Argumente strukturiert darzulegen und überzeugend zu vertreten, ist sowohl in der Schule als auch darüber hinaus ein extrem wichtiges Werkzeug. Deshalb haben wir hier alles für dich zum Thema Erörterung zusammengestellt. Wir zeigen dir die verschiedenen Arten von Erörterungen, deren Aufbau und die besten Tipps, um strukturierte und überzeugende Texte zu verfassen.
Los geht’s!
Eine Erörterung ist demnach eine schriftliche oder mündliche Darstellung und Untersuchung eines bestimmten Themas, bei der die Argumente strukturiert präsentiert werden. So kann eine klare Meinung dargestellt oder verteidigt werden.
Das Ziel einer Erörterung ist es, die Überlegungen zu einem Thema logisch und überzeugend darzulegen. Dabei werden sowohl unterstützende als auch konträre Argumente berücksichtigt.
Es geht also darum, dass du dich intensiv mit einer Fragestellung auseinandersetzt, verschiedene Perspektiven analysiert und schließlich eine eigenständige Position entwickelst, die du durch fundierte Argumente stützt.
Die Arten von Erörterungen
Es gibt verschiedene Arten von Erörterungen, die sich in ihrem Aufbau, ihrer Zielsetzung und ihrem argumentativen Ansatz unterscheiden.
Zunächst unterscheiden wir in zwei grundlegende Formen: die textgebundene Erörterung und die freie Erörterung.
Betrachten wir diese unterschiedlichen Formen mal genauer:
Freie Erörterung
Bei einer freien Erörterung hast du – wie der Name schon vermuten lässt – viel Freiheit bei der Auswahl deines Themas. Du kannst also in der Regel über etwas schreiben, das dich wirklich interessiert, oder sogar selbst auswählen. Es gibt keine strikten Vorgaben – du hast die Freiheit, deine Gedanken und Ideen zu nutzen.
Stell dir vor, du möchtest zum Beispiel über Umweltschutz schreiben. Du könntest damit beginnen, warum Umweltschutz wichtig ist, dann verschiedene Ansichten dazu aufgreifen und schließlich deine eigene Meinung dazu entwickeln.
Achte darauf, dass du klare Argumente bringst, die gut begründet sind. Du kannst auch Beispiele verwenden, um deine Ideen zu untermauern. Und am Ende, nachdem du alles zusammengestellt hast, kommt der spannende Teil: deine persönliche Schlussfolgerung. Hier kannst du festhalten, was du für am überzeugendsten hältst.
lineare Erörterung
Die lineare Erörterung – auch steigende Erörterung genannt – ist wie eine klare und geordnete Straße für deine Ideen.
Du präsentierst deine Argumente nacheinander, baust sie aufeinander auf und folgst einer logischen Struktur.
Jeder Abschnitt führt zu einem nächsten und am Ende kommst du zu einer klaren Schlussfolgerung. Es ist, als würdest du deine Leserinnen und Leser auf eine gut durchdachte Reise mitnehmen, bei der jeder Schritt zu einem tieferen Verständnis deiner Meinung führt. Die Argumente werden dabei nach Wichtigkeit sortiert.
dialektische Erörterung
Die dialektische Erörterung wird auch Pro-Contra-Erörterung genannt und ist wie ein Schachspiel der Argumente.
Hier geht es nicht nur um deine eigene Meinung, sondern auch darum, die Perspektiven anderer zu verstehen. Du beleuchtet also alle Perspektiven der Streitfrage. Die entgegengesetzten Behauptungen werden These (die Perspektive, die deiner Meinung entspricht) und Antithese (die Gegenargumente) genannt.
Es ist, als würdest du in einen Dialog treten, bei dem die verschiedenen Standpunkte miteinander in Beziehung gesetzt werden, um zu einer umfassenderen Einsicht zu gelangen.
Textgebundene Erörterung
Hierbei wird ein vorgegebener Text als Grundlage für deine Erörterung verwendet. Du kannst dir die textgebundene Erörterung ein bisschen wie Detektivarbeit vorstellen. Du startest mit dem vorgegebenen Text, den du gründlich analysierst. Das Ziel ist, die wichtigsten Informationen herauszufiltern und dann überzeugend deine eigene Meinung zu entwickeln.
