Biotische Faktoren der Umwelt

Biotische Faktoren – Beispiele und Definition einfach erklärt!

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Du fragst dich, was biotische Faktoren bzw. Umweltfaktoren nochmal waren? Wir zeigen dir hier schnell und verständlich alles was du zu dem Thema wissen musst:

  • Was sind biotische Umweltfaktoren?
  • Die Unterschiede zwischen abiotischen und biotischen Faktoren
  • die wichtigsten Faktoren mit einfachen Erklärungen im Überblick
  • Zusammenfassung zum Lernen

Biotische Faktoren sind wichtig für den natürlichen Ausgleich von Population und Lebensraum. Schauen wir uns anhand von Beispielen mal an, wie diese Faktoren als Regulatoren dienen.

Biotische Umweltfaktoren – Definition

  • Biotisch bedeutet belebt und beschreibt generell Vorgänge oder Gegebenheiten, die Lebewesen betreffen.
  • Umweltfaktor: Unter einem Umweltfaktor versteht man einen Bestandteil der Umwelt, der Einfluss auf ein Lebewesen im Ökosystem hat.

Zusammen kann man biotische Umweltfaktoren dann so definieren:

Biotische Faktoren beschreiben Einflüsse der belebten Umwelt. Sie zeigen also, in welchen Beziehungen die Lebewesen eines Ökosystems miteinander stehen. Die Räuber-Beute-Beziehung, Konkurrenz und Symbiose sind dabei typische Beispiele für biotische Umweltfaktoren.

Diese biotischen Faktoren können dabei sowohl positive, als auch negative Auswirkungen auf die einzelnen Individuen haben.

Biotische Faktoren lassen sich dann nochmal unterteilen:

biotischer Umweltfaktor Konkurrenz

Wie viele Arten sind beteiligt?

Die Beziehungen können dabei zwischen unterschiedlichen Lebewesen einer Art (intraspezifisch) oder zwischen Individuen verschiedener Arten (interspezifisch) existieren.

Welche Wirkung gibt es auf die Lebewesen?

Die beteiligten Lebewesen können durch den biotischen Faktor einen positiven Effekt (Nutzen) oder einen negativen Effekt (Schaden) erfahren. Außerdem ist es möglich, dass ein Lebewesen in der Interaktion unbeeinflusst bleibt.

biotischer Umweltfaktor Symbiose Büffel

abiotische und biotische Faktoren – was ist der Unterschied?

Kurz und knapp kann man abiotische und biotische Umweltfaktoren folgendermaßen unterscheiden:

  • Biotisch: Belebte Elemente eines Ökosystems (= Lebewesen)
  • Abiotisch: Unbelebte Elemente der Natur (z.B. Wasser, Temperatur, Bodenbeschaffenheit)

Weiterführende Infos und Beispiele findest du in unserem Artikel über Abiotische Umweltfaktoren.

Hier findest du eine kurze Übersicht über einige der verschiedenen abiotischen und biotischen Faktoren:

Abiotische Faktoren

Biotische Faktoren

Licht

Pflanzenfresser

Temperaturverhältnisse

Räuber & Beute

Sauerstoffversorgung

Nahrungspflanzen

verfügbare Wassermenge

Konkurrenz

verfügbare Mineralstoffe

Parasiten

ph-Wert

Symbiose

Biotische Faktoren Beispiele

Konkurrenz, Symbiose und Parasitismus sind biotische Faktoren Beispiele. Schauen wir sie uns mal genauer an:

Konkurrenz

Je mehr sich die Ansprüche verschiedener Lebewesen ähneln, desto höher ist die Konkurrenz zwischen ihnen. Daher tritt Konkurrenz interspezifisch (z.B. beim Lebensraum) und intraspezifisch (um Sexualpartner) auf.

Tiere konkurrieren vor allem um Lebensraum, Brutplätze und Nahrung und Wasser, während für Pflanzen Licht ein wichtiger Faktor ist.

  • Bei dem Konkurrenzausschlussprinzip können nicht mehrere gleiche Arten in einer ökologischen Nische bleiben.
  • Ansonsten müssen die identischen Arten um ihre Nahrung und ihren Lebensraum kämpfen.
  • Das Konkurrenzvermeidungsprinzip ist genau das Gegenteil, hier weichen nämlich die schwächeren Arten den überlegenen Arten aus.
  • Dadurch können sie sich weiterhin und fortpflanzen und bleiben ungestört, wodurch sie friedlich zusammenleben können.

