Biedermeier Epoche – einfach erklärt – mit allen wichtigen Infos!

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Du hast mit Sicherheit schon einmal von Biedermeier gehört. Sei es bei Blumensträußen oder doch nur weil etwas spießig wirkt.

Der Begriff hängt an der konservativen Epoche des 19. Jahrhunderts. 

Hier zeigen wir dir jetzt genau:

  • Was der Biedermeier ist
  • Welche Merkmale der Biedermeier hat
  • Was der Unterschied zum Vormärz ist
  • Welche die wichtigsten Autoren und Werke sind

Fangen wir direkt an!

Die Literaturepoche des Biedermeier umfasst die Zeit zwischen dem Wiener Kongress (1814/15) und der Märzrevolution (1848) und ist Teil der Literatur der Restaurationsepoche.

Der Biedermeier hatte nicht nur Auswirkungen auf die Literatur, sondern auch auf Musik, Architektur, Möbel und Mode.

Der Name stammt von einer fiktiven Figur, dem schwäbischen Dorfschullehrer Gottlieb Biedermaier, die von dem Dichter Ludwig Eichrodt erfunden wurde und als Karikatur des bürgerlichen Lebensstils verstanden wird.

Noch heute assoziieren wir den Begriff mit Kleingeistigkeit, Häuslichkeit und dem Privaten.

Zeitliche Einordnung und Vorgeschichte

Die Epoche der Biedermeier war politisch gesehen eine Zeit der Restauration, in der man versuchte, die politische Ordnung in Europa wiederherzustellen und damit die Ziele der französischen Revolution endgültig zu zerstören.

Dies wurde auf dem Wiener Kongress beschlossen, bei dem die konservativen Herrscher Preußens, Österreichs und Russlands in der “Heiligen Allianz” vereint waren.

Die Ideen der Französischen Revolution wurden unterdrückt, und jegliche Kritik am System oder politische Mitsprache wurde durch Zensur und Verbot von Studentenverbindungen bestraft (Karlsbader Beschlüsse, 1819).

Dies führte zu Enttäuschung bei der Bevölkerung.

Ein Teil, insbesondere junge Menschen und Studenten, reagierte auf die Unterdrückung politischer Meinungen mit Protesten und dem Aufbau politischen Widerstands.

Dies wurde besonders in ihrer Literatur deutlich, in der sie zu politischen Protesten aufriefen und politische Forderungen stellten. Diese literarische Bewegung bildete die Literaturepoche des Vormärz.

Während der Vormärz Widerstand leistete und politische Forderungen stellte, wandte sich die Mehrheit allerdings von der Politik ab und akzeptierte die vorherrschenden Umstände, anstatt sich dagegen aufzulehnen.

Stattdessen zog sie sich in ihr privates Leben zurück und schottete sich von politischen Konflikten ab.

Biedermeier Merkmale

Die Biedermeier-Epoche war geprägt von einer romantisierten Sicht auf die Welt, die das Private und Familiäre betonte und den Rückzug ins eigene Heim als ideales Lebensziel darstellte.

Kunst und Literatur dieser Zeit zeigen das harmonische und idyllische Familienleben, das vor politischen Konflikten und Unruhen abschottet.

Bürgerliche Tugenden wie Fleiß, Pflichtgefühl, Treue und Bescheidenheit waren das Idealbild der Biedermeier-Gesellschaft.

Die Biedermeierzeit war eine konservative Epoche, die geprägt war von dem Wunsch nach Stabilität und Sicherheit in einer Zeit politischer Umbrüche.

Daraus lassen sich folgende Hauptmerkmale zusammenfassen:

  • Konservative politische Haltung und Sehnsucht nach der “guten alten Zeit”
  • Rückzug ins Private und Fokussierung auf Häuslichkeit und Geselligkeit
  • Idealbild der bürgerlichen Familie und Tugenden wie Fleiß, Pflichtgefühl, Treue und Bescheidenheit
  • Nach Innen gerichtete Lebensweise als Flucht vor politischen Unruhen und Konflikten
  • Idyllische, heile Welt in Literatur und Kunst

Themen und Geschichten der Biedermeierzeit

In der Biedermeierzeit interessierten sich die Menschen nicht für politische Schriften.

Literatur sollte vielmehr ästhetisch sein und sich ins familiäre Leben einfügen.

Daher schrieben Autoren Texte, die friedlich und harmonisch waren und die das Bürgertum bei familiären Zusammenkünften lesen und vortragen konnte.

