Spätestens ab der weiterführenden Schule empfinden viele Schülerinnen und Schüler das ständige Lernen als nervig und stressig. Täglich stehen Hausaufgaben an, es muss für unangekündigte Leistungsfeststellungen gepaukt werden, Referate sind vorzubereiten und dann kommt natürlich noch die gefürchtete Klausurenphase.
Damit Kinder in Lernphasen effektiv und richtig lernen und ihr schulisches Potenzial optimal entfalten können, sollten Sie als Eltern nicht nur auf eine ideale Lernumgebung achten. Wichtig ist auch, dass die Kinder in den Lernphasen gesund bleiben.
Denn: Der Stress und der Leistungsdruck schwächen das Immunsystem. Gerade in anstrengenden Lernphasen heißt es daher, die Gesundheit Ihres Kindes nicht aus den Augen zu verlieren und durch gesunde Ernährung und ausreichend Ruhepausen für Erholung zu sorgen.
Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Nachwuchs dabei unterstützen können, gesund zu bleiben und dennoch erfolgreich zu lernen.
Oft wünschen sich Eltern, dass Ihr Kind direkt nach der Schule mit dem Lernen beginnt. Bedenken Sie aber: Auch Ihr Kind hat schon einen anstrengenden „Arbeitstag“ hinter sich und bereits mehrere Stunden lang konzentriert zugehört und neues Wissen aufgenommen.
Wenn es nach der Schule erstmal eine Stunde Zeit für sich haben möchte, ist das vollkommen in Ordnung. Eine solche Pause trägt nicht nur zu einem höheren Lernerfolg bei, sondern schützt auch vor Überlastung und wirkt sich somit positiv auf das Immunsystem aus.
Auch bei längeren Lernphasen sollte Ihr Kind daran denken, dass es hin und wieder eine Pause einlegen muss. Als Faustregel gilt: Wenn Ihr Kind 60 Minuten lang gelernt hat, sollte es sich eine Pause von ungefähr zehn Minuten gönnen.
Nach einer 90-minütigen Lernphase sollten es dann schon 15 Minuten sein. Wichtig ist auch, die Lernpause clever zu gestalten. Sinnvolle Pausen beinhalten wenigstens zwei der folgenden vier Punkte:
- Bewegung: Nach dem langen Sitzen freut sich der Körper über ein paar Lockerungs- oder Dehnungsübungen.
- Frische Luft: Einmal durchlüften kann schon ausreichen, aber natürlich können Kinder während der Pause auch kurz nach draußen gehen, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen.
- Ernährung: Eine Pause eignet sich gut für eine Nahrungsaufnahme. Auch das Trinken sollte nicht vergessen werden!
- Geistige Entspannung: Manche Kinder machen ein paar Achtsamkeitsübungen oder meditieren, um ihren Geist zu entspannen. Anderen hilft es, ein paar Seiten in einem Buch zu lesen, wieder andere hören einfach ihre Lieblingsmusik.
Während der Pausenzeit gilt aber: Finger weg vom Handy. Oftmals starren Kinder heutzutage beim Lernen sehr viel auf einen Bildschirm, sodass auch die Augen mal eine Pause brauchen.
Außerdem kann sich der Kopf beim Scrollen am Smartphone oder Zocken am Tablet nicht wirklich entspannen. Andere Aktivitäten eignen sich für die Pausenzeit daher besser. Achten Sie als Eltern darauf, dass Ihr Kind die Pausenzeit nicht zu lange ausdehnt.
Denn: Je länger die Pause dauert, desto schwerer fällt Ihrem Kind dann der Wiedereinstieg ins Lernen. Kürzere Pausen sind besser, um die Lernmotivation aufrechtzuerhalten.
Auf ausreichend Schlaf achten
Gerade, wenn Kinder viel lernen müssen und dementsprechend weniger Freizeit haben, ist es natürlich verlockend für sie, abends länger wach zu bleiben. Viele Kids sind erleichtert, wenn sie einen weiteren Lerntag erfolgreich über die Bühne gebracht haben und weigern sich, abends ins Bett zu gehen.
