Wer war die Brücke? Wer ist der Blaue Reiter? Und was haben die beiden mit dem Expressionismus zu tun?
Obwohl wir von einer sehr kurzen Kunstepoche sprechen, ist es eine besonders schaffensreiche Zeit für ihre Künstler. Das kann manchmal zu Verwirrung führen.
Damit du dich besser in diesem Stil der Moderne zurechtfindest, haben wir alle wichtigen Information für dich zusammengefasst.
Lass uns gleich mit der Expressionismus Definition beginnen!
Im Expressionismus geht es mehr um den Ausdruck von Gefühlen, aber nicht auf eine Art, die schön oder lehrend ist. Es geht wirklich nur darum, den Betrachter wissen zu lassen, wie der Künstler seine eigenen Gefühle ausdrücken möchte.
Anders als im Vorgänger Impressionismus gehen die Künstler nicht davon aus, dass alle Menschen dasselbe fühlen.
Der Expressionismus zielt nicht darauf ab, schön zu sein. Er soll auch nicht die Realität dokumentieren. Es handelt sich wie bei dem Impressionismus um einen experimentellen, modernen Kunststil.
Expressionismus Merkmale
Der Expressionismus hat trotz seiner sehr kurzen Epoche bis heute einen großen Einfluss auf die Kunstwelt. Ein Grund dafür ist, dass viele Expressionismus Bilder bis heute als “zeitlos” wahrgenommen werden.
Der Grund dafür ist, dass der Expressionismus sich als erster Kunststil zum ersten Mal komplett von festen Dimensionen und an die Realität gebundenen Darstellungen löst.
Im folgenden Teil möchten wir dir die Expressionismus Merkmale gerne genauer erklären!
Farben
Im Gegensatz zum Impressionismus wird im Expressionismus eher darauf verzichtet, Farben zu mischen. Die Farben sind starke Töne und auch oft primärfarben, die ohne Abstufungen oder Mischungen flächig auf der Leinwand aufgetragen werden.
Expressionisten arbeiten oft mit schwarz, besonders auffällig sind die dicken schwarzen Umrandungen und Linien, die viele Expressionisten in ihren Werken verwendeten.
Sie verleihen den Expressionismus Bildern oft einen sehr dramatischen Charakter. Jedoch sind die dicken schwarzen Umrandungen nicht immer ein Muss.
Komposition
Dazu kommt die komplette Loslösung von Kompositionsregeln. Es gibt in diesem Kunststil keine Räumlichkeit. Expressionistische Werke sind oft chaotisch, die Leinwände und Drucke werden mit verschiedenen Motiven ganz aufgefüllt.
Dazu kommt, dass es keine festen Regeln zur Darstellung von Motiven gibt. Es wurde alles gemalt, was den Künstler bewegte. Auch gemalte Motive imitieren oft den Stil von Linoleum und Holzschnittdrucken, die unter Expressionisten auch besonders beliebt waren.
Die Formen von Objekten haben immer eine sehr deutliche und starke Form – obwohl der Expressionismus auf klare Kompositionen verzichtet, werden Objekte nun sehr deutlich dargestellt.
Im Gegensatz zum Impressionismus der Kompositionsregeln folgte, jedoch Objekte sehr verschwommen und vage darstellte.
Motive
Die Motive des Expressionismus sind unter anderem: Tiere als Metaphern für menschliche Gefühle, Szenen des Stadtlebens – besonders die Goldene 20er in Berlin, Selbstporträts der Künstler, Porträts anderer Künstler und Stillleben.
Dazu kommen Motive, in denen die Künstler ihre Erfahrung und Trauma des Ersten Weltkriegs verarbeiten.
Nachfolgende Kunststile – Das Erbe des Expressionismus
Manche Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner blieben zeit ihres Lebens dem Stil des Expressionismus treu, aber besonders nach dem Ersten Weltkrieg veränderte sich die Kunstwelt.
Neue Kunststile entwickelten sich aus dem Expressionismus, viele Künstler wandten sich ihnen zu. Diese Kunststile waren unteranderem die Neue Sachlichkeit und der Dadaismus.
Obwohl die Epoche der Expressionismus Kunst sehr kurz war, ist sie für die Kunstgeschichte extrem wichtig, da so viele Künstler sich dem Stil zuwandten. Dazu kommt das viele von ihnen extrem viele Werke in sehr kurzer Zeit kreiert haben.