Infolgedessen waren vor allem kleine literarische Formen in der Literatur der Biedermeierzeit präsent.

Biedermeier und Vormärz

Der Unterschied zwischen der Biedermeierzeit und dem Vormärz liegt hauptsächlich in den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen und der daraus resultierenden literarischen Ausrichtung.

Biedermeier-Vormärz

Die Biedermeierzeit war geprägt von politischer Stabilität und Wohlstand, aber auch von konservativen Werten und einer Fokussierung auf das Familienleben. Literatur sollte ästhetisch und harmoniert ins familiäre Leben eingebettet sein.

Im Gegensatz dazu stand die Epoche des Vormärz. Sie war geprägt von politischen Unruhen und einer fortschreitenden Liberalisierung und Industrialisierung.

In der Literatur gab es eine größere politische Orientierung und eine kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen.

Es entstanden politische Schriften und Texte, die sich für politische Reformen und eine fortschrittliche Gesellschaft einsetzten.

Literatur Biedermeier

Lyrik

Die Lyrik der Biedermeierzeit zeichnete sich durch eine anschauliche aber einfache Sprache aus und auch die formellen Aspekte wie Reim und Metrik waren eher unkompliziert gehalten.

Epik

Epische Texte in der Biedermeierzeit tendierten ebenso dazu kürzer zu sein. Daher waren hauptsächlich kurze Formen wie Novellen, Kurzgeschichten und Briefe weit verbreitet.

Auch Märchen, Satiren, Tagebücher und Reiseberichte waren unter den Autoren populär.

Dramatik

Dramen in der Biedermeierzeit konnten entweder melancholisch und düster oder satirisch und humorvoll sein.

Wichtige Autoren des Biedermeiers

Hier ist eine Liste mit wichtigen Autoren und Werken der Biedermeierzeit:

Autoren:

  • Adalbert Stifter
  • Annette von Droste-Hülshoff
  • Eduard Mörike
  • Friedrich Hebbel
  • Joseph von Eichendorff
  • Ludwig Anzengruber

Werke: 

  • “Abdias” von Adalbert Stifter
  • “Das Marmorbild” von Annette von Droste-Hülshoff
  • “Maler Nolten” von Eduard Mörike
  • “Judith” von Friedrich Hebbel
  • “Aus dem Leben eines Taugenichts” von Joseph von Eichendorff
  • “Der Bauer als Millionär” von Ludwig Anzengruber

Dies ist nur eine kleine Auswahl von Autoren und Werken aus der Biedermeierzeit, denn es gab viele weitere wichtige Autoren und Stücke aus dieser Ära, die ebenfalls erwähnenswert sind.

FAQ Biedermeier

Was ist das Biedermeier?

Das Biedermeier ist eine kulturhistorische Epoche, die in Deutschland und Teilen Europas im Zeitraum von 1815 bis 1848 stattfand.

Wann fand die Biedermeierzeit statt?

Die Biedermeierzeit fand von 1815 bis 1848 statt.

Was sind die Merkmale der Biedermeierzeit?

Die Biedermeierzeit zeichnet sich durch eine konservative Haltung gegenüber politischen und gesellschaftlichen Veränderungen aus. Die Kunst und Literatur der Epoche war eher bürgerlich und familiär, und bevorzugte ästhetische und harmonische Themen.

Wer waren die wichtigsten Autoren der Biedermeierzeit?

Zu den wichtigsten Autoren der Biedermeierzeit gehören Adalbert Stifter, Annette von Droste-Hülshoff, Eduard Mörike, Friedrich Hebbel, Joseph von Eichendorff und Ludwig Anzengruber.

Was war das typische Drama des Biedermeier?

Dramen des Biedermeier konnten entweder melancholisch und düster oder satirisch und humorvoll sein.

Was sind die wichtigsten Werke der Biedermeierzeit?

Zu den wichtigsten Werken der Biedermeierzeit gehören “Abdias” von Adalbert Stifter, “Das Marmorbild” von Annette von Droste-Hülshoff, “Maler Nolten” von Eduard Mörike, “Judith” von Friedrich Hebbel, “Aus dem Leben eines Taugenichts” von Joseph von Eichendorff und “Der Bauer als Millionär” von Ludwig Anzengruber.

Was war das Ziel der Literatur in der Biedermeierzeit?

Das Ziel der Literatur in der Biedermeierzeit war es, friedliche und harmonische Texte zu schaffen, die das Bürgertum beim familiären Kaffeekränzchen oder in Lesezirkeln lesen und rezitieren konnte.

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