Liberté, Égalité, Fraternité – Das hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört.
Doch was hat das mit der französischen Revolution zu tun? Und wie kam es eigentlich zu der französischen Revolution?
Hier zeigen wir dir jetzt, aus welchen Gründen es zur Revolution kam, wie sie ablief, wer dabei die wichtigsten Persönlichkeiten waren, wie sie endete und was für einen Einfluss sie auf ganz Europa hatte.
Liberté, Égalité, Fraternité – auf Deutsch “Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit”, das waren die Schlagwörter der Französischen Revolution. Denn genau nach diesen Rechten versuchten die französischen Bürger zu kämpfen.
Die 10 jährige französische Revolution startete 1789, die Menschen versuchten, für ihre Rechte einzustehen und wollten sich aus dem Kastensystem befreien.
Sie lehnten sich immer mehr gegen die Herrschaft des Königs und griffen zu teils brutalen Mitteln.
Und dies erschütterte letztendlich nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa.
Wann war die französische Revolution?
10 Jahre lang ging die französische Revolution. Dabei lässt sie sich nicht in einem Zug zusammenfassen.
Französische Revolution Zeitstrahl
Ursachen der französischen Revolution
Um die französische Revolution zu verstehen, sollte man zuerst die Hintergründe betrachten und erkennen, wieso die Menschen damals so unzufrieden waren.
Dafür gibt es 4 Hauptgründe, die wir dir nachfolgend Schritt für Schritt erklären. Aber fangen wir erst einmal mit der Ausgangssituation an.
Ausgangssituation
Bevor die französische Revolution ausbrach, war Frankreich bereits 100 Jahre lang das mächtigste Land Europas.
König Ludwig der 14. (1638-1715) führte eine neue Form der Herrschaft ein. Dem Absolutismus. Damit hatte er die vollkommene und absolute Macht über das System.
Er verstand sich selbst als Gott gesandt.
Im absoluten Kontrast standen die meisten Bürger. Die Gesellschaft war geprägt von der Ständegesellschaft und 98% der Bürger und Bürgerinnen gehörten dem niedrigsten Stand an.
Hatten somit auch keinerlei Entscheidungskraft.
Und wie man so schön sagt “Nicht alles ist Gold, was glänzt” fängt auch das mächtigste Land Europas an zu brechen.
Der französische Staat funktionierte nicht so, wie er sollte. Und genau da liegen die Gründe für die französische Revolution.
Grund 1 – Die Machtlosigkeit der 3. Standes
Wie bereits erwähnt, ist die damalige Gesellschaft aufgeteilt in 3 Stände.
Während die ersten beiden Stände, der Klerus und der Adel keine Steuern zahlen und teilweise mit im Schloss Versailles wohnen.
Sind es die übrigen 98% der Bevölkerung Frankreichs, die einfachen Bürger und Bauern, die alles zahlen.
Und zusätzlich haben sie keine einzigen Rechte oder Entscheidungskräfte über das, was mit dem Geld passiert.
Ebenso haben sie keine Möglichkeit, in einen höheren Stand aufzusteigen. Jobs, wie zum Beispiel Beamte oder Offiziere, sind für Adlige “reserviert”.
Grund 2 – Wirtschaftskrise und Hunger
Die meisten Menschen in Frankreich lebten in ziemlicher Armut.
Von ihrer Ernte mussten sie beispielsweise immer etwas an den Staat oder den Adel abgeben und hohe Steuern zahlen.
Zusätzlich kam es 1789 zu extrem schlechten Wetterverhältnissen. Dadurch war die Ernte schlecht ausgefallen und die Brotpreise stiegen enorm.
Die normalen Bürger konnten sich kaum noch Brot leisten und litten unter starken Hungersnöten.
Grund 3 – Staatsschulden
König Ludwig hatte eine hohe Kriegspolitik, die zusätzlich mit hohen Kosten verbunden war.
Das Geld dazu hatte Frankreich allerdings nicht. Dadurch verschaffte der König seinem Land hohe Staatsschulden. Und um diese Zinsen zahlen zu können, lieh er sich noch mehr Geld.
Ein endloser Teufelskreis, der Frankreich immer mehr in die Misere steuerte.
Grund 4 – Die Aufklärung
Selbst im 18. Jahrhundert dachten die meisten Menschen noch an Ideologien des Mittelalters. Sie glaubten also daran, dass das Ständesystem und die Armut so von Gott gewollt waren.
Die französische Revolution im Detail
Aus diesen Gründen wurde die Unzufriedenheit in der französischen Bevölkerung immer größer. Die Gesellschaft wollte Veränderungen und ihr Wille war eindeutig. Diese Veränderung musste allerdings über lange Zeit erkämpft werden.
Erste Phase – Der Anfang der Revolution (1789-1791)
In der ersten Phase war es dann so weit. Der dritte Stand lehnte sich das allererste Mal gegen den königlichen Herrscher auf.
