Anschaffungskosten - Personen, die rechnen, ein Transporter, Geld und Taschenrechner sind abgebildet.

Anschaffungskosten – Schritt für Schritt erklärt mit Beispielen

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In der finanziellen Planung sind die Anschaffungskosten von entscheidender Bedeutung, sowohl für Unternehmen als auch im persönlichen Bereich.

In diesem Artikel zeigen wir dir, was die Anschaffungskosten sind, welche Kosten dazu gehören und wie du sie berechnest. Das ganze einfach nachvollziehbar mit Beispielen erklärt.

Los geht’s!

Anschaffungskosten sind die Aufwendungen, die entstehen, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu bringen. Voraussetzung dafür ist, dass diese dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können.

Die Anschaffungskosten dienen als Basis für die erstmalige Bewertung eines Vermögensgegenstandes in der Bilanz.

Wenn Vermögensgegenstände dann eine Wertminderung durch Abnutzung erfahren, werden die Anschaffungskosten als Grundlage genommen, um die jährlichen Abschreibungen zu berechnen.

Anschaffungskosten Formel

Um die Anschaffungskosten berechnen zu können, brauchen wir zunächst einmal die Formel für die handels- und steuerrechtlichen Anschaffungskosten nach § 255 HGB und § 5 EStG:

Anschaffungspreis - Anschaffungspreisminderung + Anschaffungsnebenkosten + nachträgliche Anschaffungskosten = Anschaffungskosten

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anschaffungskosten immer mit Nettopreisen berechnet und dabei keine kalkulatorischen Kosten einbezogen werden . Die Umsatzsteuer beträgt in der Regel 19%, es sei denn, es gibt Abweichungen.

Jetzt erklären wir dir, wofür die einzelnen Kosten eigentlich stehen und was dazu gehört.

Der Anschaffungspreis ist der ursprüngliche Kaufpreis einer Investition, beispielsweise einer neuen Maschine für das Unternehmen.

Unter einer Anschaffungspreisminderung versteht man einen Preisnachlass in Form von Rabatten oder einem gewährten Skonto.

Anschaffungsnebenkosten

Die Anschaffungsnebenkosten umfassen zusätzliche, einmalige Ausgaben, die neben dem eigentlichen Kaufpreis direkt entstehen, um einen Gegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.

Beim Erwerb einer neuen Maschine könnten die Anschaffungsnebenkosten beispielsweise Ausgaben für die Montage der Maschine, die Kosten für den Transport sowie die Arbeitszeit für die Einweisung der Mitarbeiter sein.

Weitere Beispiele für Anschaffungsnebenkosten sind Verpackung, Versicherung und Zölle.

Nachträgliche Anschaffungskosten

Im Gegensatz zu den Anschaffungsnebenkosten, die direkt mit dem Kauf verbunden sind, bezeichnen nachträgliche Anschaffungskosten Ausgaben, die nach dem ursprünglichen Kauf entstehen. Darunter fallen Kosten für Erweiterungen und Verbesserungen.

Angenommen, nach drei Jahren wird die Maschine in unserem Beispiel durch den Kauf und die Installation eines zusätzlichen Moduls verbessert. Die damit verbundenen Kosten werden dann als nachträgliche Anschaffungskosten erfasst.

Anschaffungskosten berechnen – ein praktisches Beispiel

Schauen wir uns gemeinsam ein Beispiel an, um die Anschaffungskosten besser zu verstehen!

Stell dir vor, deine Firma kauft einen Kleintransporter zu einem Preis von 29.750 € brutto. Deine Mitarbeiter suchen und vergleichen im Voraus verschiedene Angebote. Das kostet die Firma 1.190 € brutto.

Da du die Rechnung noch am selben Tag bezahlst, gewährt dir der Händler Skonto in Höhe von 2%.

Die Überführungskosten belaufen sich auf 952 € brutto. Die Zulassungsgebühren betragen 59,50 € brutto.

Eine Woche nach dem Kauf wird der Transporter mit einer Anhängerkupplung ausgestattet. Die Rechnung der Werkstatt beträgt 833 € brutto.

Wie hoch sind in diesem Fall die Anschaffungskosten?

