Dein Kind oder du selbst bist von Cybermobbing betroffen?
Damit bist du nicht allein! Ungefähr 2 Millionen Schüler*innen sind in Deutschland von Cybermobbing betroffen.
Wir zeigen dir in diesem Artikel was Cybermobbing ist und was du dagegen tun kannst (auch rechtlich!).
Lass uns direkt loslegen!
Was ist Cybermobbing? – Definition
Wird eine Person systematisch über einen längeren Zeitraum hinweg ausgegrenzt handelt es sich um Mobbing. Findet die Ausgrenzung in der digitalen Welt, also online statt, wird dies als Cybermobbing bezeichnet.
Betroffene werden mit Beleidigungen, Bloßstellungen und Unwahrheiten konfrontiert – das alles online und verursacht durch anonyme Absender.
Heutzutage nutzen Schüler*innen regelmäßig ihr Smartphone, schicken Medien wie Bilder und Videos an Freunde und Gruppen.
Es wird also eine Menge Zeit in der digitalen Welt verbracht. Die Internetnutzung birgt jedoch einige Gefahren.
Klassisches Mobbing und Cybermobbing – Was ist der Unterschied?
Generell kann Mobbing innerhalb der Peergroup, in der Schule oder in Vereinen vorkommen.
Dadurch dass das klassische Mobbing früher auf dem Schulhof ausgetragen wurde, konnten betroffene Schüler*innen nach Schulschluss Abstand gewinnen und entspannen.
Der Konflikt ist somit zeitlich auf den Schultag ausgerichtet und überdauert nicht den vollen Tag des Betroffenen.
Cybermobbing hingegen verfolgt Schüler*innen bis nach Hause und rund um die Uhr – 24/7.
Konflikte werden vor einer Vielzahl von anonymen Internetnutzern ausgetragen, die sich womöglich einmischen und den Betroffenen ebenfalls mobben.
Formen von Cybermobbing
Im anonymen Netz fällt es den Tätern des Cybermobbings oft leicht andere Personen zu beleidigen in Form von Kommentaren in sozialen Netzwerken.
Es werden Hassnachrichten verfasst, die nicht nur das Opfer sehen kann.
Es kann passieren, dass bearbeitete Bilder, Videos und andere Medien in Facebook- oder Whatsapp Gruppen geteilt werden, um dem Opfer zu schaden.
Jedes Foto, Video oder jede Sprachnachricht, alles was Du teilst, kann weiterverschickt und gespeichert werden.
Cybermobbing Studienergebnisse: „Cyberlife III“ 2020
Das Bündnis gegen Cybermobbing hat sich in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse zur Aufgabe gemacht, Cybermobbing umfassend aus drei Perspektiven zu beleuchten: die Eltern-, Lehrer- und Schülerperspektive.
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Cybermobbing ist ein wachsendes Problem.
Ergebnisse: Zahl der Betroffenen (Hier Klicken)
Laut der Studie ist die Zahl der Betroffenen von Cybermobbing um 36% in den letzten drei Jahren gestiegen.
Die Eltern sehen das Problem in der Anonymität im Internet, diese würde zu gesteigerter Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen führen.
Ergebnisse: Betroffene Schulformen (Hier Klicken)
Laut dem Bündnis gegen Cybermobbing betrifft Cybermobbing alle Schulformen, mittlerweile auch Grundschulen.
Ein Ergebnis der Studie zeigt, dass jedes zehnte Kind schon einmal von Cybermobbing in Grundschulen betroffen gewesen ist.
Ergebnisse: Home Schooling durch Covid-19 (Hier Klicken)
Eine verschärfte Situation herrscht, seit dem der Schulbetrieb aufgrund von Covid-19 auf Homeschooling umgestellt wurde.
Schüler*innen müssen das Internet vermehrt nutzen, um zu lernen, ihre sozialen Kontakte zu pflegen und Konflikte zu regeln.
Diese Umstellung auf den Fernbetrieb hat zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Cybermobbing geführt.
Cybermobbing: mögliche Symptome
Da sich Betroffene häufig aus der Gesellschaft zurückziehen, sind die gezeigten Symptome oft nicht leicht zu erkennen, deswegen sollte auf folgende Symptome geachtet werden:
Prävention – Was wird gegen Cybermobbing getan?
Laut den Schüler*innen werden entsprechende Präventions-Aktivitäten nur in geringem Maße durchgeführt.
Der richtige Umgang mit Cybermobbing wird in Schulen noch ermittelt: 34 % der Befragten geben an, dass dies der Fall an ihrer Schule wäre.
Somit wird die schulische Prävention gegen Cybermobbing kaum wahrgenommen, gegenüber dem Jahr 2017 ist die Prävention weiter zurückgegangen.
Dem zu Folge sollte die Aufklärungs- und Präventionsarbeit dringend investiert werden.
Cybermobbing – Diese Strafen kommen auf Täter zu
Eine aktive Strafverfolgung ist im Fall von Cybermobbing möglich. Im Strafgesetzbuch stehen Gesetze, die bei Cybermobbing zur Anwendung kommen können.
Beispiele sind Beleidigung (§ 185 Strafgesetzbuch) oder Üble Nachrede (§ 186 Strafgesetzbuch). Lese hier für weitere Informationen für die Strafverfolgung.
5 Tipps, die Du als betroffene Person direkt umsetzen kannst
Über Vorfälle, Konflikte und Gefühle reden: auch wenn es schwer fällt und Du Dich am liebsten mit dem Problem nicht weiter befassen möchtest.
Rede mit vertrauten Personen wie Deinen Familienmitgliedern, Lehrern oder Sozialarbeitern über Deine Bedenken.
Andere Menschen können Dir helfen und einen gemeinsamen Lösungsweg finden.
Dokumentiere die Vorfälle! Fertige Screenshots und Beweise an, die zeigen, was für Bilder oder Videos von Dir geteilt wurden, welche Kommentare welche Personen über Dich verfasst hat und auf welcher Plattform sie verfasst wurden.
Wenn die Täter ihre Tat bestreiten, hast Du Beweise.
Kontaktiere den Webseitenbetreiber, auf dem Inhalte von Dir geteilt wurden oder Bedrohungen zu sehen sind.
Bitte den Webseiten Betreiber diese Inhalte zu löschen. So verschwinden ungewollte Inhalt vorerst und können nicht mehr geteilt werden.
Versuche keine Diskussionen mit den Tätern einzugehen, sondern ignoriere die Nachrichten, um die Täter nicht zu motivieren weiter zu machen.
Zweifel nicht an Dir selbst und versuche Abstand von den Vorfällen zu gewinnen.
Du bist nicht alleine mit Cybermobbing Attacken. Wenn Du Hilfe brauchst und mit Jemandem sprechen möchtest, aber nicht genau weißt mit wem, versuche es mal mit den folgenden zwei Ansprechpartnern:
Hast Du weitere Tipps, die Betroffene sofort umsetzen können?
Schreibe Deine Tipps gerne in die Kommentare.
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