Dabei lässt sich die Phase in verschiedene Akte aufteilen. Und begonnen hat alles mit der Generalversammlung.
Akt 1 – Die Generalversammlung
Die Generalversammlung war eine Versammlung, bei der aus jedem Stand (Klerus, Adel und Bürger) gewählte Vertreter mit dem König sich in Versailles trafen, um neue Verordnungen, wie zum Beispiel Steuererhöhung durchzusetzen.
Da jeder Stand nur eine Stimme hatte, waren die Bürger und Bauern eigentlich machtlos.
Während der Generalversammlung kam es dann zu Uneinigkeiten. So setzen aus Protest einige Bürger ebenfalls ihren Hut mit dem König zusammen auf (eigentlich dem Adel vorbestimmt und damit ein Zeichen des Adels).
Der dritte Stand erkannte früh seine Machtlosigkeit und forderte, dass jeder Vertreter eine Stimme erhält und nicht eben nur jeder Stand. (Es waren 600 Vertreter der Bürger und jeweils 300 Vertreter von Klerus und Adel).
Dies lehnten die anderen Stände und der König ab. Jedoch nicht alle, einige ärmere Adeligen und auch Dorfpfarrer schlossen sich der Meinung des 3. Standes an.
Der König befiehl darauf hin, dem dritten Stand zu gehorchen und sperrte Versailles ab.
Akt 2 – Die Nationalversammlung
Die Nationalversammlung waren eben die Vertreter des 3. Standes. Sie betitelten sich als wahre Vertreter des ganzen französischen Volkes und forderten die gleichen Rechte für alle Franzosen.
Der König wiederum befahl der Nationalversammlung, nach Hause zu gehen.
Als der König nun seine Machtlosigkeit erkannte, befahl er den anderen beiden Ständen, sich der Nationalversammlung anzuschließen. Damit verlor er seine alleinige Macht.
Dennoch war die Nationalversammlung noch verhältnismäßig gesittet vonstatten gegangen.
Anders sah es auf den Straßen von Paris aus. Die Bürger und Bürgerinnen hungerten seit Wochen und auch nach einer schnellen Verfassungsänderung sah es noch nicht aus.
Akt 3 – Der Sturm auf Bastille
Die Bürger von Paris bekamen die Angst, dass der König den Plan verfolgte, die Nationalversammlung mit der Armee aufzulösen.
Aus diesem Grund besorgten sie sich Waffen und versperrten die Straßen mit Barrikaden.
Sie zogen vor Bastille, dem Staatsgefängnis. Nachdem über 100 Leute erschossen wurden, eroberten die Franzosen Bastille und stahlen die Waffen und Munition, die dort lagerten.
Dies ist der offizielle Beginn der französischen Revolution und ist noch heute Nationalfeiertag in Frankreich.
Akt 4 – Erklärung der Menschenrechte
Und dann ist es erstmals so weit. Die Nationalversammlung beschließt neue Gesetze.
Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte im August 1789.
Diese Erklärung legte fest, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und dass sie bestimmte Rechte haben, wie das Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum.
Sie war ein wichtiger Schritt hin zur Schaffung einer demokratischen Gesellschaft in Frankreich.
Akt 5 – Die Unterschrift
Doch das Problem an den neuen Menschenrechten war, dass der König diese nicht unterschreiben wollte.
Daraufhin zogen über 7000 Frauen aus Paris vor das Schloss Versailles und demonstrierten gewaltbereit.
Sie drangen in das Schloss ein und letztendlich war der König gezwungen, ihnen nach Paris zu folgen und die neuen Gesetze zu unterschreiben.
Zweite Phase – Die Schreckensherrschaft (1791-1794)
Während die erste Phase zwar schon viele Veränderungen mit sich brachte und revolutionäre Gesetze aufgestellt wurden, brachte sie jedoch dem armen Volk auch nicht viel.
So wurde nämlich in dem Gesetz auch festgelegt, dass nur die Bürger wählen dürfen, die zum Beispiel Grundbesitz hatten. Frauen hatten sowieso nicht die Rechte.
Letztendlich brachten die Menschenrechte also fast nur den Großbürgern etwas und nicht dem einfachen Volk (was aber die Mehrheit ist).
Daraus entstanden 2 größere Gruppen, die sich radikaler für die Weiterführung der Revolution einsetzen wollten, die Sansculotten und die Jakobiner.
Im Jahr 1792 begann Frankreich den Krieg gegen die Monarchien Europas, die sich gegen die Revolution stellten. Dies führte zu einer Verschärfung der Spannungen innerhalb Frankreichs.
Nachdem der Krieg verloren ging und Frankreich sich zurückzog, wurde König Ludwig verantwortlich gemacht und letztendlich von den nun an die Macht gekommenen Jakobiner hingerichtet.
