Du musst für den Kunstunterricht oder Deutschunterricht eine Bildbeschreibung schreiben und du weißt nicht wie du das anstellen sollst?
Wir verraten dir wie es geht!
Lerne hier wie du ganz einfach mit der richtigen Methode eine Bildbeschreibung schreibst.
Mit den folgenden Tipps und Techniken wirst du in der Schule überzeugend Bilder beschreiben können.
Schauen wir uns doch zunächst einmal an, was eine Bildbeschreibung überhaupt ist.
Einfach gesagt: Du beschreibst den Inhalt eines Bildes. Dabei geht es vorrangig um das, was in dem Bild zu sehen ist, also um den sogenannten Bildinhalt. Der Name “Bildbeschreibung” ist hier also Programm!
Im besten Fall beschreibst du das Bild so gut, dass sich jeder ganz genau vorstellen kann, wie das Bild aussieht – auch ohne das Bild zuvor gesehen zu haben. Das ist das Ziel, das du beim Schreiben einer Bildbeschreibung immer im Kopf behalten solltest.
Bild beschreiben – Vorgehensweise
Du solltest nun aber nicht gleich drauflos schreiben: Eine gründliche Vorbereitung ist nämlich besonders wichtig, um am Ende eine möglichst gute Bildbeschreibung schreiben zu können.
Wenn du dich richtig vorbereitest, stellst du sicher, dass du beim Schreiben nichts Wichtiges übersiehst und vergisst. Die Vorbereitung hilft dir aber auch, beim Schreiben der eigentlichen Bildbeschreibung strukturiert vorzugehen.
Bildbetrachtung – Bestandsaufnahme zur Vorbereitung
Zunächst solltest du dir einen ersten Eindruck vom Bild machen.
Mach dir dazu auch ruhig schon Notizen und schreib dir alles auf, was dir auffällt. Dafür kannst du das Bild von allen Seiten betrachten.
Das ist ganz wörtlich gemeint: Dreh das Bild ruhig einmal, sieh es dir verkehrt herum und aus allen Perspektiven an. So fallen dir bestimmt noch einige zusätzliche Details auf.
Nachdem du alle Informationen und Details schriftlich festgehalten hast, kannst du sie nun nach ihrer Wichtigkeit sortieren. Dabei kannst du auch schonmal im Hinterkopf behalten, welche Informationen in welchen Teil der Bildbeschreibung gehören.
Folgende Fragen zu den Bildelementen können für die Orientierung zur Bildbetrachtung herangezogen werden:
Bildbeschreibung Deutsch – Zeitform und Sprache
Wie viele andere Texte im Deutschen auch, wird eine Bildbeschreibung im Präsens geschrieben.
Wir haben weiter oben außerdem schon erklärt, dass eine Bildbeschreibung rein beschreibend (deskriptiv) und informierend ist. Darüber hinaus solltest du aber auch darauf achten, dass du die Beschreibung möglichst sachlich und objektiv schreibst.
Wichtig ist auch, dass deine Beschreibungen das Bild möglichst wahrheitsgetreu widerspiegeln. Zu den Aspekten, die du in deiner Bildbeschreibung nennen solltest, gehören also auch Dinge wie die Farbgebung.
Ebenfalls sehr wichtig:
Weiterhin solltest du häufige Blicksprünge vermeiden. Ein Bild wird nämlich für gewöhnlich in einer ganz bestimmten Reihenfolge beschrieben, weshalb du nicht von links nach rechts zu Mitte und wieder nach springen solltest.
Bilder beschreiben – Der Aufbau
Als nächstes wollen wir uns anschauen, wie genau eine Bildbeschreibung geschrieben wird und aufgebaut ist. Dafür werfen wir einen Blick auf die drei Bestandteile einer Bildbeschreibung: Die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss.
Einleitung – Basisdaten eines Bildes
Wie die meisten anderen Texte auch, beginnst du deine Bildbeschreibung mit einer Einleitung. Dafür gibst du zunächst nur wichtige Informationen zum Bild und einige allgemeine Daten wider.
Folgende Aspekte und Basisdaten sind in der Einleitung zu nennen:
Dabei solltest du in der Einleitung sämtliche Beschreibungen, Analysen oder Interpretationen des Bildes vermeiden. Nenne einfach nur die oben genannten Daten.
Hauptteil – Gliederung Bild
Nach der Einleitung schreibst du nun den Hauptteil deiner Bildbeschreibung. Hier brauchst du jetzt all die Informationen und Beobachtungen, die du während der Vorbereitung zusammengesucht und aufgeschrieben hast.
Am einfachsten ist es, wenn du erstmal den Gesamteindruck aufschreibst. Danach kannst du dann nach und nach weiter ins Detail gehen.
Folgende Themen solltest du in deiner Bildbeschreibung behandeln:
Wir haben dir hier mal Bestandteile aufgelistet, die du im Hauptteil aufgreifen solltest, um die oben genannten Punkte abzudecken.