Du schreibst hier also darüber, welche Argumente im Text vorkommen, wie sie präsentiert werden und welche Schlüsse du daraus ziehst. Du nimmst den Text also detailliert auseinander, um an wirklich alle Informationen zu kommen und stellst anschließend deine eigenen Überlegungen dazu dar.
Die Themen der Erörterungen
Neben der unterschiedlichen Arten, also der Form von Erörterungen, kannst du auch nach Themen der Erörterungen unterscheiden. So kannst du konkret die Problemerörterung und die Sacherörterung voneinander unterscheiden.
Problemerörterung
Eine Problemerörterung ist eine Auseinandersetzung mit einem bestimmten Problem oder einer Fragestellung. Dabei werden die Ursachen, Auswirkungen und mögliche Lösungsansätze des Problems strukturiert dargelegt.
Ziel ist es, ein tiefgehendes Verständnis für die Problematik zu entwickeln, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen und am Ende zu einer schlüssigen Bewertung oder Lösung zu gelangen.
In der Problemerörterung werden in der Regel die Faktoren, die zum Problem beitragen, analysiert und verschiedene Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Es handelt sich also um eine Form der Erörterung, die sich speziell auf die Behandlung und Lösung von Problemen konzentriert.
Die Problemerörterung stellt damit eine dialektische Erörterung dar.
Betrachten wir das nun kurz am Beispiel der Notengebung in der Schule:
Sachliche Erörterung
Die sachliche Erörterung ist dahingegen eine Auseinandersetzung mit einem Thema, bei der objektive Argumente und Fakten im Vordergrund stehen. Dabei ist keine konkrete Problemstellung gegeben.
Das Ziel ist, die verschiedenen Aspekte eines Problems oder einer Fragestellung nüchtern und sachlich zu beleuchten. Dabei werden die Argumente logisch strukturiert aufbereitet und präsentiert. Deine persönliche Meinungsäußerung folgt im Schlussteil.
In einer sachlichen Erörterung geht es also darum, ein tiefes Verständnis für das Thema zu vermitteln und die Leserinnen und Leser neutral und informativ zu informieren.
Die sachliche Erörterung kann sowohl als dialektische als auch als lineare Erörterung geschrieben werden.
Zurück zu unserem Notengebungs-Beispiel:
Materialgestützte Erörterung
Die materialgestützte Erörterung ist eine Form, bei der du mit vorgegebenem Material wie Texten, Grafiken oder Statistiken arbeitest. Anders als bei der freien Erörterung hast du hier klare Anhaltspunkte, die du in deine Argumentation einfließen lassen musst.
Diese Erörterung ermöglicht es, Fakten und Informationen gezielt zu nutzen, um deine Meinung zu stärken. Ähnlich der textgebundenen Erörterung orientiert sich die materialgestützte Erörterung an vorliegendem Textmaterial, doch im Gegensatz dazu kannst du hier auf verschiedene Arten von Materialien zurückgreifen.
Der Aufbau einer Erörterung
Jetzt geht es ans Eingemachte und wir schauen uns an, wie der Aufbau einer Erörterung aussieht. Dieser folgt in der Regel einer klaren Struktur, um die Argumente systematisch und überzeugend zu präsentieren. Die klassische Erörterungsstruktur gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Eine Erörterung schreiben – Vorgehen
Schauen wir uns nun die genaue Vorgehensweise zum Schreiben deiner Erörterung an.
Vorbereitung
Bevor du mit dem Schreiben deiner Erörterung beginnst, ist eine gründliche Vorbereitung entscheidend. Kläre zuerst das Thema und die Fragestellung. Sammle relevante Informationen, Daten und Fakten.
Überlege dir mögliche Argumente und stelle eine grobe Gliederung auf. Achte darauf, ob die Erörterung frei, textgebunden oder materialgestützt sein soll, und wähle geeignete Beispiele oder Informationen.
Einleitung
Die Einleitung hat die Aufgabe, das Interesse der Leserinnen und Leser zu wecken und die zentrale Fragestellung vorzustellen. Beginne mit einer allgemeinen Einführung, die das Thema verständlich macht. Formuliere klar und prägnant deine Thesen oder Position, die du im Verlauf der Erörterung vertreten wirst. Die Einleitung sollte kurz und informativ sein, ohne zu viel vorwegzunehmen.
