Was ist Platons Höhlengleichnis? Worum genau geht es dabei? Und was will Platon uns damit sagen? Wer war Platon überhaupt? Hier liefern wir dir die Antworten. Also:
Wer war Platon?
Platon war ein berühmter Philosoph im alten Griechenland. Er wurde um etwa 428 vor Christus in Athen geboren und verbrachte dort sein ganzes Leben. Seine Ausbildung als Philosoph erhielt Platon von einem anderen sehr bekannten Philosophen, von dem du vielleicht auch schon einmal gehört hast: Sokrates. Platon sollte selbst später in Aristoteles einen anderen sehr berühmten Schüler haben.
Artistoteles schrieb über viele verschiedene Themen, unter anderem auch über das perfekte Theaterstück. Hier findest du mehr zum aristotelischen Drama.
Platon gilt als der Urvater des sogenannten Idealismus. Dieser bedeutet grob gesagt, dass der Geist des Menschen die Welt beeinflusst. Die Grundaussage von Platons Philosophie lautet wie folgt: alles was es gibt, basiert auf einer Idee. Im Prinzip gibt es, laut ihm, zwei Welten. Die eine Welt ist die normale Welt, in der wir uns alle gerade befinden. Die andere Welt ist die der Ideen. Jedes Lebewesen und jeder Gegenstand hat eine entsprechende Idee in dieser Welt. Um also besser erklären zu können, wie er sich das Ganze vorstellt, hat Platon sich ein Gleichnis ausgedacht: Das Höhengleichnis.
Das Höhlengleichnis
In einer Höhle sitzen ein paar gefesselte Menschen. Ihre einzige Lichtquelle ist ein Feuer, das hinter ihnen brennt und Licht auf die Höhlenwand vor ihnen wirft. Nun trägt jemand anders diverse Gegenstände an diesem Feuer vorbei, wodurch die Gegenstände Schatten auf die Höhlenwand werfen. Man kann sich das ein bisschen so vorstellen, wie bei einem Kino.
Diese Schatten sind alles, was diese Menschen bisher gesehen haben. Jetzt schafft es einer dieser Menschen, sich zu befreien und rennt aus der Höhle. draußen sieht er die wahre Welt, die Sonne, den Himmel und lauter andere Sachen, die die anderen Menschen in der Höhle nicht kennen. Er sieht auch, wie die Schatten an die Höhlenwand geworfen werden, und welche Gegenstände diese Schatten erzeugen. Beflügelt von seiner Entdeckung rennt der Befreite zurück in die Höhle und befreit die anderen.
Begeistert erzählte er ihnen von der Welt draußen und davon, dass sie immer nur die Schatten von richtigen Gegenständen gesehen haben. Die anderen Menschen reagieren ungläubig. Als er weiterhin darauf besteht, die Wahrheit gesehen zu haben, bringen ihn die anderen schließlich um.
Deutung des Höhlengleichnisses
In erster Linie dient das Höhlengleichnis dazu, Platons Vorstellungen von den zwei Welten zu erklären. Die Menschen in der Höhle sehen die Dinge nicht so, wie sie wirklich sind. Sie sehen nur Abbilder. So geht es, Platons Vorstellung nach, uns allen in dieser Welt. Auch wir sehen nur die Abbilder aller Dinge und nicht wie sie wirklich sind. Wie die Dinge wirklich sind, sieht man nur in der Welt der Ideen, die ihre Schatten auf unsere wirft.
Der Flüchtling aus der Höhle soll einen Philosophen darstellen, der die Wahrheit verstanden hat. Wie vielen Philosophen damals, schlägt ihm Ablehnung entgegen, die sogar in seinem Tod gipfelt.
Auch Platons Lehrer Sokrates schlug die Ablehnung der Leute entgegen. Unter anderem warf man ihm vor, dass er mit seinen Lehren die Jugend verderben würde. Das ging soweit, dass Sokrates schließlich vor Gericht gestellt und dazu verurteilt wurde, Selbstmord zu begehen. Der stolze Sokrates trank, umgeben von seinen Freunden, eine Tinktur aus einer giftigen Pflanze.
Was wurde aus Platons Ideen?
Als Begründer des Idealismus ist Platon einer der einflussreichsten Philosophen überhaupt. Jeder, der in irgendeiner Form behauptet, dass der Geist die Welt um einen herum beeinflusst, stellt sich damit in seine Tradition. Darunter finden sich viele Schwergewichte der Philosophie, wie Kant, Leibnitz (nicht der von den Keksen), Hegel oder Descartes. Lustigerweise war es gleich sein Schüler Aristoteles, der ihm widersprach: nach Aristoteles beeinflusst die Welt den Geist und nicht andersherum. Diese Denkweise nennt man Realismus.
Ein bisschen zeigt sich das in Raphaels „die Schule von Athen“: Platon, der Idealist, der sich auf etwas Höheres beruft, zeigt nach oben. Der Realist Aristoteles hingegen zeigt nach vorne, auf die Welt, wie wir alle sie sehen.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
Was ist das Höhlengleichnis?
Das Höhlengleichnis ist ein Gleichnis des griechischen Philosophen Platons, dass seine Vorstellung der Welt der Ideen veranschaulichen soll.
Wer war Platon?
Platon war ein Philosoph im alten Griechenland. Er war ein Schüler des berühmten Sokrates und begründete die Schule des Idealismus.
Was bedeutet das Höhlengleichnis?
Das Höhlengleichnis soll darstellen, dass auch wir in unserer Welt nur die “Schatten” der Dinge sehen, wie sie wirklich sind.
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In ihrem Widerspruch (Idealismus, Realismus) zeigen sie, dass sie beide auch nur einer Teilwahrheit (der Illusion des Daseins, dem Schein) auf den Leim gekrochen sind. Falls tatsächlich irgendetwas irgendetwas auf irgend eine Art und Weise beeinflussen würde, dann müsste dies eineindeutig für alle erkennbar sein.
Das Gift für Sokrates war ein “Schierlings“-Becher , der Schierling ist eine Pflanze,
kein PILZ .
Höhlenbeispiel sehr gut dargestellt.