Klick einfach auf das Gebiet, welches du brauchst, für eine ausführliche Erklärung.
Positionsangaben
Um all diese Dinge beschreiben zu können, solltest du dir zunächst einmal die verschiedenen Positionsangaben angucken. Mit deren Hilfe wird es dir sicherlich viel leichter fallen, ein Bild zu beschreiben:
Zusätzlich zu den Positionsangaben spielt auch die sogenannte Blickführung eine große Rolle. Sie legt fest, an welcher Position du mit der Beschreibung beginnst und wo du die Beschreibung beendest.
Es gibt drei Blickführungen:
Im Vordergrund des Bildes befindet sich häufig das Hauptmotiv. Wenn es sich dabei um Menschen handelt, solltest du auch deren Gestik und Mimik, sowie die körperliche Erscheinung beschreiben.
Als nächstes kommt der Mittelpunkt. Er liegt als eine Art Zwischenebene zwischen dem Vorder- und dem Hintergrund. Auch hier kann es wichtige Blickpunkte und Details geben, vernachlässige den Mittelgrund also nicht!
Zum Schluss kommt schließlich der Hintergrund. Du kannst ihn dir etwa als Horizont innerhalb des Bildes vorstellen. Er enthält oft Landschaften, wie zum Beispiel Berge oder Wälder, aber auch Gebäude und andere Objekte, sowie Personen.
Die 3 bekanntesten Bildperspektiven – Normalperspektive, Vogelperspektive, Froschperspektive
Ein weiteres wichtiges Bildelement ist die Bildperspektive. Sie beschreibt den Blickwinkel, aus dem heraus du ein Bild betrachtest.
Dabei erzeugt die Bildperspektive beim Betrachter eine gewisse Wirkung. Je nach Perspektive und Anordnung der Motive innerhalb eines Bildes, erzeugt die Bildperspektive eine dreidimensionale Tiefe.
Es gibt drei reguläre und beliebte Bildperspektiven:
Normalperspektive
- Stellt den Betrachter auf Augenhöhe mit dem abgebildeten Geschehen
- Betrachter und Bildmotiv sind quasi gleichgestellt
- Dies deutet auf Identifikation mit dem Hauptmotiv hin
Vogelperspektive
- Sicht wie von einem fliegenden Vogel von oben herab
- Betrachter ist höher gestellt als das Bildmotiv und schaut hinab
- Dies suggeriert Unterlegenheit und Unterwürfigkeit
Froschperspektive
- Sicht wie von einem Frosch am Boden sitzend von unten herauf
- Betrachter steht an einer Horizontlinie, die sich unterhalb der Bildmitte befindet und schaut hinauf
- Dies strahlt Macht und Dominanz aus
Darüber hinaus kann die Blickführung durch sog. Blickachsen auf drei Arten geschehen:
- vertikal (vermittelt Ruhe, Ausgeglichenheit und Statik)
- horizontal (Horizont liegt auf der Mitte, Bild wirkt im harmonischen Gleichgewicht)
- diagonal (von links unten nach rechts oben ⇒ Dynamik, links oben nach rechts unten ⇒ Fallen, Unruhe, Bedrohung)
Bildgegenstand (Sujet)
Bei dem Bildgegenstand, auch Sujet genannt, geht es im Besonderen um die Hauptdarstellungsebene.
Neben dem Hauptmotiv musst du aber auch auf wichtige Nebendarstellungen achten. Dabei handelt es sich um wichtige Hintergrundmotive. Du beschreibst dabei sozusagen, ob es ein Bild im Bild gibt.
Auch Textfelder, die sich im Bild befinden, können wichtig für die Bildwirkung sein.
Und zuletzt ist die sogenannte Ikonographie nicht zu vernachlässigen. Sie stellt die Verbindung zwischen den verschiedenen Darstellungen im Bild her.
Bildaufbau (Komposition)
Der Bildaufbau, d.h. die Komposition des Bildes, beschäftigt sich mit der Anordnung bildlicher Elemente und deren Bildsprache, insbesondere mit der Lage des Motivs innerhalb des Bildes.
Beispiele für die räumliche Platzierung des zentralen Motivs:
Drittelregel
- Platzierung anhand von Hilfslinien
- Einteilung in neun gleichgroße Rechtecke, drei vertikal und drei horizontal
Goldener Schnitt
- auch Phi-Raster genannt
- festgelegte Aufteilung in Rechtecke in einem besonderen Verhältnis
Die Bildkomposition wirkt besonders ausgewogen, wenn das Bildmotiv mithilfe von führenden Linien eine gewisse Symmetrie bzw. Asymmetrie aufweist.