Die Jakobiner, unter Führung Robespierres, blieben an der Macht und ließen jeden hinrichten, der sich gegen die Revolution stellte. Deshalb wird die 2. Phase die Schreckensherrschaft genannt.
Dennoch verlor die Revolution nicht an Begehrtheit. Bis die Jakobiner die Kontrolle verloren hatten, wer alles Gegner war und wer nicht. Die Revolutionäre wandten sich gegen ihn.
1994 wurde Robespierres festgenommen und kurz darauf hingerichtet.
Dritte Phase – Das Ende der Revolution? (1795-1799)
Die letzte Phase der Französischen Revolution begann 1794 und endete 1799. Es beginnt mit dem Ende der Herrschaft und dem Beginn des Direktoriums und letztendlich dem Aufstieg Napoleon Bonapartes.
Während dieser Phase wurden viele der revolutionären Ideale, wie die Gleichheit und Freiheit unterdrückt und durch autoritäre Herrschaft ersetzt.
Der Terror wurde eingesetzt, um jeglichen Widerstand zu unterdrücken und die Macht der Regierung zu sichern.
Es gab mehrere Regierungsumbildungen und Machtwechsel, bis schließlich Napoleon Bonaparte an die Macht kam und das erste Konsulat errichtete.
Seine Herrschaft markierte den Übergang von der Revolution zur Restauration und dem Beginn des napoleonischen Zeitalters. Gleichzeitig setzte er das Direktorium vollkommen ab.
Napoleon Bonaparte – Das vollkommene Ende der Revolution
Napoleon Bonaparte beendete die französische Revolution, indem er eine autoritäre Regierung etablierte und viele der revolutionären Ideale unterdrückte.
Er schuf eine starke Zentralregierung, die alle Aspekte des Lebens kontrollierte und die Macht der Aristokratie und der Kirche wiederherstellte.
Napoleon setzte auch den Terror ein, um jeglichen Widerstand zu unterdrücken und die Macht der Regierung zu sichern.
Er schuf eine neue Verfassung, die ihm selbst als erstem Konsul unbeschränkte Macht verlieh und die Rolle des Parlaments beschnitt.
Er führte auch eine Reihe von Reformen durch, die darauf abzielten, die Wirtschaft und die Verwaltung des Landes zu modernisieren und zu stabilisieren.
Napoleon hat auch die Ideale der Revolution wie Freiheit und Gleichheit durch eine Ideologie der nationalen Einheit und des Krieges ersetzt.
Er hat viele Länder erobert und ein einheitliches Gesetz und eine einheitliche Währung in diesen Ländern eingeführt, was zur Schaffung eines französischen Imperiums führte.
Auswirkungen auf Europa
FAQ – das wichtigste der französischen Revolution
Was war die Französische Revolution?
Die Französische Revolution war eine historische Bewegung, die von 1789 bis 1799 in Frankreich stattfand und die Monarchie abschaffte und die Republik einführte. Es war ein Wendepunkt in der Geschichte Frankreichs und hatte auch Auswirkungen auf ganz Europa und die Welt.
Was waren die Ursachen der Französischen Revolution?
Die Ursachen der Französischen Revolution waren vielschichtig und umfassten sowohl langfristige als auch kurzfristige Faktoren. Langfristige Ursachen umfassten die soziale Ungerechtigkeit, die wirtschaftliche Notlage und die politische Unterdrückung. Kurzfristige Ursachen umfassten die hohen Steuern und die Finanzkrise, die durch den Krieg und den aufwendigen Lebensstil des Hofes verursacht wurden.
Was waren die wichtigsten Ereignisse der Französischen Revolution?
Einige der wichtigsten Ereignisse der Französischen Revolution sind die Eröffnung der Generalversammlung der Dritten Stand, die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die Hinrichtung von König Ludwig XVI, die Einführung der Republik, die Herrschaft des Jakobinerklubs, die Schreckensherrschaft und die Errichtung des Direktoriums.
Was waren die wichtigsten Ereignisse der Französischen Revolution?
Einige der wichtigsten Ereignisse der Französischen Revolution sind die Eröffnung der Generalversammlung der Dritten Stand, die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die Hinrichtung von König Ludwig XVI, die Einführung der Republik, die Herrschaft des Jakobinerklubs, die Schreckensherrschaft und die Errichtung des Direktoriums.
Was waren die Auswirkungen der Französischen Revolution?
Die Auswirkungen der Französischen Revolution waren vielschichtig und umfassten sowohl positive als auch negative Veränderungen. Positiv waren die Abschaffung der Monarchie und die Einführung der Republik, die Schaffung einer Mittelschicht, die Abschaffung der Feudalherrschaft und die Unterstützung der Vernunft und der Aufklärung. Negative Auswirkungen waren die Schreckensherrschaft, der Terror, der Krieg und die Unterdrückung der Ideale der Revolution.
Nicht schlecht nicht schlecht muss ich sagen macht weiter so