Andere moderne Kunststile wie der Kubismus und der Surrealismus sind auf den Expressionismus zurückzuführen.
Expressionismus Epoche – Ein Überblick
Wenn du mit Vincent Van Goghs Spätwerk vertraut bist, du hast bestimmt schon mal das Gemälde Sternennacht gesehen. Dann weißt du auch, dass es bereits zu einem früheren Zeitraum expressionistische Werke gab.
Man spricht dabei von der ersten Welle des Expressionismus. Sie begann 1885 und dauerte bis ungefähr 1900 an.
Jedoch spricht man bei der Expressionismus Epoche von der zweiten Welle des Expressionismus. In dieser Phase war die Kunst deutlich ausgereifter und wurde auch als Expressionismus angesehen.
Die zweite Welle ist so wichtig, weil während dieser Zeit die Schule des Fauvismus in Frankreich besonders aktiv war. Außerdem wurde in Deutschland die Künstlergruppe Die Brücke in Leipzig gegründet, welche neben dem Blauen Reiter die wichtigste Künstlergruppe für den Expressionismus war.
Expressionismus historischer Hintergrund
Um den Expressionismus besser zu verstehen, musst man wissen, wie der Erste Weltkrieg seine Künstler beeinflusste. Moderne Waffen veränderten für immer die Art, in der Kriege geführt werden.
Viele Veteranen erlitten Wunden und Traumata, die Ärzte nicht behandeln konnten, da niemand jemals zuvor diese körperlichen und geistigen Wunden erlitt.
Die Balkankrise
Besonders zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es extreme politische Spannungen zwischen den Großmächten Europas. Deutschland war zu dieser Zeit noch ein Kaiserreich und stand im Bündnis mit der Monarchie Österreich–Ungarn.
Russland, Frankreich und England halten mit ihrem eigenen Bündnis dagegen. Beide Bündnisse rüsten zur gleichen Zeitauf. Sie bereiten sich auf einen Krieg vor, da die Konflikte zwischen den Parteien immer angespannter werden.
Serbien und Österreich–Ungarn stehen besonders im Konflikt. Serbien und andere Länder des Balkan möchten nach der Befreiung vom Osmanischen Reich unabhängig werden.
Österreich–Ungarn ist gegen die Unabhängigkeit der Balkanstaaten. Russland stellt sich hinter Serbien und damit gegen Österreich–Ungarn und seinen Verbündeten Deutschland.
Die Balkankrise findet zu dieser Zeit statt. Sie mündet in einem politischen Attentat. Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich–Ungarn und seine Frau die Erzherzogin Maria Josepha werden von einem Serbischen Freiheitskämpfer in Sarajewo erschossen. Dieser Mord ist der Auslöser für den Ersten Weltkrieg.
Der Erste Weltkrieg
Österreich-Ungarn droht Serbien mit Krieg, dabei werden sie von Deutschland unterstützt. Russland stellt sich auf die Seite Serbiens.
Serbien möchte jedoch keinen Krieg, jedoch erlaubt es österreichischen Polizisten nicht Serben festnehmen. Dieser Umstand führt zu erneuten Spannungen zwischen den Ländern.
Da keine Seite es wirklich zu einem Krieg kommen lassen will, hoffen beide Seiten darauf, dass es zu letzter Sekunde zu einem Friedensabkommen kommt.
Jedoch erklärt Österreich–Ungarn Serbien den Krieg, da es die Behinderung der Morduntersuchung als Provokation ansieht.
Russland versteht die Kriegserklärung an Serbien als Provokation. Da Russland sich gegen seinen Verbündeten stellt, erklärt Deutschland Russland den Krieg.
Deutschland erklärt auch Frankreich den Krieg, um in Frankreich einzumaschieren muss es das neutrale Belgien attackieren. Großbritannien, das bis auf den Angriff auf Belgien neutral war, greift nun auch in den Krieg ein. Es kommt zum ersten Weltkrieg.
Die Weimarer Republik und die Machtergreifung der Nazis
Die Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg in Deutschland wird nicht als Zwischenkriegszeit bezeichnet. Das Problem ist, dass es einen zu starken Einschnitt zwischen der Weimarer Republik und der Machtübernahme der Nationalsozialisten gibt.
Nachdem das Kaiserreich in Deutschland nach dem Krieg abgeschafft wird, wird Deutschland zum ersten Mal ein demokratischer Nationalstaat. Zum ersten Mal haben die Bürger politische Macht.