Beispiel Konkurrenz

Afrika: Hyäne, Löwe und Geier

Die afrikanischen Savannen werden unter anderem von Hyänen, Löwen und Geiern bewohnt. Diese konkurrieren allesamt um Fleisch, obwohl Geier, als Aasfresser, ihre Beute nicht selber töten. Trotzdem fressen die Räuber dieselben Beutetiere. Es gibt sogar Situationen, in denen sie sich um erlegte Beute streiten – dies kommt vor allen Dingen zwischen Löwe und Hyäne vor.

Löwe und Hyäne konkurrieren um Beute

Räuber-Beute-Beziehung (Prädation)

Die Räuber-Beute-Beziehung ist die Bezeichnung für ein Verhältnis, in welchem sich ein Räuber von der Beute ernährt. Je mehr Beute vorhanden ist, desto mehr können sich die Räuber ausbreiten. Sind nach einiger Zeit jedoch zu viele Räuber vorhanden, verringert sich dessen Zahl wieder.

Diese Häufigkeitsschwankungen werden durch die Lotka-Volterra-Regeln genauer definiert.

Beispiel Räuber-Beute-Beziehung

Kanada: Schneeschuhhase und Luchs

In Kanada gilt der Luchs gilt als größter Feind des Schneeschuhhasen. Je mehr sich der Schneeschuhhase ausbreitet, desto mehr Beute findet der Luchs, was zu einer vermehrten Ausbreitung des Luchses führt. Gibt es umgekehrt aber zu viele Luchse, so sinkt die Anzahl der Schneeschuhhasen. Wenn es dann wieder weniger Schneeschuhhasen gibt, schrumpft die Population der Luchse. Die Anzahl der Luchse und Hasen unterliegt somit einer dynamischen Wechselwirkung. Die Populationsgrößen bedingen sich gegenseitig.

Biotische Faktoren: Schneeschuhhase-Luchs Beispiel
Räuber Beute Beziehung biotische Faktoren

Symbiose

Die Symbiose bezeichnet das Zusammenleben zweier Arten zum Vorteil beider.

Beispiel Symbiose

Ozean: Putzerlippfisch und Meereslebewesen

Eine bekannte Form der Symbiose ist die sogenannte Putzsymbiose. Dabei befreit ein kleines Lebewesen ein größeres von Parasiten und abgestorbener Haut. Beispielsweise reinigt der Putzerlippfisch größere Meerestiere – sogar Raubfische. Symbiotisch ist das Verhältnis, weil der Putzerlippfisch dabei an Nahrung kommt, während der größere Fisch von Parasiten und abgestorbener Haut befreit wird.

Symbiose: Ein Igelfisch wird von zwei Putzfischen gereinigt

Parasitismus

Der Parasitismus könnte als Gegenstück zur Symbiose gesehen werden. Auch hier besteht ein Verhältnis zwischen zwei Lebewesen verschiedener Arten. Jedoch kommt der Erfolg eines Lebewesens auf Kosten eines anderen: Der Parasit ernährt sich von seinem Wirt (z. B. Zecke) oder von Leistungen desselben (s. Beispiel). Dies schadet dem Wirt und kann ihn, je nach Parasit, sogar töten.

Parasitoide Parasiten töten ihren Wirt, nachdem sie sich vollständig entwickelt haben.

Beispiel hierfür sind:

Schlupfwespen, die ihre Eier in den Wirt legen. Dadurch ernähren sich die Larven von dem inneren Gewebe und bringen somit den Wirt nach ihrer vollständigen Entwicklung um.

Fakultative Parasiten sind frei lebende Organismen, die auch ohne den Wirt leben können. Daher infizieren sie sehr selten einen Wirt.

Beispiel hierfür sind:

Zecken und Mücken, bei denen der Parasitismus oft auf einem bestimmten Stadium der Entwicklung begrenzt ist, wodurch sie nur in einem bestimmten Entwicklungsstadium einen Wirt infizieren.

Die Obligate Parasiten sind keine frei lebenden Parasiten. Denn sie durchlaufen alle ihrer Entwicklungsstadien im Wirt, wodurch sie ohne den Wirt nicht leben könnten.

Beispiel hierfür sind:

Bandwürmer, die ihr ganzes Leben im Wirt verbringen müssen und ab und zu den Wirt wechseln.

Beispiel Parasitismus

Meer: Raubmöwen und Seevögel

Raubmöwen betreiben den Kleptoparasitismus, eine spezielle Art des Parasitismus. Sie sind auf das Stehlen der Beute anderer Seevögel spezialisiert und greifen diese so lange an, bis diese ihre Beute fallen lassen oder auswürgen.

Raubmöwe biotische Faktoren

Weitere biotische Umweltfaktoren – ein kleiner Überblick

Da wir uns eben die vier bekanntesten Wechselwirkungen angeschaut haben, gucken wir uns jetzt kurz nochmal weitere wichtige Wechselwirkungen an.