Oft wollen sie noch länger fernsehen oder ein bisschen auf dem Tablet oder der Konsole spielen. In einem gewissen Maß ist das natürlich okay, aber übertreiben sollten es die Kinder mit der abendlichen Bildschirmzeit nicht.
Denn: Wie etwa unter Gesundheitszentrale.eu beschrieben ist, leiden Kinder mit zu hoher Bildschirmzeit häufig nicht nur an einer reduzierten Konzentrationsfähigkeit, sondern auch an Einschlafstörungen.
Beides in Kombination wirkt sich negativ auf die Gesundheit Ihres Kindes und auf den Lernerfolg aus. Wenn Ihr Kind nach einem Tag voller Lernen also abends etwas länger wach bleiben möchte, vereinbaren Sie am besten ein paar Regeln:
- Beschränken Sie die Bildschirmzeit auf eine kurze Zeitspanne.
- Ermuntern Sie Ihr Kind, stattdessen in einem Buch zu lesen oder einem anderen entspannenden Hobby nachzugehen.
- Legen Sie eine Zeit fest, zu der Ihr Kind spätestens ins Bett geht. Achten Sie darauf, dass diese Zeit eingehalten wird, damit Ihr Kind morgens nicht zu müde für die Schule ist.
Ausreichend Schlaf ist letztlich auch wichtig für ein gesundes Immunsystem und hilft Ihrem Kind dabei, während der Lernphasen fit und gesund zu bleiben.
Gesunde Snacks wählen
Auch Lernen ist Arbeit und die geistige Anstrengung kann Ihr Kind hungrig machen. Als Nervennahrung greifen dann viele Kids gerne zu Süßigkeiten.
Einmal am Tag ein paar Gummibärchen, einige Stückchen Schokolade oder eine Kugel Eis sind auch laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kein Problem.
Aber: Übertreiben sollte Ihr Kind es natürlich mit den süßen Leckereien nicht. Gerade beim Lernen treibt der Zucker den Insulinspiegel erstmal hoch, sodass die Kinder einen Energieschub spüren. Danach kommt aber das Motivations- und Konzentrationstief, denn der Blutzuckerspiegel sinkt ganz schnell wieder rapide ab.
Die Kinder fühlen sich dann müde, antriebslos, abgelenkt und unkonzentriert. Achten Sie daher am besten darauf, dass Ihr Kind während der Lernphasen bei Hunger oder Appetit zu gesunden Snacks greift. Gut geeignet sind beispielsweise:
- Trockenfrüchte
- Obst
- Gemüsesticks
- Vollkornbrot
- Nüsse
Wenn das Lernen dann abgeschlossen ist, darf Ihr Kind sich auch gerne mit einer kleinen Süßigkeit belohnen.
Genug trinken
Eine ausreichende Wasserzufuhr ist zum einen wichtig für das Gehirn. Die Flüssigkeit hilft dabei, konzentriert, schnell und optimal zu arbeiten. Zum anderen ist das Trinken bedeutsam, um während der stressigen Lernphasen gesund zu bleiben.
Die Nieren- und Darmfunktion reguliert sich, die Schleimhäute werden befeuchtet und Erreger haben schlechtere Chancen, sich überhaupt erst einzunisten. Manche Kinder vergessen das Trinken beim Lernen.
Erinnern Sie Ihren Nachwuchs daher regelmäßig daran und achten Sie darauf, dass am Schreibtisch immer ein Glas Wasser oder ungesüßter Tee steht.
An regelmäßige Bewegung denken
Ein Ausgleich zum Lernen ist gerade in stressigen Lernphasen für Kinder sehr wichtig. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich in dieser Zeit ausreichend bewegt. Mindestens anderthalb Stunden Bewegung am Tag sollten es sein – am besten an der frischen Luft.
Welche Sportart Ihr Kind ausübt, ist ihm überlassen. Manchmal genügt auch ein zügiger Spaziergang. Hauptsache, Ihr Kind bleibt in Bewegung, denn dadurch wird das Gehirn leistungsfähiger und nebenbei auch das Immunsystem gestärkt.
Das ist wichtig, damit Ihr Kind gesund durch die Lernphase kommt.
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