Die Weimarer Republik
In den Städten hält die Industrialisierung an, immer mehr Maschinen übernehmen Arbeiten, die sonst von Menschen erledigt werden. Viele Menschen haben nun die Angst, dass sie in ihrer Arbeitsplätze an die moderne Technik verlieren könnten.
Trotz der Reparationszahlungen, die große finanzielle Einbußen für Deutschland bedeuten, kommt es in Großstädten wie Berlin zum Phänomen der Goldenen Zwanziger. Die Goldenen Zwanziger sind die Zeitphase von 1924–1929.
Besonders die bürgerliche Mittelschicht erfreut sich am wirtschaftlichen Aufschwung. Der Staat schafft es kurzzeitig, die Inflation durch die Einführung der Rentenmark anzuhalten.
Kultur, Kunst und Wissenschaft befinden sich in einer noch nie da gewesenen Blütezeit. Besonders das gesellschaftliche Bild der Frauen während den Goldenen Zwanzigern ist sehr modern. Sie tragen kurze, eng geschnittene Kleider, von Frauen geht zudem eine starke Kaufkraft aus.
Die Wirtschaft wird durch den Konsum von Luxusgütern angetrieben, dieser Umstand wird auch in der Kunst widergespiegelt.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten
Jedoch gibt es immer noch starke politische Spannungen zwischen den wachsenden linksradikalen und rechtsradikalen politischen Lagern in Deutschland. Und nicht alle Deutschen profitieren von dem neuen Reichtum und Wirtschaftsaufschwung der Goldenen Zwanziger.
Besonders Veteranen des Ersten Weltkriegs fühlen sich zurückgelassen. Sie erhalten nicht die nötige medizinische Zuwendung, die sie brauchen, viele sind krank und obdachlos.
Die Menschen auf dem Land profitieren zudem auch nicht von dem Reichtum der Städte. Es kommt im August 1929 zur Weltwirtschaftskrise, die besonders die frustrierten deutschen Bürger hart trifft. Die Kluft zwischen den sozialen Schichten wird immer größer.
Die Spannungen werden so extrem, dass es am 30. Januar 1933 zur Machtergreifung Hitlers kommt, der die parlamentarische Demokratie zugunsten einer nationalsozialistischen und zentralistischen Diktatur abschafft.
Entartete Kunst – Der langsame Prozess der Radikalisierung
Für Nazis hatte die Kunst deswegen keinerlei Mehrwert. Alle Kunst, die nicht ihren Idealen entsprach, dazu gehörte alle Kunst, die den Krieg ablehnte oder kritisch entgegenstand. Diese Kunst wurde zensiert.
Dazu kommt Kunst, die von Menschen kreiert wurde, die von Nazis als “Untermenschen” angesehen wurden. Ihr Werke wurden konfisziert und in manchen Fällen zerstört.
Welche Kunst wurde als entartet angesehen?
Zur entarteten Kunst gehört die Kunst von Juden, Homosexuellen, politischen Gegnern der NSDAP sowie Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen.
Viele Künstler wurden von den Nazis verfolgt, manche wurden in Konzentrationslagern getötet. Viele mussten das Land verlassen, unter ihnen auch Paul Klee sowie anderen Professoren des Bauhauses, und der Kriegsveteran Max Beckmann.
Die erste Stufe der Zensur
Die Zensur von Künstlern fand in mehreren Stufen statt, so wurden zum Beispiel 1933 in mehreren Städten Deutschlands Bücher verbrannt.
Alle Bücher, die sich negativ über den Krieg äußerten, militärische Verluste Deutschlands anerkannten und nicht mit nazionalsozialisten Gedankengut im Bezug zur Sexualtität vereinbar waren, wurden verbrannt. Dazu kommen Bücher, die modernen Literaturgenres angehörten – wie zum Beispiel dem Impressionismus.
Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen. – Heinrich Heine
Außerdem warem Bücher betroffen, die politisches Gedankengut vertraten, dass kommunistisch war, sowie Marx und Engels Manifest der Kommunistischen Partei.
Alle diese Bücher wurden auf offener Straße verbrannt.
Die zweite Stufe der Zensur
Der nächste Schritt war es, alle Künstler der “entarteten Kunst” sowie alle judischen Mitbürger aus ihren Berufen zu entlassen.