Da wir wissen, dass wir mit Nettopreisen rechnen müssen, teilen wir zunächst die Bruttobeträge durch 1,19:

Anschaffungskosten Beispiel, Kaufpreis 25.000 € (netto) + Aufwand für die Suche 1.000 € (netto) + Überführungskosten 800 € (netto) + Zulassungsgebühren 50 € (netto) + Anhängerkupplung 700 € (netto)

Welche Kosten dürfen wir nun als Anschaffungskosten berechnen und welche nicht?

Die Kosten für die Suche und den Vergleich sind ausschließlich als kalkulatorische Kosten zu betrachten und dürfen nicht in die Anschaffungskosten einfließen. Der Preis des Transporters selbst gehört natürlich zu den Anschaffungskosten.

Die Überführungskosten und Zulassungsgebühren zählen zu den Anschaffungsnebenkosten. Die Kosten der Anhängerkupplung sind nachträgliche Anschaffungskosten, da diese erst nach dem Kauf entstehen und den Transporter aufwerten.

Somit ergibt sich folgende Rechnung:

Anschaffungspreis

25.000 €

- 2% Skonto

500 €

+ Überführungskosten

800 €

+ Zulassungsgebühren

50 €

+ nachträgliche Anschaffungskosten

700 €

= Anschaffungskosten

26.050 €

Was zählt nicht zu den Anschaffungskosten?

Grundsätzlich gehören die Betriebskosten nicht zu den Anschaffungskosten. Betriebskosten sind Ausgaben, die sicherstellen, dass der erworbene Gegenstand kontinuierlich betriebsbereit bleibt.

Im obigen Fall umfassen solche Betriebskosten beispielsweise Ausgaben für Treibstoff, Inspektionen, TÜV sowie für Reparaturen, sofern sie dazu dienen, den Wert des Fahrzeugs zu erhalten.

Auch die Umsatzsteuer wird bei der Berechnung der Anschaffungskosten nicht berücksichtigt. Einzige Ausnahme: Käufer ohne Vorsteuerabzugsberechtigung, wie Kleinunternehmer, dürfen auch die Umsatzsteuer zu den Anschaffungskosten zählen.

Außerdem müssen die Kosten dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Daher gehören Gemeinkosten auch nicht zu den Anschaffungskosten.

Verstanden? Teste dein Wissen!

Hier kannst du nochmal testen, ob du die Anschaffungskosten verstanden hast und jetzt weißt, wie diese berechnet werden.

Ein Unternehme kauft eine neue Maschine zum Anschaffungspreis von 71.400 € brutto. Zum Kauf der Maschine liegen noch folgende Angaben vor:

  • Als langjähriger Kunde wird dem Unternehmen ein Preisnachlass in Form von Skonto in Höhe von 2% gewährt.
  • Die Transportkosten betragen 7.140 € brutto.
  • Die Montagekosten der Maschine belaufen sich auf 11.900 € brutto.
  • Außerdem wird nach wenigen Monaten zusätzlich ein Filtersystem in die Maschine eingebaut. Die Kosten dafür betragen 17.850 € brutto.

Nach der Umrechnung der Bruttobeträge in Netto, ergibt sich folgende Rechnung:

Anschaffungspreis 

60.000 €

- 2% Skonto

1.200 €

+ Transportkosten

6.000 €

+ Montagekosten

10.000 €

+ nachträgliche Anschaffungskosten

15.000 €

= Anschaffungskosten

89.800 €

FAQ

Was gehört alles zu den Anschaffungskosten?

Anschaffungskosten umfassen alle direkten Aufwendungen, die entstehen, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu bringen. Dazu gehören der Kaufpreis, zusätzliche Kosten wie Transport und Montage sowie nachträgliche Anschaffungskosten für spätere Verbesserungen.

Was sind Anschaffungskosten Beispiele?

Anschaffungsnebenkosten beinhalten Transport, Verpackung, Montage und Zölle. Nachträgliche Anschaffungskosten entstehen durch spätere Verbesserungen oder Erweiterungen des Gegenstandes, wie beispielsweise den Einbau einer Anhängerkupplung bei einem Firmenfahrzeug oder die Installation zusätzlicher Module bei einer Maschine.

Konnten wir alle deine Fragen zum Thema Anschaffungskosten beantworten? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

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