Beispiel einer Einleitung:
“Die Frage nach [Thema] ist in unserer Gesellschaft von großer Relevanz. [Kurze Erläuterung des Themas und der Problemstellung]. In dieser Erörterung werden verschiedene Standpunkte zu diesem Thema analysiert und diskutiert, um eine fundierte Perspektive auf [Thema] zu entwickeln.”
Hauptteil
Der Hauptteil ist das Kernstück deiner Erörterung, in dem du deine Argumente systematisch präsentierst und begründest. Verwende eine klare Gliederung, um den Leserinnen und Lesern einen logischen Überblick zu bieten.
Jedes Argument wird in einem eigenen Abschnitt behandelt, mit Begründungen und Beispielen untermauert. Beachte, dass die Reihenfolge deiner Argumente eine logische Struktur haben sollte, um einen überzeugenden Aufbau zu gewährleisten.
Hier findest du Beispiele für den Hauptteil:
➡️ Erstes Argument: [Klare Formulierung des ersten Arguments]
Begründung: [Detaillierte Erklärung der ersten Position]
Beispiel: [Konkretes Beispiel oder Beleg zur Untermauerung]
➡️ Zweites Argument: [Klare Formulierung des zweiten Arguments]
Begründung: [Detaillierte Erklärung der zweiten Position]
Beispiel: [Konkretes Beispiel oder Beleg zur Untermauerung]
➡️ Drittes Argument: [Klare Formulierung des dritten Arguments]
Begründung: [Detaillierte Erklärung der dritten Position]
Beispiel: [Konkretes Beispiel oder Beleg zur Untermauerung]
➡️ … [Fortsetzung mit weiteren Argumenten]
➡️ Letztes Argument: [Klare Formulierung des letzten Arguments]Begründung: [Detaillierte Erklärung der letzten Position]
Beispiel: [Konkretes Beispiel oder Beleg zur Untermauerung]
Schluss
Im Schlussteil ziehst du ein Fazit und fasst die wichtigsten Punkte deiner Argumentation zusammen. Formuliere ein abschließendes Statement zu deiner Position und betone die Relevanz deiner Erörterung. Der Schluss sollte den Leserinnen und Lesern einen klaren Abschluss bieten und eventuell einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen oder Handlungsempfehlungen geben.
Beispiel eines Schlusses:
“Zusammenfassend lässt sich sagen, dass [Thema] eine komplexe Problematik ist, die unterschiedliche Perspektiven bietet. Die vorliegende Erörterung hat gezeigt, dass [Zusammenfassung der wichtigsten Argumente]. Abschließend [Abschließendes Statement zur eigenen Position und/oder Ausblick auf mögliche Entwicklungen].”
Abschließende Tipps
- Achte auf einen klaren und prägnanten Schreibstil.
- Vermeide unnötigen Ballast und bleibe bei den relevanten Informationen.
- Nutze Beispiele und Belege, um deine Argumente zu stützen.
- Überarbeite deine Erörterung sorgfältig auf Struktur, Logik und sprachliche Präzision.
Formulierungshilfen
Diese Formulierungshilfen erleichtern dir das Schreiben deiner Erörterung:
Allgemeine Einführung ins Thema:
- “Das Thema [Thema] ist von zunehmender Bedeutung in unserer Gesellschaft.”
- “In den letzten Jahren hat sich [Thema] zu einem viel diskutierten Thema entwickelt.”
Hervorhebung der Relevanz:
- “Die Frage nach [Thema] betrifft nicht nur [spezifischer Bereich], sondern hat weitreichende Auswirkungen auf [weitere Bereiche].”
- “Es ist unumstritten, dass [Thema] einen entscheidenden Einfluss auf [Aspekte] hat.”
Festlegung der eigenen Position:
- “In dieser Erörterung wird die Position vertreten, dass [deine These].”
- “Die Überzeugung steht im Vordergrund, dass [deine Position].”
Klare Formulierung der Argumente:
- “Beginnen wir mit dem ersten Argument, nämlich [dein erstes Argument].”
- “Ein weiteres bedeutendes Argument ist [dein zweites Argument].”