Das Bauhaus in Dessau wurde 1933 von den Nazis geschlossen, viele Professoren mussten sogar das Land verlassen, weil sie von den Nazis verfolgt wurden. Viele flüchteten nach Amerika. 1936 wurde die Kreation von moderner Kunst komplett verboten.
Ausstellung “Entartete Kunst” – Moderne Kunst als Mittel zur Propaganda
Bewusst kann man hier nicht von ausstellen sprechen. Die Gemälde wurden nicht wie in einem Museum aufgehangen. Oft wurden die Gemälde mit billigem Draht an die Wand gehangen.
Skulpturen wurden einfach in den Raum gestellt, ohne dabei auf die Intention des Künstlers zu achten. Dazu kommt, dass die Werke neben dramatisierten Fotos von Menschen mit körperlichen Deformationen ausgestellt wurden.
Die Folgen der Zensur
Viele Werke von Künstlern wie Van Gogh und Picasso sind bis heute verschollen. Sie wurden entweder zerstört oder ins Ausland verkauft. Bis heute tauchen immer wieder “Nazi–Schätze” auf, die an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden.
Besonders tragisch ist der Umstand, dass durch die Nazi–Zensur viele Künstler heute als “vergessene” Künstler gelten. Diese Künstler starben in Armut; durch Suizid oder wurden von den Nazis hingerichtet.
Dazu kommt, dass oft ein Großteil, im schlimmsten Fall alle ihrer Werke zerstört wurden.
Zu diesen vergessenen Künstler zählen, um nur ein paar Namen zu nennen, sind der jüdische Künstler und Graveur Jankel Adler, die Malerin und Grafikerin Greta Overbeck–Schenk; sowie der Widerstandskämpfer und Maler Fritz Schulze.
Expressionismus Künstler
Expressionismus Die Brücke – Wer war die wichtigste Künstlergruppe Deutschlands?
Die Brücke war eine in 1905 in Dresden gegründete Künstlergruppe. Ihre Gründungsmitglieder waren die vier Architektur Studenten Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Fritz Blely und Ernst Ludwig Kirchner.
Später traten der Gruppe Max Pechstein, Kees van Dongen und Emil Nolde bei. Als Künstlergruppe verfolgten sei das Ziel, sozialkritische Kunst zu kreieren.
Es ging immer darum, den Menschen zu zeigen, dass Kapitalismus und Materialismus der Gesellschaft mehr Schaden bringen, als dass sie Gutes tun.
Dabei lehnen sie akademische Kunststile als veraltet ab, diese Kunststile passen nicht in die Weltanschauung, in die Pläne der Expressionisten.
Dazu kommt, dass sie Gefühle auf eine Art darstellen wollen, die es bisher noch nicht gab. Starke Farben, verzehrte Formen und skandalöse Motive sollen dabei helfen, die Betrachter zu berühren und wachzurütteln.
Ihre Motive sind mitunter Zeichnungen nackter Menschen in der Natur, tanzende Figuren und das Stadtleben. 1913 löst sich die Künstlergruppe auf.
Expressionismus Der Blaue Reiter – Eine kurzlebige Arbeitsgruppe, die Wellen schlug
Zusammen mit anderen Künstlern kreierten sie das Sammelwerk “Der Blaue Reiter” – der Almanach wurde zu einem der maßgebensten Werke der modernen Kunst in ganz Europa. In ihren Ansichten und Zielen sind sich Die Brücke und Der Blaue Reiter extrem ähnlich.
Die Arbeitsgemeinschaft wirkte von 1911-1914 aus München. Sie hielten 1911 und 1912 zwei Ausstellungen ihrer Werke in der selben Stadt.
Der Blaue Reiter unterscheidet sich von Der Brücke durch ihren Kontakt und ihre Mitarbeit weiblicher Künstler wie der russischen Malerin Natalja Sergejewna Gontscharowa sowie der deutschen Malerin und Fotografin Gabriele Helene Henriette Münter.
Max Beckmann – Bildanalyse “Der Hunger”
Motive
Der Druck stellt die Familie Beckmann beim Abendgebet vor ihrer kläglichen Mahlzeit dar. Dabei sind der Künstler, sein Sohn und andere Familienmitglieder um einen kleinen Tisch versammelt. Sie können sich nicht mehr als eine kleine Dose Sardinen teilen.