Krankheitserreger

Die Krankheitserreger sind Mikroorganismen wie Viren, Bakterien oder Pilze, die in anderen Lebewesen Schaden anrichten.

Beispiel

Vieren, die eine Infektionskrankheit bei Menschen und Tieren auslösen und sie somit beschädigen.

Kommensalismus

Unter Kommensalismus versteht man die Beziehung zwischen zwei Tierarten, bei der die die Organismen der einen Art einen Vorteil aus der Beziehung ziehen, obwohl der anderen Art nicht geschadet wird.

Beispiel

Aasgeier, die größeren Raubtieren, wie zum Beispiel Löwen verfolgen, um sich von den Resten, die der Löwe hinterlassen hat, zu ernähren.

Amensalismus

Bei dem Amensalismus sind wieder zwei Tierarten betroffen. Hierbei wird den Vertretern der einen Art geschadet, obwohl die andere Art keinen offensichtlichen Vorteil daraus zieht.

Beispiel

Elefanten, die an Wasserstellen, die Wasserpflanzen zertrampeln, die für andere Tiere als Nahrung dienen.

Soziale Verbände

Bestimmte Lebewesen einer Art schließen sich zu sogenannten sozialen Verbänden zusammen, um sich vor größeren Lebewesen zu schützen und bedrohlicher zu wirken.

Beispiel

Viele Fischarten bilden große Schwärme statt alleine zu schwimmen. Dadurch wirken sie deutlich größer und bedrohlicher für andere Lebewesen in ihrer Umgebung.

Parabiose

Bei einer Parabiose haben beide Lebewesen einen Vorteil, ohne dass sie sich gegenseitig beeinflussen.

Beispiel

Vögel, die sich in der Nähe von größeren Lebewesen aufhalten, die das Gras in ihrer Nähe fressen (z.B. Schafe). Beim Gras fressen legen die Schafe ein Insekten frei, die wiederum als Nahrung für die Vögel dient. Dadurch sind zukünftig auch weniger Insekten in der Umgebung, welche die Schafe stören.

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Biotische Selektionsfaktoren

Selektionsfaktoren beeinflussen die Fortpflanzung und Ausbreitung einer Art. Wenn es um die biotischen Selektionsfaktoren geht, bezieht sich dies auf die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Lebewesen.

Auch hier kannst du in zwei Arten unterscheiden.

Hierbei handelt es sich um eine Selektion innerhalb der eigenen Rasse. Sie betrifft vor allem Faktoren wie Fortpflanzungspartner, Futter oder Jagdreviere.

Hiermit ist die Beeinflussung von außerhalb der eigenen Art gemeint. Du zählst hierzu Fressfeinde oder auch Parasiten.

Einige Spezies haben Anpassungsmethoden entwickelt, um ihr Überleben zu sichern. Zu diesen Methoden gehören zum Beispiel Mimese oder Mimikry.

Die Nahrungsbeziehungen

Die Nahrungsbeziehungen, auch als Nahrungsketten bekannt, ordnen den Lebewesen die Nahrung und Feinde zu.

  • Somit beschreibt einen die Nahrungskette wer wem frisst und wer von wem gefressen wird.
  • Mithilfe der Nahrungsbeziehungen werden die Lebewesen in bestimmte Trophieebenen eingeteilt.
  • Die Trophieebenen sind Produzent (z.B. Pflanzen), Konsument (Pflanzenfresser) und Destruent (Bakterien).
  • Dadurch kannst du die verschiedenen Verbindungen zwischen den Arten zueinander erkennen.

Biotische Faktoren - Zusammenfassung

In diesem Video gibts das Wichtigste zum Thema noch einmal für dich auf einen Blick.

Biotische Faktoren FAQ

Was sind biotische Faktoren?

Unter biotischen Faktoren versteht man Wechselwirkungen bzw. Interaktionen zwischen Lebewesen, also positive oder negative Einflüsse von einem Lebewesen auf das andere. Lebewesen können Pflanzen oder Tiere sein.

Welche biotischen Faktoren gibt es?

  • Konkurrenz
  • Räuber-Beute-Beziehung
  • Parasitismus
  • Symbiose

Ist der Mensch ein biotischer Faktor?

Sogesehen ja, da der Mensch ein Lebewesen ist und Einfluss auf andere Lebewesen hat. Jedoch ist zu unterscheiden, dass das Verhalten bei Tieren auf natürliche, instinktive Handlungen basiert. Der Mensch jedoch “unnatürlich” handelt im Sinne von Ausrottung mancher Tierarten oder indem er abiotische Faktoren wie Gewässer durch Plastik in den Meeren(!), chemische Abwässer, usw. verändert, indem er sie verschmutzt.

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