeitschrift Jugend zu kaufen war, machten sich Künstler dieser Zeit auf, um etwas Neues zu machen. Deshalb sagt man heute grob, dass der Jugendstil zwischen 1890 bis 1910 stattfand.

Die Kunstepochen, die davor und danach kamen, haben wir Dir hier mal
übersichtlich dargestellt:

Was ist typisch für den Jugendstil?

Du fragst Dich jetzt wahrscheinlich, wie das ganze Jugendstil-Zeug nun aussieht und woran man ihn erkennt.

Funktionalität und Ästhetik – das Motto der Bewegung.

Vorbild war die Arts and Crafts Bewegung, welche die Natur zum Vorbild nahm. Besonders der Künstler und Autor William Morris galt als Inspiration (wird selbst aber nicht im Jugendstil eingeordnet).

Der Jugendstil tat dies dann auch. Wie die Natur sollte auch die Kunst und das Design funktional und natürlich schön wirken. Deshalb hatten die Jungendstilkünstler auch so einen starken Bezug zur Einrichtung von Häusern und gestalteten gerne Geschirr und Besteck (die ja schließlich funktionieren sollten).

Im Jugendstil designte Gegenstände sehen häufig ein wenig “japanisch” aus (das nennt man auch Japonismus). Auch war den Künstlern wichtig zu werkeln, also irgendwas mit ihren Händen zu erarbeiten (oder erarbeiten zu lassen).

Im Jugendstil sieht man also häufig:
–  geometrische Motive (d.h. Dreiecke, Kreise, Punkte)
–  pflanzliche Motive
–  Tiere und Fabelwesen
–  keine Symmetrie mehr notwendig
–  Ornamente (d.h. Verzierungen, meist geometrisch oder pflanzlich)
–  Symbolik

Wo gibt’s wichtige Beispiele für den Jugendstil?

In Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, … irgendwie (fast) überall. Ein paar Beispiele sind:
–  Frankreich: “Lavirotte Building” (Paris, 1899 – 1901)
–  Deutschland: “Ernst Ludwig Haus” (Darmstadt, 1900)
–  Belgien: “Hotel Tassel” (Brüssel, 1893)
–  Österreich: “Wiener Secessionsgebäude” (Wien, 1898)
–  Russland: Die bekannten “Fabergé Eier” (St. Petersburg, 1885 – 1917)
–  Spanien: “Sagrada Familia” (Barcelona, seit 1883 im Aufbau)

Wer hat beim Jugendstil alles mitgemacht?

Du hast sicherlich schon eines festgestellt: Im Jugendstil gab es (1) viele Künstler, und (2) wurde nicht nur gemalt. Architektur, Inneneinrichtung, Kleidung, und auch Skulpturen, Möbeldesign und Keramikdesign waren genauso wichtig.

Damit es kein Problem für Dich ist, in dieser Epoche den Überblick zu behalten,
haben wir eine übersichtliche Tabelle zusammengestellt. Hier kannst du viele wichtige Künstler, ihre Tätigkeit, und ein Hauptwerk von ihnen nachschlagen:

Jugendstil – FAQs