Besonders sein Sohn Peter, der zu Beckmanns Rechten sitzt, ist deutlich vom Hunger gezeichnet. Das Gesicht des Jungen fällt zusammen, seine Arme sind sehr dünn.
Auch Beckmann und der Rest seiner Familie sind sehr mager, aber besonders Peter scheint unter der Situation zu leiden.
Die Figur im Hintergrund soll Jesus darstellen. Beckmann malte viele religiöse Werke. Er war gläubiger Christ und suchte einen Grund für menschliches Leiden in der Religion.
Farben und Linienführung
Der Druck ist im einfachem schwarz gehalten. Dabei ist besonders die deutliche und dynamische Linienführung sehr deutlich. Feine und gröbere Linien kreieren einen chaotischen und unruhigen Ton.
Komposition und Räumlichkeit
Das zentrale Motiv des Drucks ist die Familie, die versammelt um den Tisch sitzt. Jedoch wird durch die Ablehnung traditioneller Kompositionsregeln jede Räumlichkeit aufgelöst.
Die Szene wirkt bedrückend, da die leidende Familie durch die Formlosigkeit der Komposition stärker in den Vordergrund rückt.
Funktion
Obwohl “Der Hunger” sich stark von den anderen Drucken in “Die Hölle” unterscheidet, ist das Motiv immer noch sehr bedrückend. Beckmann wollte das Elend eines gebrochenen Landes darstellen.
Etwas, das oft besonders im Bezug auf Berlin vom Glanz der Großstadt verschleiert wurde.
Beckmann, der im Ersten Weltkrieg an der Front als Sanitäter teilnahm, erlitt in Folge seines Dienstes einen Nervenzusammenbruch. In seiner Kunst verarbeitet er das Trauma, das von vielen nicht gesehen wurde.
Ernst Ludwig Kirchner – Bildanalyse ‘Artistin (Marzella)’
Ernst Ludwig Kirchner war ein Gründungsmitglied der Künstlergruppe “Die Brücke”. Wie viele andere Expressionisten war auch er Soldat im Ersten Weltkrieg. Während seines freiwilligen Militärdienstes erlitt er nach kurzer Zeit einen Zusammenbruch und verlies die Armee.
Kirchners Kunst wurde eins der größten Opfer der Nazi-Zensur, 600 als entartete Kunst bewerteten Expressionismus Bilder Kirchners wurden verkauft oder zerstört. Ein Jahr nachdem dies geschah, verstarb Kirchner in Folge einer Schussverletzung.
In dem Gemälde “Artistin (Marzella)” stellt er den fiktionalen Charakter Marzella da, der von den verschiedenen Künstlern der Brücke während ihrer Schaffenszeit oft gemalt wurde.
Motive
Marzella sitzt auf einem grünen Sofa, deutlich gelangweilt, etwas melancholisch blickt sie in den Raum. Auf dem Sofa liegt eine schwarz–weiße Katze, die schläft. Im oberen Bildrand kann man ein paar leere Flaschen erkennen.
Farben und Pinselführung
Es ist sehr auffällig, dass Kirchner in diesem Bild mit starken und vielen verschiedenen Grüntönen gearbeitet hat. Die Farbe wird immer wieder aufgegriffen. Vom Sofa bis zum Boden und Marzellas Kleid. Jedoch werden die Farben dabei nie vermischt.
Der Farbauftrag ist immer sehr flächig und großzügig. Dazu kommt das Pinselführung durch die dicken Umrandungslinien sehr deutlich wird.
Komposition und Räumlichkeit
Marzella und das Sofa nehmen den größten Teil der Leinwand ein. Dabei sticht das kleine Kätzchen besonders heraus, da seine Farbe einen starken Kontrast mit dem dunklen Sofa bildet.
Der Raum hat keine feste Perspektive. Jedoch verleiht Marzellas Pose eine etwas genauere Idee von Räumlichkeit, da Kirchner im Gegensatz zu Beckmann sich noch an anatomische Regeln hielt.
Funktion
Marzella ist ein Symbol für Kirchners Gefühle an einem langweiligen Nachmittag. Das Interessante ist, dass viele Betrachter, die das Bild zum ersten mal sehen, schockiert darüber sind, dass das Gemälde bereits über 100 Jahre alt ist.
Obwohl Expressionisten nicht versuchten, ein universelles Gefühl festzuhalten, schaffte es Kirchner dennoch, ein Gemälde zu kreieren, das bis heute ein Gefühl darstellt, das viele Menschen kennen.