Eine symmetrische Anordnung findest du vor allem bei Spiegelungen. Diese wird von Menschen für gewöhnlich als besonders schön empfunden. Schau dir dazu doch mal dieses Bild an:
Wiederkehrende Elemente in einem Bild, die man als Muster und Strukturen deuten kann, haben eine besonders harmonische Wirkung auf den Betrachter des Bildes.
Und auch ein sehr einfaches Motiv, das zunächst ganz unscheinbar wirkt, solltest du nicht unterschätzen. Schau dir zum Beispiel einmal dieses Bild an:
Wie du siehst ist der Hintergrund hier eher anspruchslos. Tatsächlich gäbe es außer der Farbgebung kaum etwas zu beschreiben. Dadurch liegt der Fokus aber ganz eindeutig auf dem Hauptmotiv, der Blume, und dein Blick wird nicht von anderen Elementen abgelenkt.
Darstellungsweise (Stil)
Bei der Darstellungsweise bzw. dem Stil geht es schließlich darum, wie genau die einzelnen Bildelemente abgebildet werden.
Der Stil ist geprägt von den folgenden Merkmalen:
Schluss – Kurze Zusammenfassung
Beim Schluss handelt es sich schließlich um ein Fazit deiner Beobachtungen, das heißt du fasst deine Erkenntnisse aus dem Hauptteil noch einmal kurz zusammen. Konzentrier dich dabei auf die wichtigsten Aspekte – wie viele Bäume im Hintergrund zu sehen sind, ist hier zum Beispiel eher nicht wichtig.
Bildbeschreibung: Das wichtigste im Überblick
Zum Schluss wollen wir nun noch einmal alle wichtigen Bestandteile einer Bildbeschreibung zusammenfassen. Schauen wir uns also nochmal an, was eine Bildbeschreibung ausmacht!
Folgende Infos solltest du heraussuchen, bevor du mit dem Schreiben beginnst:
- Künstler
- Bildart
- Maltechnik
- Datum
- Epoche
- Darstellung
- Farbgebung
- Stimmung
- Bildgegenstand
- Personen
- Vorder- / Mittel- / Hintergrund
Halte diese Beobachtungen schriftlich fest und sortiere sie am besten gleich nach Wichtigkeit!
In der Einleitung gibst du zunächst einen kurzen Überblick über die allgemeinen Daten, wie z.B. den Namen des Künstlers und den Titel des Bildes. Eine Beschreibung findet hier noch nicht statt und du solltest dich auf wenige Sätze beschränken!
Folgende Infos gehören in die Einleitung, sofern sie dir zur Verfügung stehen:
- Titel des Bildes
- Daten zum Künstler
- Art des Bildes
- Bildgattung
- Thema
- Maltechnik
- Bildformat
- Ausstellungs- oder Aufbewahrungsort
- Entstehungszeitpunkt
- Grund der Anfertigung
- Signaturen
- historischer und sozio-kultureller Kontext
Im Hauptteil beginnst du nun damit, das Bild tatsächlich zu beschreiben. Dabei achtest du besonders auf…
- … die Blickführung
- … die Bildebenen
- … die Perspektive
- … den Bildgegenstand (Sujet)
- … den Bildaufbau (Komposition)
- … die Darstellungsweise (Stil)
Zum Schluss fasst du die wichtigsten Beobachtungen noch einmal kurz zusammen. Optional finden hier auch deine eigene Meinung und die allgemeine Wirkung des Bildes auf den Betrachter Platz (nur, wenn es in der Aufgabenstellung steht).
Bildbeschreibung FAQ
Was gehört in eine Bildbeschreibung?
In die Bildbeschreibung gehören folgende Komponenten:
- Einleitung mit den Basisdaten zum Bild
- Hauptteil mit den Bilddetails
- Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund, Perspektiven (Normal, Vogel oder Frosch), Bildgegenstand (Sujet), Bildaufbau (Komposition), Darstellungsweise (Stil)
- Schluss mit einer kurzen Zusammenfassung und einem Fazit
Wie beschreibt man ein Bild?
Um ein Bild zu beschreiben, geht man am besten methodisch vor. Man fängt mit der Bildbetrachtung an, bevor man an die eigentliche Bildbeschreibung geht. Diese ist unterteilt in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
In welcher Zeit schreibt man eine Bildbeschreibung?
Eine Bildbeschreibung wird in der Zeitform Präsens geschrieben.
Was ist ein Bildgegenstand?
Ein Bildgegenstand (Sujet) ist das Motiv bzw. das Thema eines Bildes. Bei der Bildbeschreibung geht es vorrangig um die Hauptdarstellungsebene und dem zentralen Hauptmotiv des Bildes.
Was ist ein Betrachterstandpunkt?
Der Betrachterstandpunkt sind die verschiedenen Arten der Perspektiven (Normalperspektive, Vogelperspektive, Froschperspektive) bei der Darstellung eines Bildes, um dem Betrachter ein Gefühl für räumliche Tiefe zu geben.