Begründung der Position:
- “Diese Ansicht wird gestützt durch [Begründung, z.B., Statistiken, Expertenmeinungen].”
- “Ein wesentlicher Grund für diese Position ist [deine Begründung].”
Verwendung von Beispielen:
- “Um dies zu verdeutlichen, nehmen wir das Beispiel von [konkretes Beispiel].”
- “Ein anschauliches Beispiel hierfür ist [weiteres Beispiel].”
Berücksichtigung von Gegenargumenten:
- “Es ist wichtig, auch die Gegenposition in Betracht zu ziehen, wie beispielsweise [Gegenargument].”
- “Obwohl einige behaupten, dass [Gegenargument], lässt sich argumentieren, dass [deine Position].”
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
- “Zusammenfassend lässt sich sagen, dass [Wiederholung der Hauptargumente].”
- “Ein Blick auf die präsentierten Argumente verdeutlicht [Zusammenfassung].”
Fazit und Abschlussstatement:
- “In Anbetracht dieser Aspekte ergibt sich das Fazit, dass [dein Fazit].”
- “Abschließend bleibt festzuhalten, dass [dein abschließendes Statement].”
Ausblick oder Handlungsempfehlung:
- “Ein möglicher Ausblick auf die Zukunft könnte [Ausblick auf mögliche Entwicklungen].”
- “Es wäre ratsam, [Handlungsempfehlung oder weiterführende Überlegungen].”
FAQ
Wie schreibe ich eine gute Erörterung?
Um eine gute Erörterung zu schreiben, beginne mit einer klaren Vorbereitung: Identifiziere das Thema, sammle relevante Informationen und überlege dir Argumente. Strukturiere deine Erörterung in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Formuliere präzise, klare Argumente, begründe sie ausführlich und stütze sie mit Beispielen. Achte auf einen logischen Aufbau und eine überzeugende Schlussfolgerung. Die Verwendung einer klaren Sprache und sorgfältige Überarbeitung sind ebenfalls entscheidend.
Wie ist der Aufbau einer Erörterung?
Der Aufbau einer Erörterung gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Die Einleitung führt in das Thema ein, stellt die zentrale Frage oder Problemstellung vor und präsentiert eine klare These. Der Hauptteil präsentiert die Argumente strukturiert, wobei jedes Argument in einem eigenen Abschnitt behandelt wird. Der Schluss fasst die wichtigsten Punkte zusammen, zieht ein Fazit und bietet gegebenenfalls einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen.
Was bedeutet erörtern einfach erklärt?
Erörtern bedeutet, zu einem bestimmten Thema verschiedene Standpunkte oder Perspektiven ausführlich darzulegen, zu analysieren und zu diskutieren. Dies geschieht in schriftlicher Form, wobei eine klare Meinung vertreten und mit überzeugenden Argumenten begründet wird. Eine Erörterung kann frei sein oder auf einem vorgegebenen Text oder Material basieren.
Was ist eine Erörterung in der Schule?
In der Schule ist eine Erörterung eine schriftliche Aufsatzform, bei der Schülerinnen und Schüler ein bestimmtes Thema ausführlich diskutieren. Dies kann entweder in Form einer freien Erörterung geschehen, bei der das Thema vorgegeben ist, oder in Form einer textgebundenen oder materialgestützten Erörterung, bei der auf vorliegendes Material Bezug genommen wird.
Was ist eine Erörterung Beispiel?
Ein Beispiel für eine Erörterung könnte das Thema “Nutzung von Smartphones im Unterricht” sein. In einer solchen Erörterung könnten verschiedene Argumente wie positive Effekte auf die Lernumgebung oder Ablenkungspotenzial diskutiert werden. Die Argumente würden detailliert erklärt und mit konkreten Beispielen oder Fakten untermauert.
Wie viele Argumente braucht man in einer Erörterung?
Die Anzahl der benötigten Argumente in einer Erörterung kann variieren, abhängig von der Komplexität des Themas und den Vorgaben. In der Regel sollten jedoch mindestens drei bis fünf gut ausgearbeitete Argumente präsentiert werden, um eine überzeugende und facettenreiche Erörterung zu gewährleisten. Es ist wichtig, Qualität über Quantität zu prioritär zu setzen.