Expressionismus Literatur
Was nun für dich wichtig ist, um die Expressionismus Literatur zu verstehen, ist, dass die Autoren des Frühexpressionismus dem Krieg eher wohlwollend entgegensahen. Nicht alle Künstler nahmen freiwillig am Krieg teil, jedoch gab es auch einige Künstler, die dem Militär mit Freude beitraten.
Patrouille – August Stramm
Die Steine feinden
Fenster grinst Verrat
Aeste würgen
Berge Sträucher blättern raschlig
Gellen
Tod.
Nicht alle Künstler überlebten den Krieg. Die Rückkehrer verarbeiteten in ihren Werken das Trauma, das sie während ihrer Zeit in den Schützengräben erlitten.
Die Expressionismus Literatur wird durch ihre Zuwendung zu Themen wie Wahn, Rausch und Liebe ausgezeichnet. Dabei werden die Emotionen nicht zensiert oder harmloser gemacht.
Extreme Emotionen werden extrem beschrieben. Einer der bekanntesten Autoren der Expressionismus Literatur ist Franz Kafka, seine Novelle “Die Metamorphose” hast du vielleicht schon in Deutschunterricht gelesen.
Expressionismus Musik
Wie in der Expressionismus Kunst und Literatur ging es auch in der Expressionismus Musik um starke Emotionen. Im Gegensatz zur impressionistischen Musik geht es nicht darum, einen Moment oder ein Gefühl wiederzugeben, dass durch Naturphänomene ausgelöst wird.
Es geht viel mehr darum, die innere Gefühlswelt der Komponisten in einem Moment extremer Emotionen widerzuspiegeln. Die Impressionismus Musik ist dabei sehr sanft. Die Expressionismus Musik ist dabei das andere Extrem des Spektrums.
Das Ergebnis ist sehr oft laute, chaotische Musik. Konsonanz und Dissonanz sind in der Musik gleichwertig, so kreiert die expressionistische Musik ein ganz eigenes, neues Klangbild.
Expressionismus Architektur
Der Expressionismus hinterließ weniger Spuren in der Architektur als in jeder anderen Kunstrichtung. Manche Gebäude, die im Bauhaus entworfen wurden, lehnen an den Stil an, jedoch bewegen sie sich schon eher in Richtung Neue Sachlichkeit sowie dem eigenen Bauhausstil.
Der Architekturstil wird besonders durch Rundungen und Zacken ausgezeichnet, oft verwendeten die Architekten auch Backsteine für die Außenfassade. Die Außenfassade und die Inneneinrichtung waren immer aufeinander abgestimmt und sollten den expressionistischen Grundgedanken widerspiegeln.
Die Architektur sowie die Kunst sollten nicht schön sein, sondern eine ungeschönte innere Gefühlswelt widerspiegeln.
Fazit
FAQ
Damit du die wichtigsten Informationen zu diesem modernen Kunststil noch einmal in Ruhe nachlesen kannst, haben wir sie kurz für dich in einem FAQ zusammengefasst.
Was war das Ziel der Expressionisten?
Expressionisten wollten in ihrer Kunst ihre subjektive Gefühlswelt wiedergeben.
Der Expressionismus wendet sich komplett der inneren Gefühlswelt der Künstler zu. Dabei kritisieren sie oft soziale Umstände wie den extremen Konsum von Luxusgütern.
Woher kommt der Expressionismus?
Den Expressionismus gab es in ganz Europa, jedoch ist grade der deutsche Expressionismus besonders wichtig. Ein Grund dafür ist das die Künstlergruppe “Die Brücke” und die Künstler des “Blauen Reiters” maßgeblich die moderne Kunstwelt inspirierten und den Ton für die Epoche vorgaben.
Was sind Expressionismus Merkmale?
Starke Farben. Oft primärfarben, die nicht gemischt werden. Dicke schwarze Umrandungen. Räumlichkeit und Perspektive werden komplett aufgelöst.
Welche Expressionismus Motive gibt es?
Jeder Künstler entwickelte seine eigene Bildsprache. So gab es zum Beispiel Künstler wie Franz Marc, der Tiere als Metaphern für menschliche Emotionen nutzte. Sie malten Landschaften, Großstädte und verarbeiteten alle ihre Emotionen in ihren Werken.
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